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Kunststofffenster kaufen: Was Sie über Preise, Verglasung und Förderung wissen müssen


Miru-Evo-Standard-Windows-Oknoplast

OKNOPLAST

09.12.2025

49 Minuten

⚡ DAS WICHTIGSTE AUF EINEN BLICK
💰 Fenster kosten: 350–650 EUR | Mit Montage: 500–900 EUR
🎁 BAFA-Förderung: bis 20% zurück (max. 12.000 EUR)
⏱️ Lebensdauer: 30–40 Jahre | Wartung: 30 Min./ Jahr
💡 Amortisation: 5–11 Jahre | U-Wert: 0,73–0,95 W/ (m²K)
♻️ Recycling: 7x wiederverwertet, Energie-Rückgewinnung nach 2–3 Jahren

Der kompletteste Ratgeber zu Kunststofffenstern im deutschen Internet. Von der ersten Planung über Förderung und Montage bis zur täglichen Nutzung und Wartung – hier finden Sie Antworten auf alle Fragen.

In diesem Artikel lernen Sie:

Kosten & Auswahl

  • Was kostet wirklich? Budget, Mittel, Premium + versteckte Kosten
  • Kunststoff vs. Holz vs. Alu – welches Material für welchen Fall
  • Öffnungsarten: Dreh-Kipp, Nur-Kipp, Feststehend – wann was sinnvoll ist
  • Verglasung: Zweifach, Dreifach, Schallschutz, Sicherheit, Sonnenschutz
  • Fenster für jeden Raum: Bad, Küche, Schlafzimmer, Kinderzimmer, Dachgeschoss

Förderung & Recht

  • BAFA-Förderung: 8-Schritte-Anleitung für 20% Zuschuss
  • Gesetzliche Anforderungen: GEG, U-Wert-Grenzen, Energieausweis
  • Wann tauschen: 7 klare Zeichen + ROI-Berechnung

Montage & Fehler

  • RAL-Montage: 3 Dichtungsebenen + häufige Montagefehler
  • 7 teuerste Fehler beim Fensterkauf vermeiden
  • Konfigurator richtig nutzen: Maße, Farben, Griffe

Nutzung & Wartung

  • Lüftung: Schimmel vermeiden, Stoßlüften vs. Kipplüften
  • Dezentrale Lüftung: Kosten 1.500–3.600 EUR, Amortisation 5–12 Jahre
  • Wartung: Was wirklich nötig ist (2x jährlich, 30 Min.)
  • Sommer vs. Winter: Hitzeschutz, Kondenswasser, beste Zeit für Tausch

Nachhaltigkeit

  • Recycling, Ökobilanz, CO₂-Fußabdruck
Industrieller Stil Fenster

Alte Fenster kosten Sie jeden Winter Geld. Durch undichte Rahmen, schlechte Verglasung und veraltete Profile entweichen Hunderte Euro an Heizenergie nach draußen. Moderne Kunststofffenster lösen dieses Problem – und rechnen sich schneller als die meisten denken. Dieser Ratgeber zeigt, was neue Fenster wirklich kosten, welche Verglasung sich lohnt und wie Sie mit BAFA-Förderung bis zu 20 Prozent sparen.

Warum überhaupt Kunststoff?

Die Materialfrage stellt sich bei fast jedem Fenstertausch. Kunststoff, Holz oder Aluminium – jedes Material hat seine Berechtigung. Kunststoff dominiert aber aus gutem Grund: Das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt, die Wartung ist minimal und moderne Profile erreichen U-Werte, die vor zehn Jahren undenkbar waren.

Ein Kunststofffenster in Standardgröße 120 mal 120 Zentimeter kostet zwischen 350 und 650 Euro inklusive Dreifachverglasung. Holzfenster in gleicher Größe liegen bei 500 bis 900 Euro, Aluminiumfenster bei 600 bis 1.200 Euro. Über die Lebensdauer gerechnet – 30 bis 40 Jahre – macht sich dieser Unterschied deutlich bemerkbar.

Der Wartungsaufwand spielt eine größere Rolle als viele ahnen. Holzfenster brauchen alle drei bis fünf Jahre einen neuen Anstrich, sonst fault das Material oder verzieht sich. Das kostet pro Fenster etwa 80 bis 120 Euro, macht bei zehn Fenstern über 30 Jahre rund 3.000 bis 4.500 Euro zusätzlich. Kunststoff braucht nichts davon – einmal jährlich mit Wasser abwischen genügt.

Kunststoff vs. Holz vs. Aluminium – der direkte Vergleich

Kunststoff – bewährt und wartungsarm

Etwa 60 Prozent aller in Deutschland verkauften Fenster sind aus Kunststoff. Das Material hat sich über Jahrzehnte bewährt. Moderne Mehrkammerprofile – typischerweise fünf bis sieben Kammern – erreichen U-Werte zwischen 0,90 und 1,10 W/(m²K). Das ist solide Mittelklasse und erfüllt alle aktuellen Energiestandards.

Die Lebensdauer liegt bei 30 bis 40 Jahren, wenn die Fenster ordentlich montiert wurden. Nach dieser Zeit werden die Dichtungen spröde, die Profile können sich leicht verziehen. Aber bis dahin haben Sie Ihre Investition längst amortisiert. Kunststoff vergilbt nicht mehr wie früher – UV-stabilisierte Profile behalten ihre Farbe über Jahrzehnte.

Der größte Vorteil: Pflegeleichtigkeit. Keine Lasur, kein Anstrich, kein Abschleifen. Wasser und mildes Spülmittel reichen. Einmal im Jahr Dichtungen prüfen, Beschläge ölen – das war’s. Etwa 30 Minuten Aufwand pro Jahr für ein Einfamilienhaus mit zehn Fenstern.

Nachteil? Das Design wirkt weniger hochwertig als Holz oder Aluminium. Die Profile sind dicker – etwa 70 bis 85 Millimeter Bautiefe – weil das Material weniger stabil ist als Metall. Für sehr große Fenster über 2,50 Meter Breite brauchen Sie Stahlverstärkungen im Profil.

Holz – natürlich, aber pflegeintensiv

Holzfenster haben ihren Reiz. Die natürliche Maserung wirkt warm, hochwertig, lebendig. U-Werte moderner Holzfenster liegen bei 0,95 bis 1,10 W/(m²K) – vergleichbar mit Kunststoff. Die Dämmung ist also nicht das Problem.

Das Problem ist der Aufwand. Alle drei bis fünf Jahre müssen Sie die Rahmen neu lasieren oder streichen. Sonst zieht Feuchtigkeit ein, das Holz quillt auf, Pilze siedeln sich an. Bei zehn Fenstern sind das zwei bis drei Arbeitstage oder 800 bis 1.200 Euro für den Maler. Über 30 Jahre summiert sich das auf 3.000 bis 4.500 Euro zusätzlich zu den Anschaffungskosten.

Die Lebensdauer liegt bei 25 bis 35 Jahren – etwas kürzer als Kunststoff, aber nicht dramatisch. Holz arbeitet – es dehnt sich bei Feuchtigkeit aus, schwindet bei Trockenheit. Das kann zu Problemen mit den Beschlägen führen, wenn die Fenster nicht hochwertig verarbeitet sind.

Holzfenster passen perfekt zu Altbauten oder wenn Sie bewusst auf natürliche Materialien setzen. Für Neubauten mit knappem Budget oder wenn Sie Wartungsaufwand scheuen, sind sie die falsche Wahl.

Aluminium – stabil und langlebig

Aluminiumfenster kosten 600 bis 1.200 Euro pro Fenster in Standardgröße – etwa doppelt so viel wie Kunststoff. Dafür bekommen Sie extreme Stabilität. Die Profile sind schlank – 50 bis 70 Millimeter Bautiefe – und ermöglichen große Glasflächen. Für bodentiefe Fenster oder Wintergärten ist Aluminium oft die einzige sinnvolle Wahl.

Thermisch getrennte Aluminiumprofile erreichen U-Werte von 0,85 bis 1,00 W/(m²K). Ohne thermische Trennung – spezielle Kunststoffstege zwischen Innen- und Außenschale – wären sie unbrauchbar, weil Metall Wärme extrem gut leitet. Die Trennung ist heute Standard, kostet aber.

Die Lebensdauer liegt bei 40 bis 50 Jahren. Aluminium korrodiert praktisch nicht, die Pulverbeschichtung hält Jahrzehnte ohne Nachbehandlung. Wartung? Minimal. Einmal jährlich Dichtungen checken, Beschläge ölen. Wie bei Kunststoff.

Aluminium lohnt sich bei modernen Neubauten mit viel Glas, bei bodentiefen Fenstern oder wenn Sie bewusst auf Langlebigkeit setzen und das Budget haben. Für normale Sanierungen ist das Preis-Leistungs-Verhältnis schwer zu rechtfertigen.

Holz-Aluminium – das Beste aus beiden Welten?

Innen Holz, außen Aluminium – diese Kombination kostet 650 bis 1.100 Euro pro Fenster. Sie bekommen die Wärme von Holz innen und den Wetterschutz von Aluminium außen. U-Werte liegen bei 0,80 bis 0,95 W/(m²K), etwas besser als reine Kunststoff- oder Holzfenster.

Der Aufwand? Innen müssen Sie das Holz pflegen wie bei reinen Holzfenstern – alle drei bis fünf Jahre lasieren. Außen ist die Aluminiumschale wartungsfrei. Das ist besser als reine Holzfenster, aber immer noch mehr Aufwand als Kunststoff.

Holz-Alu macht Sinn bei hochwertigen Sanierungen, wenn Sie innen die Holzoptik wollen und außen Wartungsfreiheit. Für normale Einfamilienhäuser mit Budget zwischen 8.000 und 15.000 Euro für alle Fenster ist es meist zu teuer.

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Was kosten Kunststofffenster?

Standardfenster – die häufigsten Größen

Ein typisches Wohnzimmerfenster 120 mal 120 Zentimeter mit Dreifachverglasung kostet:

Budget (350-450 Euro): Fünf-Kammer-Profil, U-Wert um 1,10 W/(m²K), Standardbeschläge, weiß. Solide Grundqualität für normale Ansprüche. Reicht für Sanierungen, bei denen Budget knapp ist.

Mittelklasse (450-550 Euro): Sechs-Kammer-Profil, U-Wert um 0,95 W/(m²K), bessere Beschläge mit Fehlbedienungssperre, Farbe oder Holzdekor möglich. Bestes Preis-Leistungs-Verhältnis für die meisten Sanierungen.

Premium (550-650 Euro): Sieben-Kammer-Profil, U-Wert bis 0,85 W/(m²K), hochwertige Beschläge, spezielle Verglasung mit Schallschutz, individuelle Farben. Lohnt sich bei Passivhäusern oder wenn Sie an Hauptverkehrsstraßen wohnen.

Diese Preise gelten ohne Montage. Die Montage kostet zusätzlich 150 bis 250 Euro pro Fenster bei RAL-Standard. Für ein Einfamilienhaus mit zehn Fenstern rechnen Sie:

  • Material: 10 × 500 Euro = 5.000 Euro (Mittelklasse)
  • Montage: 10 × 200 Euro = 2.000 Euro
  • Gesamt: 7.000 Euro

Mit BAFA-Förderung (20 Prozent bei iSFP) bekommen Sie 1.400 Euro zurück. Effektive Kosten: 5.600 Euro.

Sondergrößen und bodentiefe Fenster

Bodentiefe Fenster 120 mal 220 Zentimeter kosten etwa 600 bis 900 Euro – fast doppelt so viel wie Standardfenster, obwohl die Fläche nur 80 Prozent größer ist. Warum? Größere Fenster brauchen verstärkte Profile und schwerere Beschläge. Ab 2,50 Meter Höhe kommen Stahlverstärkungen dazu.

Dachfenster in Standardgrößen (78 mal 118 Zentimeter) liegen bei 400 bis 700 Euro inklusive Eindeckrahmen. Die Montage ist aufwändiger als bei normalen Fenstern – rechnen Sie mit 300 bis 500 Euro zusätzlich.

Spezialformen wie Rundbogen oder Dreiecksfenster kosten 30 bis 50 Prozent mehr als rechteckige Fenster gleicher Fläche. Die Fertigung ist komplizierter, der Verschnitt höher.

Versteckte Zusatzkosten

Demontage alter Fenster: 50 bis 80 Euro pro Fenster. Viele Anbieter rechnen das in die Montage ein, manche nicht. Fragen Sie nach.

Entsorgung: 20 bis 40 Euro pro Fenster. Alte Fenster gelten als Sondermüll, wenn sie vor 1995 gebaut wurden und noch bleihaltige Dichtungen haben.

Fensterbänke: Innen 40 bis 80 Euro, außen 60 bis 120 Euro pro laufendem Meter. Wird oft vergessen, kann aber bei zehn Fenstern schnell 800 bis 1.200 Euro ausmachen.

Laibungsarbeiten: Wenn die neuen Fenster andere Maße haben als die alten, müssen die Öffnungen angepasst werden. Kosten: 150 bis 400 Euro pro Fenster, je nach Aufwand.

Rollläden nachrüsten: Aufsatzrollläden 300 bis 600 Euro pro Fenster, Vorbaurollläden 400 bis 800 Euro. Das verdoppelt schnell das Budget.

Fenster Grande Classic - Oknoplast
Fenster Grande Classic – Oknoplast

Fensterformen und Öffnungsarten richtig wählen

Dreh-Kipp oder Kipp-Dreh? Feststehend oder Schwingflügel? Die Öffnungsart beeinflusst nicht nur den Preis, sondern auch wie praktisch Ihre Fenster im Alltag sind. Wer sich hier vertut, ärgert sich dreißig Jahre lang.

Dreh-Kipp – der Standard mit gutem Grund

85 Prozent aller Fenster in Deutschland öffnen sich mit Dreh-Kipp-Beschlag. Das hat seinen Grund: Das System ist intuitiv, vielseitig und bewährt. Ein Griff, zwei Funktionen – nach innen drehen zum Putzen, kippen zum Lüften. Der Aufpreis gegenüber einem feststehendem Fenster liegt bei etwa 80 bis 120 Euro pro Fenster.

Die Mechanik arbeitet zuverlässig. Hochwertige Beschläge halten problemlos dreißig Jahre, günstige müssen nach fünfzehn bis zwanzig Jahren erneuert werden. Das kostet dann 150 bis 250 Euro pro Fenster – nicht dramatisch, aber ärgerlich wenn es vermeidbar war.

Bei Dreh-Kipp müssen Sie die Öffnungsrichtung festlegen. DIN links bedeutet: Scharnier links, wenn Sie von innen auf das geschlossene Fenster schauen. DIN rechts entsprechend andersherum. Das klingt banal, verwechseln Sie es aber, passt das Fenster nicht – und Rücksendung wird teuer.

Für Wohnräume ist Dreh-Kipp die beste Wahl. Sie können die Scheiben von innen putzen, das Fenster weit öffnen zum Stoßlüften und zum Kipplüften nutzen – wobei letzteres energetisch unsinnig ist, dazu später mehr.

Kipp-Dreh – sinnvoll oder überflüssig?

Kipp-Dreh dreht die Reihenfolge um: erst kippen, dann drehen. Der Unterschied erscheint minimal, hat aber Auswirkungen auf die Bedienung. Manche empfinden es als natürlicher, zuerst zu kippen. Der Aufpreis liegt bei null – beide Varianten kosten gleich viel.

Praktisch macht es nur einen Unterschied bei der Griffstellung. Bei Dreh-Kipp steht der Griff horizontal zum Drehen, vertikal nach oben zum Kippen. Bei Kipp-Dreh ist es andersherum. Gewöhnungssache. Bleiben Sie im ganzen Haus bei einer Variante, sonst verwechseln Sie ständig die Bewegung.

Nur-Kipp – die unterschätzte Alternative

Kippfenster ohne Drehfunktion kosten etwa 40 bis 60 Euro weniger als Dreh-Kipp. Für kleine Badezimmer oder Toiletten reicht das völlig. Sie brauchen dort keine Drehfunktion – wann putzen Sie schon von innen ein Fenster über der Toilette?

Die Mechanik ist einfacher, entsprechend langlebiger. Weniger bewegliche Teile bedeuten weniger Verschleiß. Für Fenster, die Sie praktisch nie ganz öffnen, eine vernünftige Wahl.

Nur-Kipp eignet sich auch für Fenster über Arbeitsflächen in der Küche. Dort steht oft was im Weg – Mixer, Kaffeemaschine, Kräutertöpfe. Ein nach innen schwingendes Fenster würde alles umräumen. Kippen reicht zum Lüften.

Feststehende Fenster – günstig aber unflexibel

Festverglaste Fenster ohne Öffnungsmechanismus sind die günstigste Variante. Sie sparen 100 bis 150 Euro pro Fenster gegenüber Dreh-Kipp. Das summiert sich bei Fensterfronten im Wohnzimmer schnell.

Der Nachteil: Sie kommen nicht von innen an die Scheiben. Putzen nur von außen möglich – im Erdgeschoss kein Problem, im ersten Stock schon schwieriger. Manche beauftragen zweimal jährlich eine Firma, das kostet etwa 3 bis 5 Euro pro Quadratmeter Fensterfläche.

Feststehende Fenster machen Sinn bei bodentiefen Fensterfronten. Sie kombinieren ein oder zwei öffenbare Flügel mit mehreren festen Elementen. Das spart Kosten und verbessert die Statik – große öffenbare Flügel brauchen massive Beschläge und verstärkte Profile.

Bei Dachschrägen sind feste Fenster oft die einzige sinnvolle Lösung. Schwingfenster im Dach kosten deutlich mehr, und wenn Sie eh nicht rankommen zum Lüften, können Sie das Geld sparen.

Schwingfenster – für Dachfenster unverzichtbar

Dachfenster öffnen sich typischerweise als Schwingfenster. Der Flügel dreht sich um eine horizontale Achse in der Mitte. Das bringt die Außenseite nach innen – Sie können die Scheibe bequem putzen.

Schwingfenster kosten etwa 400 bis 700 Euro je nach Größe und Verglasung, plus 300 bis 500 Euro Montage. Die Montage ist aufwändiger als bei normalen Fenstern, weil der Eindeckrahmen perfekt mit den Dachziegeln abschließen muss.

Alternativ gibt es Klapp-Schwing-Fenster. Die öffnen sich erst als Klappfenster nach oben, dann schwingen sie. Vorteil: bessere Aussicht im geöffneten Zustand. Nachteil: 100 bis 150 Euro teurer.

Für Dachgeschosswohnungen sind elektrische Schwingfenster praktisch. Per Fernbedienung oder Smartphone-App öffnen und schließen – besonders bei hohen Dachfenstern komfortabel. Der Aufpreis liegt bei 200 bis 400 Euro pro Fenster. Smarte Varianten mit Regensensor schließen automatisch bei Niederschlag.

Schiebefenster – für große Öffnungen

Schiebefenster laufen auf einer Schiene nach links oder rechts. Anders als bei Dreh-Kipp ragt nichts in den Raum. Das macht sie interessant für bodentiefe Fenster auf Balkonen oder Terrassen – aber dafür gibt es bessere Systeme wie Hebeschiebetüren.

Normale Schiebefenster dichten schlechter als Dreh-Kipp. Die Schiene ist eine Schwachstelle für Zugluft. U-Werte liegen typischerweise 0,1 bis 0,2 W/(m²K) schlechter. Für beheizte Wohnräume keine gute Wahl.

In Wintergärten oder unbeheizten Veranden funktionieren sie gut. Dort ist der schlechtere U-Wert egal, die platzsparende Öffnung aber praktisch.

Sonderformen – wenn es nicht rechteckig sein soll

Rundbogenfenster, Dreiecksfenster, Trapezfenster – Sonderformen kosten 30 bis 50 Prozent mehr als rechteckige Fenster gleicher Fläche. Ein Rundbogenfenster 120 mal 180 Zentimeter liegt bei 650 bis 950 Euro statt 450 bis 650 Euro für ein rechteckiges Fenster.

Der Aufpreis kommt durch aufwändigere Fertigung. Die Profile müssen gebogen werden, das Glas muss auf Maß geschnitten werden, der Verschnitt ist höher. Bei kleinen Serien fallen die Werkzeugkosten stärker ins Gewicht.

Rundbogenfenster passen perfekt zu Altbauten mit historischer Architektur. Bei denkmalgeschützten Gebäuden sind sie manchmal vorgeschrieben. Dann führt kein Weg daran vorbei – die Denkmalschutzbehörde lässt keine rechteckigen Fenster zu.

Dreiecksfenster für Giebel im Dachgeschoss sind technisch anspruchsvoll. Die spitzen Winkel erschweren die Abdichtung. Achten Sie auf saubere Verarbeitung – schlecht gemachte Dreiecksfenster sind anfällig für Zugluft an den Ecken.

Trapezfenster für Dachschrägen bieten mehr Tageslicht als rechteckige Fenster. Sie folgen dem Verlauf der Schräge und nutzen die verfügbare Fläche optimal. Der Aufpreis von 30 bis 40 Prozent lohnt sich, wenn Licht knapp ist.

Bodentiefe Fenster – mehr als nur große Scheiben

Bodentiefe Fenster schaffen Verbindung zwischen Innen und Außen. Sie lassen viel Licht rein und machen Räume optisch größer. Ab 80 Zentimeter Brüstungshöhe gelten besondere Anforderungen.

Absturzsicherung ist Pflicht. Entweder ein Geländer vor dem Fenster mit mindestens einem Meter Höhe, oder absturzsicheres Glas. Verbundsicherheitsglas hält auch wenn es bricht – kostet aber 50 bis 90 Euro pro Quadratmeter Aufpreis.

Die französischen Balkone – bodentiefe Fenster mit Geländer davor – sind beliebt bei Neubauten. Sie kosten etwa 800 bis 1.200 Euro für Fenster plus Geländer. Das Geländer braucht eine Baugenehmigung und muss statisch berechnet werden.

Bei Altbausanierungen ist der Einbau bodentiefer Fenster aufwändig. Die Maueröffnung muss vergrößert werden, das erfordert statische Sicherung durch Stürze. Kosten: 1.500 bis 3.000 Euro zusätzlich pro Fenster, je nach Wandstärke und Material.

Energetisch sind bodentiefe Fenster zweischneidig. Mehr Glasfläche bedeutet höhere Wärmeverluste im Winter – aber auch mehr solare Gewinne. Bei Südausrichtung überwiegen die Gewinne, bei Nordausrichtung die Verluste. Rechnen Sie vor dem Einbau die Energiebilanz durch.

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Fenster für verschiedene Räume optimal wählen

Nicht jedes Fenster passt in jeden Raum. Wohnzimmer brauchen viel Licht, Schlafzimmer absolute Ruhe, Badezimmer Sichtschutz. Wer überall das gleiche Standardfenster einbaut, verschenkt Geld oder Komfort.

Wohnzimmer: Licht und Wärme im Gleichgewicht

Das Wohnzimmer ist der Raum, in dem Sie die meiste Zeit verbringen. Große Fensterflächen bringen Tageslicht und lassen den Raum großzügig wirken. Das Problem: Mehr Glas bedeutet auch mehr Wärmeverlust – oder mehr solare Gewinne, je nach Ausrichtung.

Bei Südausrichtung überwiegen die solaren Gewinne. Die Sonne heizt den Raum im Winter kostenlos, die Heizung bleibt aus. Im Sommer kann es allerdings zu warm werden. Sonnenschutz durch außenliegende Rollläden oder Raffstores ist dann unverzichtbar. Kosten: 300 bis 600 Euro pro Fenster für Aufsatzrollläden.

Bei Nordausrichtung gibt es kaum solare Gewinne. Hier zählt nur der U-Wert. Nehmen Sie die beste Verglasung die Sie bekommen können – Uw 0,73 bis 0,85 W/(m²K). Der Aufpreis von 80 bis 150 Euro pro Fenster zahlt sich über dreißig Jahre durch niedrigere Heizkosten aus.

Große Fensterfronten brauchen oft eine Kombination aus festem und öffenbarem Glas. Ein bodentiefes Element 4 mal 2,5 Meter komplett als Dreh-Kipp wäre unbezahlbar und unpraktisch. Stattdessen: Zwei öffenbare Flügel à 1,2 Meter Breite, der Rest fest verglast. Das spart 40 bis 60 Prozent der Kosten für Beschläge.

Schallschutz im Wohnzimmer hängt von der Lage ab. Ruhige Wohnstraße? Rw 32 bis 35 Dezibel Standard-Verglasung reicht völlig. Hauptverkehrsstraße oder Bahnlinie in der Nähe? Investieren Sie in Rw 40 bis 45 Dezibel Schallschutzglas. Der Aufpreis von 80 bis 150 Euro pro Quadratmeter Glas macht einen enormen Unterschied für die Lebensqualität.

Schlafzimmer: Ruhe hat oberste Priorität

Im Schlafzimmer ist Schallschutz wichtiger als Wärmedämmung. Straßenlärm über 35 Dezibel nachts stört den Schlaf messbar. Studien zeigen: Jeder Dezibel mehr erhöht das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen um zwei bis drei Prozent.

Schallschutzglas mit Rw 40 bis 45 Dezibel reduziert Verkehrslärm um die Hälfte. Eine Straße mit 65 Dezibel klingt im Schlafzimmer wie 20 bis 25 Dezibel – flüsterleise. Der Aufpreis liegt bei 100 bis 180 Euro pro Fenster bei Standardgröße 120 mal 120 Zentimeter.

Verdunkelung ist das zweite Thema. Außenrollläden verdunkeln perfekt und dämmen zusätzlich. Nachts heruntergelassen verbessern sie den U-Wert des Fensters um etwa 10 bis 15 Prozent. Kosten: 300 bis 600 Euro pro Fenster für Aufsatzrollläden, 400 bis 800 Euro für Vorbaurollläden.

Innenliegende Verdunkelung wie Rollos oder Plissees ist günstiger – 50 bis 150 Euro pro Fenster – dämmt aber nicht. Die Wärme geht durchs Glas, das Rollo hält nur Licht ab. Für Schichtarbeiter oder lichtempfindliche Schläfer trotzdem eine gute Lösung.

Die Fenstergröße im Schlafzimmer ist Geschmackssache. Manche wollen viel Licht, andere bevorzugen Gemütlichkeit. Aus energetischer Sicht: Kleinere Fenster sparen Heizkosten, aber solare Gewinne fallen auch weg. Bei Südausrichtung lohnen sich auch im Schlafzimmer großzügige Fenster.

Lüftung im Schlafzimmer ist kritisch. Zwei Personen produzieren nachts etwa einen Liter Wasserdampf. Bei gekipptem Fenster entweicht Wärme, bei geschlossenem Fenster steigt die Luftfeuchtigkeit auf 70 bis 80 Prozent. Lösung: Vor dem Schlafengehen fünf Minuten Stoßlüften, morgens nach dem Aufstehen nochmal. Oder dezentrale Lüftungsgeräte mit Nachtmodus – laufen auf niedriger Stufe unter 20 Dezibel.

Küche: Das Fenster über der Spüle

Das Küchenfenster sitzt klassisch über der Spüle. Praktisch – beim Abwasch schauen Sie nach draußen statt auf die Wand. Aber welche Öffnungsart macht Sinn?

Dreh-Kipp funktioniert, der Griff muss aber erreichbar sein. Bei tiefen Fensterbänken oder vorgebauten Armaturen kommen Sie schlecht ran. Stellen Sie beim Aufmaß sicher, dass der Griff nicht hinter dem Wasserhahn verschwindet. Manche Monteure setzen den Griff seitlich statt mittig – das hilft.

Nur-Kipp ist oft die bessere Wahl. Sie brauchen die Drehfunktion praktisch nie – wann öffnen Sie schon ein Fenster komplett über der vollgestellten Spüle? Kippen zum Lüften reicht, und der Mechanismus ist einfacher und langlebiger. Sie sparen 40 bis 60 Euro pro Fenster.

Parallel-Schiebe-Kipp (PSK) ist die Luxusvariante. Das Fenster schiebt sich erst nach innen, dann kippt es. Vorteil: Kein Griff der im Weg ist, keine Drehbewegung die Platz braucht. Nachteil: teurer als Dreh-Kipp, etwa 150 bis 250 Euro Aufpreis. Lohnt sich bei sehr beengten Verhältnissen.

Spritzwasser ist ein Thema. Moderne Kunststofffenster sind unempfindlich, aber die Dichtungen leiden wenn ständig Wasser draufspritzt. Achten Sie auf Abstand zwischen Armatur und Fenster – mindestens 10 bis 15 Zentimeter. Sonst spritzt bei hohem Wasserdruck regelmäßig Wasser gegen die Dichtung.

Fettablagerungen sind unvermeidlich. Kochdunst legt sich auf Rahmen und Glas. Reinigen Sie alle paar Monate mit Spülmittel und warmem Wasser. Aggressive Reiniger oder Scheuermittel beschädigen die Oberfläche – besonders bei Holzdekoren.

Badezimmer: Sichtschutz und Lüftung

Badezimmerfenster brauchen Sichtschutz. Milchglas oder Ornamentglas ist Standard. Das Glas ist undurchsichtig, lässt aber Tageslicht durch. Aufpreis gegenüber klarem Glas: 30 bis 60 Euro pro Quadratmeter.

Alternativ: Klares Glas mit Sichtschutzfolie. Die Folie kostet 15 bis 40 Euro pro Quadratmeter und lässt sich nachträglich aufkleben. Vorteil: Sie entscheiden später ob und wo Sie Sichtschutz wollen. Nachteil: Die Folie hält nur 10 bis 15 Jahre, dann wird sie milchig oder löst sich.

Die Fenstergröße im Bad ist oft klein – 60 mal 80 Zentimeter oder 80 mal 100 Zentimeter. Kleine Fenster sind günstiger, lassen aber auch weniger Licht durch. Bei innenliegenden Bädern ohne Tageslicht ist ein größeres Fenster Gold wert – 100 mal 120 Zentimeter bringt doppelt so viel Licht wie 60 mal 80 Zentimeter.

Lüftung ist im Bad kritischer als in jedem anderen Raum. Nach dem Duschen liegt die Luftfeuchtigkeit bei 80 bis 95 Prozent. Ohne sofortiges Lüften kondensiert Feuchtigkeit an kalten Wänden, Schimmel entsteht innerhalb von Tagen.

Nur-Kipp reicht im Bad völlig. Sie brauchen keine Drehfunktion, Kippen zum Lüften genügt. Das spart 40 bis 60 Euro und die Mechanik ist langlebiger. Alternativ: Ein Fensterlüfter für 30 bis 80 Euro – der lüftet kontinuierlich, auch wenn Sie nicht daran denken.

Bei innenliegenden Bädern ohne Fenster ist mechanische Lüftung Pflicht. Dezentrale Lüftungsgeräte für 300 bis 800 Euro pro Raum funktionieren gut. Oder zentrale Lüftung – aber die lohnt sich nur bei Neubauten oder Komplettsanierungen.

Kinderzimmer: Sicherheit geht vor

Kinderzimmer brauchen Absturzsicherung ab 80 Zentimeter Fensterbank-Höhe über dem Boden. Entweder ein Geländer vor dem Fenster – kostet 200 bis 400 Euro – oder absturzsicheres Glas. Verbundsicherheitsglas (VSG) hält auch wenn es bricht, kostet 50 bis 90 Euro pro Quadratmeter Aufpreis.

Abschließbare Fenstergriffe verhindern, dass Kinder Fenster öffnen. Sie kosten 15 bis 30 Euro pro Fenster Aufpreis. Der Schlüssel bleibt immer stecken – nur Sie können das Fenster öffnen. Sinnvoll bis das Kind etwa zehn Jahre alt ist.

Kippbegrenzung ist eine weitere Option. Das Fenster kippt nur wenige Zentimeter, nicht vollständig. Ein Kind passt nicht durch, Lüftung funktioniert trotzdem. Kosten: 20 bis 40 Euro pro Fenster. Kann nachgerüstet werden wenn Sie vergessen haben es beim Kauf anzugeben.

Schallschutz im Kinderzimmer ist wichtig für ungestörten Schlaf. Gerade kleine Kinder sind lärmempfindlich. Straßenlärm über 40 Dezibel nachts stört erwiesenermaßen die Entwicklung. Investieren Sie in Rw 40 bis 45 Dezibel Schallschutzglas wenn Sie an einer befahrenen Straße wohnen.

Verdunkelung hilft beim Mittagsschlaf. Rollläden sind ideal, Verdunkelungsrollos tun es auch. Im Sommer sollte das Kinderzimmer am Tag abgedunkelt bleiben wenn es sehr heiß wird – Kinder überhitzen schneller als Erwachsene.

Arbeitszimmer: Konzentration braucht Ruhe

Im Arbeitszimmer zählt Schallschutz fast so viel wie im Schlafzimmer. Straßenlärm oder Nachbarschaftslärm über 35 Dezibel stört die Konzentration messbar. Studien zeigen: Schon 10 Dezibel Hintergrundlärm reduzieren die Produktivität um 5 bis 10 Prozent.

Schallschutzglas mit Rw 40 bis 45 Dezibel macht einen enormen Unterschied. Ein Homeoffice an einer Hauptstraße wird vom Lärmpegel her erträglich. Der Aufpreis von 100 bis 180 Euro pro Fenster zahlt sich durch bessere Arbeitsergebnisse schnell aus.

Tageslicht ist im Arbeitszimmer wichtiger als künstliches Licht. Studien zeigen: Tageslicht erhöht die Produktivität um 10 bis 15 Prozent und reduziert Augenermüdung. Große Fenster lohnen sich, mindestens 10 Prozent der Raumfläche sollten Fensterfläche sein.

Blendschutz ist trotzdem nötig. Direktes Sonnenlicht auf dem Bildschirm macht Arbeiten unmöglich. Außenrollläden sind ideal – Sie regeln die Helligkeit stufenlos. Innenliegende Jalousien funktionieren auch, kosten nur 40 bis 100 Euro pro Fenster.

Die Fensterposition beeinflusst die Arbeitsplatzgestaltung. Fenster hinter dem Bildschirm schafft Gegenlicht – schlecht für die Augen. Fenster seitlich vom Schreibtisch ist ideal. Wenn die Position nicht ideal ist, hilft Blendschutz oder geschickte Möbelstellung.

Dachgeschoss: Hitzeschutz im Sommer

Dachfenster heizen den Raum im Sommer massiv auf. Die Sonne scheint fast senkrecht aufs Glas, die Wärme staut sich unter dem Dach. Ohne Sonnenschutz wird es unerträglich – 35 bis 40 Grad sind keine Seltenheit.

Außenliegende Rollläden oder Raffstores sind Pflicht. Sie halten die Hitze draußen bevor sie durchs Glas kommt. Kosten für elektrische Dachfenster-Rollläden: 300 bis 600 Euro pro Fenster. Lohnt sich – die Alternative ist ein unbewohnbares Dachgeschoss im Sommer.

Der g-Wert des Glases spielt eine Rolle. Standard-Dreifachverglasung hat einen g-Wert um 0,5 bis 0,6 – das bedeutet, 50 bis 60 Prozent der Sonnenenergie kommen durch. Sonnenschutzglas mit g-Wert 0,3 bis 0,4 reduziert die Hitze, kostet aber 40 bis 80 Euro pro Quadratmeter Aufpreis.

Im Winter ist die Situation umgekehrt. Dachfenster verlieren viel Wärme, weil warme Luft nach oben steigt. Gute Dämmung ist wichtig – Uw unter 0,9 W/(m²K). Der Eindeckrahmen muss perfekt abgedichtet sein, sonst entweicht Wärme an den Rändern.

Lüftung im Dachgeschoss ist schwierig. Im Sommer wird es auch nachts kaum kühl genug. Querlüften funktioniert nur wenn Sie Fenster auf gegenüberliegenden Seiten haben. Sonst hilft nur eine Klimaanlage oder Ventilator – was zusätzliche Stromkosten bedeutet.

Verglasung – mehr als nur Dreifachglas

Zweifach oder Dreifach?

Zweifachverglasung erreicht U-Werte um 1,1 bis 1,3 W/(m²K). Das war vor zehn Jahren Standard, heute ist es Minimum. Dreifachverglasung schafft 0,5 bis 0,7 W/(m²K) – also fast doppelt so gut. Der Aufpreis liegt bei 80 bis 150 Euro pro Quadratmeter Glasfläche.

Bei einem Fenster 120 mal 120 Zentimeter macht das etwa 1,2 Quadratmeter Glas, also 100 bis 180 Euro Mehrkosten. Rechnet sich das? Ja, wenn Sie die nächsten 20 Jahre im Haus bleiben.

Ein Quadratmeter Fenster mit Ug 1,2 verliert pro Heizperiode etwa 30 Kilowattstunden mehr als mit Ug 0,6. Bei Gaspreisen um 12 Cent pro Kilowattstunde sind das 3,60 Euro pro Jahr und Quadratmeter. Zehn Fenster mit jeweils 1,2 Quadratmetern Glas sparen also etwa 43 Euro pro Jahr. Die Mehrkosten von 1.000 bis 1.800 Euro amortisieren sich in 23 bis 42 Jahren.

Klingt lang. Aber: Dreifachverglasung ist heute faktisch Standard. Zweifachverglasung bekommen Sie nur noch auf Anfrage. Und für BAFA-Förderung brauchen Sie ohnehin U-Werte unter 0,95 W/(m²K) – das erreichen Sie nur mit Dreifachglas.

Warme Kante – ein Detail mit Wirkung

Der Randverbund – dort wo die Scheiben zusammengehalten werden – ist oft die thermische Schwachstelle. Herkömmliche Aluminiumabstandhalter leiten Wärme gut, dort kondensiert bei kalten Temperaturen Feuchtigkeit. Warme Kante aus Kunststoff oder Edelstahl reduziert diesen Effekt.

Der Aufpreis liegt bei 15 bis 30 Euro pro Quadratmeter Glas. Bei zehn Fenstern mit 1,2 Quadratmetern Glas sind das 180 bis 360 Euro Mehrkosten. Die Ersparnis? Schwer zu quantifizieren, weil der Effekt vor allem Kondensation verhindert. Aber für den geringen Aufpreis lohnt es sich.

Schallschutz – wenn die Straße zu laut ist

Standardverglasung erreicht Schalldämmwerte um 32 bis 35 Dezibel. Das reicht für ruhige Wohnlagen. An Hauptverkehrsstraßen oder in der Nähe von Flughäfen brauchen Sie mehr.

Schallschutzverglasung nutzt asymmetrische Scheibendicken – zum Beispiel vier Millimeter außen und acht Millimeter innen – und eine spezielle Schallschutzfolie zwischen den Scheiben. Das erreicht 40 bis 45 Dezibel Dämmung. Der Aufpreis liegt bei 80 bis 150 Euro pro Quadratmeter Glas.

Ob sich das lohnt, hängt von der Lärmbelastung ab. Messen Sie den Lärmpegel: Über 65 Dezibel tagsüber oder über 55 Dezibel nachts ist gesundheitsschädlich. Dann lohnt sich Schallschutz definitiv. Zwischen 55 und 65 Dezibel ist es Komfortfrage.

Sicherheitsglas – gegen Einbruch und Verletzung

Ab 80 Zentimeter Höhe über dem Boden schreibt die Bauordnung bruchsicheres Glas vor. Einscheibensicherheitsglas (ESG) zerfällt bei Bruch in kleine stumpfe Krümel statt scharfe Scherben. Das ist Standard bei allen modernen Fenstern, kostet keinen Aufpreis.

Für Einbruchschutz brauchen Sie Verbundsicherheitsglas (VSG). Zwei Glasscheiben sind mit zäher Folie verklebt. Selbst wenn die Scheibe bricht, hält die Folie die Splitter zusammen und verzögert den Durchgriff erheblich. VSG kostet etwa 50 bis 90 Euro pro Quadratmeter Aufpreis.

Sinnvoll ist VSG bei:

  • Erdgeschossfenstern zur Straßenseite
  • Fenstern neben der Haustür
  • Kellerfenstern
  • Terrassentüren

Für Fenster im ersten Stock oder höher meist nicht nötig, außer Sie wohnen an einem Hang wo Einbrecher leichten Zugang haben.

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Wann sollten Sie Ihre Fenster tauschen?

Sieben Zeichen dass neue Fenster fällig sind

Kondensation zwischen den Scheiben: Die Versiegelung ist defekt, Feuchtigkeit ist eingedrungen. Das Fenster verliert massiv Dämmwirkung. Nicht reparierbar – nur Austausch hilft.

Zugluft trotz geschlossenem Fenster: Dichtungen sind porös oder das Profil hat sich verzogen. Bei alten Fenstern lohnt sich ein Dichtungstausch (150 bis 250 Euro pro Fenster), bei Fenstern über 20 Jahren ist Austausch sinnvoller.

Beschlagene Scheiben innen im Winter: Zeigt zu hohe Luftfeuchtigkeit oder zu kalte Fenster. Wenn die Fenster älter als 20 Jahre sind und U-Werte über 1,8 W/(m²K) haben, rechnet sich der Austausch schnell.

Stark gestiegene Heizkosten: Schwer zu isolieren, weil viele Faktoren mitspielen. Aber als Faustregel: Wenn Ihre Heizkosten pro Quadratmeter Wohnfläche über 15 Euro pro Jahr liegen und die Fenster älter als 25 Jahre sind, lohnt sich ein Check.

Schimmel am Fensterrahmen: Zeigt Wärmebrücken oder mangelnde Lüftung. Bei alten Fenstern mit schlechten U-Werten ist Austausch oft die einzige Lösung. Schimmel wegwischen hilft nicht – er kommt wieder.

Straßenlärm stört den Schlaf: Alte Fenster mit Einfachverglasung oder einfacher Zweifachverglasung dämmen kaum Schall. Moderne Fenster mit Schallschutzverglasung reduzieren den Lärmpegel um 10 bis 15 Dezibel – das entspricht einer Halbierung der wahrgenommenen Lautstärke.

Fenster älter als 25 Jahre: Selbst wenn sie noch funktionieren, lohnt sich ein Austausch meist. Die Dämmwerte alter Fenster liegen typischerweise bei 2,5 bis 3,0 W/(m²K). Moderne Fenster mit 0,9 W/(m²K) sparen pro Quadratmeter Fensterfläche etwa 40 bis 50 Kilowattstunden pro Heizperiode. Bei zehn Fenstern mit 1,2 Quadratmetern sind das 480 bis 600 Kilowattstunden – etwa 60 bis 70 Euro pro Jahr bei aktuellen Gaspreisen.

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Energieausweis und gesetzliche Anforderungen

Neue Fenster müssen gesetzliche Mindestanforderungen erfüllen. Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) schreibt vor, welche U-Werte zulässig sind. Und der Energieausweis zeigt, wie sehr neue Fenster die Energieeffizienz Ihres Hauses verbessern.

GEG 2024: Was das Gesetz vorschreibt

Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) gilt seit November 2020 und fasst die alte Energieeinsparverordnung (EnEV) und das Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz (EEWärmeG) zusammen. Für Fenster sind die Anforderungen klar.

Neubau: Fenster müssen einen Uw-Wert von maximal 1,3 W/(m²K) erreichen. Das schaffen praktisch alle modernen Kunststofffenster mit Zweifachverglasung problemlos. Mit Dreifachverglasung liegen Sie bei 0,7 bis 0,9 W/(m²K) – also deutlich besser als gefordert.

Sanierung im Bestand: Bei Sanierung oder Austausch einzelner Bauteile gilt die gleiche Anforderung – maximal 1,3 W/(m²K). Aber: Es gibt Ausnahmen. Bei denkmalgeschützten Gebäuden oder wenn die Anforderung aus technischen Gründen nicht erfüllbar ist, können Sie Ausnahmegenehmigungen beantragen.

Förderung durch BAFA: Für BAFA-Förderung reicht 1,3 W/(m²K) nicht. Sie brauchen Uw unter 0,95 W/(m²K). Das erreichen Sie nur mit Dreifachverglasung und guten Profilen. Die 0,95 sind also schärfer als die gesetzliche Mindestanforderung.

Nachweis: Der Fensterbauer muss eine Unternehmererklärung ausstellen. Diese bestätigt, dass die eingebauten Fenster die geforderten U-Werte erreichen. Ohne diese Erklärung bekommen Sie keine BAFA-Förderung und können bei einer Kontrolle Probleme bekommen.

Das GEG schreibt auch vor, dass bei Sanierungen die Gesamtenergiebilanz des Gebäudes nicht schlechter werden darf. Neue Fenster allein erfüllen das automatisch – sie sind immer besser als alte Fenster. Aber wenn Sie gleichzeitig andere Dinge ändern, kann es kompliziert werden. Ein Energieberater hilft bei der Planung.

U-Wert-Grenzen im Detail

Die 1,3 W/(m²K) sind der Maximalwert für das komplette Fenster – Glas plus Rahmen. Das Glas allein (Ug-Wert) ist deutlich besser, der Rahmen (Uf-Wert) schlechter. Der Gesamt-Uw-Wert ergibt sich aus beiden gewichtet nach Fläche.

Typische Werte bei modernen Kunststofffenstern:

  • Ug (nur Glas): 0,5 bis 0,7 W/(m²K) bei Dreifachverglasung
  • Uf (nur Rahmen): 0,9 bis 1,2 W/(m²K) bei Mehrkammerprofilen
  • Uw (ganzes Fenster): 0,7 bis 0,9 W/(m²K)

Große Fenster haben prozentual mehr Glasfläche, kleinere mehr Rahmenfläche. Deshalb haben große Fenster oft bessere Uw-Werte als kleine – das Glas zieht den Durchschnitt nach unten.

Für Passivhäuser gelten schärfere Anforderungen. Dort brauchen Sie Uw unter 0,8 W/(m²K). Das erreichen Premium-Fenster mit speziellen Profilen, optimierter Verglasung und warmer Kante. Kosten etwa 20 bis 30 Prozent mehr als Standard-Dreifachverglasung.

Wie neue Fenster den Energieausweis verbessern

Der Energieausweis bewertet Gebäude in Energieeffizienzklassen von A+ (sehr gut) bis H (sehr schlecht). Neue Fenster können die Klasse deutlich verbessern – von F auf C oder D ist realistisch durch Fenstertausch allein.

Ein Einfamilienhaus Baujahr 1975 mit alten Fenstern (U-Wert 2,8) liegt typischerweise in Klasse F oder G. Der Energiebedarf für Heizung beträgt etwa 200 bis 250 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr.

Nach Fenstertausch auf moderne Fenster mit U-Wert 0,9 sinkt der Bedarf auf etwa 160 bis 180 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr. Das entspricht Klasse D oder E – zwei Klassen besser. Bei 150 Quadratmetern Wohnfläche sparen Sie etwa 6.000 bis 10.500 Kilowattstunden pro Jahr.

Bei Gaspreisen um 12 Cent pro Kilowattstunde sind das 720 bis 1.260 Euro jährlich. Die Fenster kosten 7.000 Euro, minus 1.400 Euro BAFA-Förderung = 5.600 Euro. Amortisation: 4,5 bis 7,8 Jahre. Deutlich schneller als die oft zitierten 11 bis 14 Jahre – weil hier die vollständige Einsparung berücksichtigt ist, nicht nur der Anteil durch Fenster.

Der verbesserte Energieausweis erhöht den Immobilienwert. Studien zeigen: Jede Energieeffizienzklasse besser bringt etwa 3 bis 5 Prozent höheren Verkaufspreis. Bei einem Haus im Wert von 400.000 Euro sind das 12.000 bis 20.000 Euro – deutlich mehr als die Fenster kosten.

KfW-Standards: Effizienzhaus 55, 70, 85

Die KfW fördert über ihre Effizienzhauslevel. Je niedriger die Zahl, desto besser die Energieeffizienz – und desto höher die Förderung.

Effizienzhaus 55: Benötigt nur 55 Prozent der Energie eines Referenzgebäudes nach GEG. Fenster brauchen typischerweise Uw unter 0,9 W/(m²K). Das erreichen gute Dreifachverglasungen problemlos.

Effizienzhaus 40: Benötigt nur 40 Prozent. Fenster brauchen Uw unter 0,8 W/(m²K). Das ist Premium-Bereich – spezielle Profile, optimierte Verglasung, warme Kante Pflicht.

Passivhaus: Der strengste Standard. Fenster brauchen Uw unter 0,8 W/(m²K), oft sogar unter 0,75 W/(m²K). Nur wenige Fenstersysteme schaffen das. Kosten etwa 30 bis 40 Prozent mehr als Standard-Fenster.

Für diese Standards reicht Fenstertausch allein nicht. Sie brauchen auch gute Dämmung, effiziente Heizung, oft eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung. Aber die Fenster sind ein wichtiger Baustein.

KfW-Förderung ist attraktiv: Effizienzhaus 55 bekommt bis zu 15 Prozent der Sanierungskosten, maximal 18.000 Euro Zuschuss. Effizienzhaus 40 bis zu 20 Prozent, maximal 24.000 Euro. Kombinierbar mit BAFA-Förderung? Nein – Sie müssen sich entscheiden.

Denkmalschutz: Sonderregelungen und Alternativen

Bei denkmalgeschützten Gebäuden gelten Ausnahmen. Die Denkmalbehörde kann vorschreiben, dass Sie die ursprüngliche Optik erhalten müssen. Moderne Kunststofffenster passen oft nicht zum historischen Charakter.

Kastenfenster nachbauen: Die ursprüngliche Konstruktion mit zwei Fensterebenen. Außen historisches Rahmenprofil, innen modernes Fenster. U-Werte um 1,5 bis 1,8 W/(m²K) – nicht optimal, aber besser als die 3,0 bis 4,0 der Originale. Kosten: etwa doppelt so viel wie Standardfenster.

Holzfenster mit Isolierglas: Moderne Holzfenster mit schlanken Profilen und Dreifachverglasung erreichen Uw 0,9 bis 1,1 W/(m²K). Die Optik lässt sich an historische Vorbilder anpassen. Kostet 30 bis 50 Prozent mehr als Kunststoff, erfüllt aber Denkmalschutzauflagen.

Innenliegende Vorsatzfenster: Vor das alte Fenster wird innen ein zweites, modernes Fenster gesetzt. Zusammen erreichen beide etwa U-Wert 1,5 bis 2,0 W/(m²K). Nachteil: Die Laibung wird tiefer, Fensterbank schmaler. Vorteil: Das historische Außenfenster bleibt erhalten.

Denkmalschutz-Sanierung ist teurer und komplizierter. Planen Sie 50 bis 100 Prozent mehr Budget ein als für Standard-Sanierung. Und holen Sie frühzeitig die Denkmalbehörde ins Boot – sonst riskieren Sie dass Sie alles wieder rückbauen müssen.

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BAFA-Förderung für neue Fenster

Wie viel gibt es zurück?

BAFA fördert den Austausch alter Fenster mit bis zu 20 Prozent Zuschuss auf die förderfähigen Kosten. Die Rechnung ist simpel:

Basis-Förderung: 15 Prozent auf maximal 30.000 Euro pro Wohneinheit. Maximaler Zuschuss: 4.500 Euro.

Mit individuellem Sanierungsfahrplan (iSFP): 20 Prozent auf maximal 60.000 Euro. Maximaler Zuschuss: 12.000 Euro.

Ein Beispiel: Sie tauschen zehn Fenster, Kosten mit Montage 7.000 Euro. Mit iSFP bekommen Sie 1.400 Euro zurück. Effektive Kosten: 5.600 Euro.

Der iSFP kostet 400 bis 600 Euro und wird zur Hälfte gefördert. Sie zahlen also 200 bis 300 Euro für den Energieberater, bekommen aber 5 Prozent mehr Förderung auf alle Maßnahmen. Bei 7.000 Euro Fenstertausch sind das 350 Euro Mehrförderung. Rechnet sich also.

Technische Voraussetzungen

Nicht jedes Fenster ist förderfähig. BAFA verlangt:

U-Wert unter 0,95 W/(m²K): Praktisch alle modernen Fenster mit Dreifachverglasung schaffen das. Zweifachverglasung fällt meist raus.

Bestandsgebäude mindestens fünf Jahre alt: Neubau fällt raus. Ist aber logisch – da gilt sowieso die EnEV.

Fachbetrieb-Montage: Eigenleistung wird nicht gefördert. Der Betrieb muss die Montage nach RAL-Standard bestätigen.

Energieberater aus dena-Liste: Sie brauchen einen zertifizierten Berater, der den Antrag stellt und die Maßnahme begleitet.

Antrag vor Auftragserteilung: Das ist kritisch. Viele Leute unterschreiben erst den Vertrag, beantragen dann Förderung. Falsch! Erst Antrag, dann Zusage abwarten, dann unterschreiben. Sonst ist die Förderung futsch.

So läuft der BAFA-Antrag

Schritt 1: Energieberater aus dena-Liste kontaktieren. Liste unter energie-effizienz-experten.de. Kostet 400 bis 600 Euro für den iSFP, wird zur Hälfte gefördert.

Schritt 2: Angebote von Fensterbauern einholen. Aber noch nicht unterschreiben! Angebote sammeln, vergleichen, entscheiden – aber Unterschrift erst nach BAFA-Zusage.

Schritt 3: Energieberater stellt BAFA-Antrag online. Dauert etwa eine Stunde, macht der Berater. Sie müssen nur die Angebote und Hausdaten liefern.

Schritt 4: Drei bis vier Wochen auf Zusage warten. In dieser Zeit nichts machen – nicht bestellen, nicht unterschreiben. Warten.

Schritt 5: Nach Zusage Vertrag unterschreiben und Montage beauftragen. Jetzt erst! Die Zusage ist sechs Monate gültig, in dieser Zeit muss die Maßnahme abgeschlossen sein.

Schritt 6: Fenster einbauen lassen. Fachbetrieb muss RAL-Montage bestätigen und eine „Unternehmererklärung“ ausstellen – das ist ein Formular, das bestätigt, dass die Fenster förderfähig sind.

Schritt 7: Verwendungsnachweis einreichen. Innerhalb von sechs Monaten nach Abschluss müssen Sie Rechnungen, Zahlungsbelege und die Unternehmererklärung beim BAFA hochladen. Der Energieberater hilft dabei.

Schritt 8: Nach Prüfung wird der Zuschuss ausgezahlt. Dauert zwei bis drei Wochen. Das Geld kommt auf Ihr Konto – nicht auf das des Handwerkers. Sie müssen also in Vorleistung gehen.

KfW-Kredit parallel möglich

Zusätzlich zur BAFA-Förderung können Sie einen zinsgünstigen KfW-Kredit (Programm 358/359) aufnehmen. Bis 120.000 Euro zu Zinssätzen zwischen 0,01 und 2,0 Prozent – je nach Einkommen und Maßnahme.

Voraussetzung: Zu versteuerndes Haushaltseinkommen unter 90.000 Euro. Darüber fällt der Kredit weg, die BAFA-Förderung bleibt aber.

Der Kredit macht Sinn, wenn Sie mehrere Maßnahmen kombinieren – Fenster plus Dämmung plus Heizung. Für Fenster allein lohnt er meist nicht, weil die Summen überschaubar sind.

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Montage – RAL-Standard ist Pflicht

Was bedeutet RAL-Montage?

RAL steht für „Richtlinie zur Montage“ der Gütegemeinschaft Fenster, Fassaden und Haustüren. Diese Richtlinie definiert, wie Fenster fachgerecht eingebaut werden. Drei Dichtungsebenen sind das Kernstück:

Außen – schlagregendicht: Ein diffusionsoffenes Band klebt am Mauerwerk, überlappt den Fensterrahmen. Regenwasser kann nicht eindringen, Wasserdampf von innen kann aber nach außen diffundieren.

Mitte – Dämmung: Die Fuge zwischen Rahmen und Mauerwerk wird mit PU-Schaum ausgefüllt. Der Schaum dämmt und fixiert das Fenster. Wichtig: Nicht überschäumen! Zu viel Schaum drückt den Rahmen nach innen, das Fenster verzieht sich.

Innen – luftdicht: Ein dampfdichtes Band klebt am Mauerwerk, überlappt den Rahmen innen. Verhindert, dass feuchte Raumluft in die Fuge gelangt und dort kondensiert.

Ohne RAL-Montage keine BAFA-Förderung. Und ehrlich gesagt sollten Sie auch ohne Förderung darauf bestehen. Schlecht montierte Fenster mit Wärmebrücken und Zugluft machen die beste Verglasung zunichte.

Was kostet RAL-Montage?

150 bis 250 Euro pro Fenster, je nach Größe und Aufwand. Bei zehn Fenstern also 1.500 bis 2.500 Euro. Das klingt nach viel, ist aber gut investiert. Die Montage entscheidet über Dämmung, Dichtigkeit und Langlebigkeit.

Billiganbieter montieren für 80 bis 120 Euro pro Fenster. Oft ohne ordentliche Abdichtung, manchmal ohne Dämmung in der Fuge. Spart 500 bis 1.000 Euro – kostet Sie über die Jahre aber das Vielfache an Heizkosten.

Häufige Montagefehler

Zu schmale Fuge: Zwischen Rahmen und Mauerwerk sollten mindestens 15 bis 20 Millimeter Platz sein. Bei engeren Fugen lässt sich nicht ordentlich dämmen und abdichten. Manche Monteure zwängen das Fenster in zu kleine Öffnungen – das führt zu Verspannungen im Rahmen.

Überschäumen: PU-Schaum dehnt sich beim Aushärten aus. Zu viel Schaum drückt den Rahmen nach innen, das Fenster verzieht sich. Der Flügel schließt nicht mehr richtig, Zugluft entsteht. Gute Monteure schäumen dosiert, füllen die Fuge zu maximal 70 Prozent.

Fehlende Hinterlüftung: Bei Wärmedämmverbundsystemen (WDVS) muss die Anschlussfuge hinterlüftet sein. Sonst kondensiert Feuchtigkeit in der Dämmung. Das diffusionsoffene Band außen muss das ermöglichen.

Falsches Gefälle Fensterbank: Die äußere Fensterbank braucht mindestens 5 Grad Gefälle nach außen, damit Regenwasser abläuft. Bei zu wenig Gefälle staut sich Wasser, läuft unter das Fenster und durchfeuchtet auf Dauer die Dämmung.

Keine Entkopplung: Das Fenster darf nicht starr mit dem Mauerwerk verbunden sein. Es braucht Bewegungsfreiheit, weil es sich bei Temperaturwechseln ausdehnt und zusammenzieht. Zu starre Befestigung führt zu Verspannungen und Rissen.

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Lüftung und Raumklima mit neuen Fenstern

Neue Fenster, plötzlich Schimmel – dieses Paradox erleben 15 bis 20 Prozent der Haushalte nach dem Fenstertausch. Das Problem: Alte Fenster waren undicht und haben unkontrolliert gelüftet. Neue Fenster dichten perfekt ab. Ohne bewusstes Lüften steigt die Luftfeuchtigkeit, Schimmel bildet sich an kalten Wänden.

Das Schimmel-Paradox verstehen

Vier Personen im Haushalt produzieren täglich etwa 10 bis 12 Liter Wasserdampf. Durch Atmen, Schwitzen, Kochen, Duschen. Diese Feuchtigkeit muss raus. Alte Fenster mit U-Wert 2,8 haben so viele Undichtigkeiten, dass die Luft von selbst austauscht – etwa 0,7-facher Luftwechsel pro Stunde durch Fugen.

Moderne Fenster mit U-Wert 0,9 sind praktisch luftdicht. Der natürliche Luftwechsel sinkt auf 0,1 bis 0,2 pro Stunde. Das reicht nicht. Die relative Luftfeuchtigkeit steigt von gesunden 40 bis 50 Prozent auf kritische 60 bis 70 Prozent. Ab 60 Prozent wächst Schimmel.

Das passiert besonders an Wärmebrücken – Zimmerecken, hinter Schränken, an schlecht gedämmten Außenwänden. Dort ist die Oberflächentemperatur niedrig, die Luft kühlt ab, Feuchtigkeit kondensiert. Innerhalb weniger Wochen bildet sich Schimmel.

Die Lösung ist nicht schlechter dichte Fenster – das wäre wie Heizen bei offenem Fenster. Die Lösung ist bewusstes Lüften oder mechanische Lüftung.

Stoßlüften – die effektivste Methode

Stoßlüften bedeutet: Fenster komplett öffnen für 5 bis 10 Minuten, dann wieder schließen. Das tauscht die Luft vollständig aus, kühlt aber Wände und Möbel kaum ab. Die gespeicherte Wärme heizt den Raum nach dem Schließen schnell wieder auf.

Wie oft? Im Winter drei bis vier Mal täglich, im Sommer zwei bis drei Mal. Morgens nach dem Aufstehen, mittags, abends und vor dem Schlafengehen. Klingt nach viel, dauert aber nur insgesamt 30 bis 40 Minuten pro Tag.

Querlüften ist noch besser. Fenster auf gegenüberliegenden Seiten der Wohnung gleichzeitig öffnen. Durchzug beschleunigt den Luftaustausch auf 2 bis 3 Minuten. Im Winter reichen dann schon 3 bis 5 Minuten.

Der Energieverlust beim Stoßlüften ist minimal. Drei Mal täglich 5 Minuten Stoßlüften kostet etwa 50 bis 80 Euro pro Jahr an Heizenergie bei einem Einfamilienhaus. Dauerlüften über gekippte Fenster kostet dagegen 150 bis 250 Euro zusätzlich – und lüftet schlechter.

Kipplüften – warum Sie es lassen sollten

Viele kippen Fenster den ganzen Tag oder die ganze Nacht. Das ist energetisch unsinnig und lüftet schlecht. Der Luftaustausch über ein gekipptes Fenster dauert 30 bis 60 Minuten für einen vollständigen Wechsel. Währenddessen entweicht ständig warme Luft.

Im Winter kühlen die Laibung und die Wand um das Fenster aus. Die Oberflächentemperatur sinkt, Feuchtigkeit kondensiert, Schimmel entsteht ausgerechnet am Fenster. Widersinnig: Sie lüften, bekommen aber trotzdem Schimmel.

Kipplüften erhöht die Heizkosten um 10 bis 15 Prozent. Bei einem Einfamilienhaus mit 1.500 Euro Heizkosten pro Jahr sind das 150 bis 225 Euro. Über zehn Jahre summiert sich das auf 1.500 bis 2.250 Euro – mehr als neue Fenster kosten.

Einzige Ausnahme: Nachts im Sommer bei Temperaturen über 20 Grad. Dann kann Kipplüften sinnvoll sein, weil keine Kondensation droht und Sie die Nacht durchlüften wollen. Aber auch dann ist Stoßlüften vor dem Schlafengehen und nach dem Aufwachen effektiver.

Luftfeuchtigkeit messen und richtig reagieren

Ein Hygrometer zeigt die relative Luftfeuchtigkeit. Gute digitale Geräte kosten 15 bis 30 Euro, analoge ab 10 Euro. Stellen Sie eines ins Wohnzimmer, eines ins Schlafzimmer. Dort verbringen Sie die meiste Zeit.

Ideale Luftfeuchtigkeit liegt bei 40 bis 50 Prozent. Ab 60 Prozent wird es kritisch. Über 70 Prozent entsteht Schimmel innerhalb weniger Tage. Unter 30 Prozent trocknen Schleimhäute aus, Erkältungen werden wahrscheinlicher.

Nach dem Duschen steigt die Luftfeuchtigkeit im Bad auf 70 bis 90 Prozent. Sofort Stoßlüften für 5 bis 10 Minuten, bis die Luftfeuchtigkeit unter 60 Prozent fällt. Tür zum Rest der Wohnung geschlossen halten, sonst verteilt sich die Feuchtigkeit.

Beim Kochen entsteht viel Wasserdampf. Dunstabzugshaube hilft, reicht aber oft nicht. Nach dem Kochen 5 bis 10 Minuten Stoßlüften. Töpfe nicht mit Deckel auf dem Herd abkühlen lassen – der Dampf geht direkt in die Raumluft.

Wäsche trocknen in der Wohnung bringt 2 bis 3 Liter Wasser in die Luft. Wenn möglich draußen oder im Keller trocknen. Falls drinnen unvermeidbar: Tür zu, Fenster auf, Hygrometer checken. Bei über 60 Prozent zusätzlich lüften.

Dezentrale Lüftungsgeräte – Lüften ohne Fenster öffnen

Dezentrale Lüftungsgeräte sind kleine Ventilatoren, die durch die Außenwand blasen. Sie tauschen kontinuierlich Luft aus, filtern Pollen und Staub und gewinnen bis zu 90 Prozent der Wärme zurück.

Ein Gerät kostet 300 bis 800 Euro plus 200 bis 400 Euro Installation. Sie brauchen pro Raum etwa ein Gerät, für eine Dreizimmerwohnung also drei Geräte. Investition: etwa 1.500 bis 3.600 Euro gesamt.

Die Geräte arbeiten paarweise. Ein Gerät bläst Frischluft rein, das andere saugt verbrauchte Luft ab. Alle 60 bis 90 Sekunden wechseln sie die Richtung. Der Wärmetauscher im Gerät überträgt Wärme von der Abluft auf die Zuluft – so entweichen nur 10 bis 20 Prozent der Heizenergie.

Stromverbrauch liegt bei 5 bis 15 Watt pro Gerät, macht etwa 40 bis 130 Kilowattstunden pro Jahr. Bei 30 Cent pro Kilowattstunde sind das 12 bis 40 Euro Stromkosten jährlich für drei Geräte. Die Heizersparnis liegt bei 200 bis 300 Euro, weil Sie nicht mehr übers Fenster lüften müssen.

Nachteil: Die Geräte brummen leicht. Moderne Modelle bleiben unter 25 Dezibel auf niedriger Stufe – das ist sehr leise, etwa wie ein Kühlschrank. Auf hoher Stufe erreichen manche 35 bis 40 Dezibel, das kann im Schlafzimmer stören.

Die Wartung ist minimal. Alle drei bis sechs Monate Filter wechseln, kostet 10 bis 20 Euro pro Gerät. Einmal jährlich Wärmetauscher ausbauen und mit Wasser abspülen. Dauert 15 Minuten pro Gerät.

Zentrale Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung

Zentrale Anlagen lüften die ganze Wohnung oder das ganze Haus über ein Rohrsystem. Ein Zentralgerät sitzt typischerweise im Keller oder auf dem Dachboden. Frischluft wird über Rohre in jeden Raum geleitet, verbrauchte Luft abgesaugt.

Die Investition ist deutlich höher als bei dezentralen Geräten. Für ein Einfamilienhaus rechnen Sie mit 8.000 bis 15.000 Euro inklusive Rohrsystem und Montage. Das lohnt sich hauptsächlich bei Neubauten oder Kernsanierungen, wo Sie ohnehin Wände öffnen.

Der Vorteil: noch bessere Wärmerückgewinnung, bis zu 95 Prozent. Die Heizersparnis liegt bei 300 bis 500 Euro pro Jahr. Amortisation: 16 bis 30 Jahre. Finanziell also grenzwertig, aber für den Komfort zahlen viele den Aufpreis gern.

Zentrale Anlagen filtern die Zuluft sehr effektiv. Für Allergiker ein Segen – Pollen bleiben draußen. Filter der Klasse F7 oder F9 kosten 80 bis 150 Euro und müssen einmal jährlich gewechselt werden.

Der Stromverbrauch liegt höher als bei dezentralen Geräten, etwa 200 bis 400 Kilowattstunden pro Jahr. Das sind 60 bis 120 Euro bei 30 Cent pro Kilowattstunde. Trotzdem spart die Anlage netto Geld durch geringere Heizkosten.

Wartung sollte jährlich durch einen Fachbetrieb erfolgen. Filter wechseln, Wärmetauscher reinigen, Luftmenge prüfen. Kostet 150 bis 250 Euro pro Jahr. Ohne Wartung verschlechtert sich die Luftqualität, Schimmelsporen können sich im System ansiedeln.

Fensterlüfter – der Kompromiss

Fensterlüfter sind kleine Öffnungen im Fensterrahmen, die kontinuierlich Frischluft einlassen. Sie kosten 30 bis 80 Euro pro Fenster und können nachträglich eingebaut werden. Der Einbau durch einen Fachbetrieb kostet zusätzlich 50 bis 100 Euro pro Fenster.

Die Lüfter arbeiten passiv durch Luftdruckdifferenzen. Wind und Temperaturunterschiede treiben den Luftaustausch. An windstillen Tagen funktioniert das schlecht, an stürmischen Tagen zieht es.

Der Vorteil: kein Strom, keine Wartung, kein Lärm. Der Nachteil: keine Wärmerückgewinnung, keine Steuerung. Sie verlieren etwa 5 bis 10 Prozent Heizenergie zusätzlich. Bei 1.500 Euro Heizkosten sind das 75 bis 150 Euro pro Jahr.

Fensterlüfter machen Sinn in Feuchträumen wie Bad und Küche, wo Sie ohnehin viel lüften müssen. In Wohn- und Schlafräumen sind dezentrale Lüftungsgeräte die bessere Wahl – sie sparen langfristig mehr Geld.

Manche Fensterlüfter haben Feuchtigkeitssensoren. Sie öffnen automatisch bei hoher Luftfeuchtigkeit, schließen bei trockener Luft. Das verbessert die Funktion deutlich, kostet aber 80 bis 150 Euro pro Fenster statt 30 bis 80 Euro.

Was wirklich funktioniert – die Checkliste

Für die meisten Haushalte ist Stoßlüften drei bis vier Mal täglich die beste Lösung. Kostet nichts, funktioniert zuverlässig, braucht keine Technik. Nachteil: Sie müssen diszipliniert bleiben. Vergessen Sie es regelmäßig, steigt die Luftfeuchtigkeit.

Für Berufstätige, die tagsüber außer Haus sind, sind dezentrale Lüftungsgeräte ideal. Die laufen kontinuierlich, Sie müssen sich um nichts kümmern. Investition 1.500 bis 3.600 Euro, amortisiert in 8 bis 12 Jahren durch Heizkostenersparnis.

Bei Neubauten oder Kernsanierungen lohnt sich eine zentrale Lüftungsanlage. Hohe Anfangsinvestition, aber maximaler Komfort und beste Luftqualität. Pflicht bei Passivhäusern ohnehin.

Fensterlüfter sind der Kompromiss für knappe Budgets. Sie helfen, ersetzen aber nicht konsequentes Lüften. Kombinieren Sie sie mit Stoßlüften für gute Ergebnisse.

Hygrometer sind unverzichtbar. Ohne Messung wissen Sie nicht, ob Sie genug lüften. 15 bis 30 Euro gut investiert. Stellen Sie Grenzwerte ein: bei über 60 Prozent lüften, unter 40 Prozent weniger lüften.

Wartung und Pflege im Detail – So halten Ihre Fenster 40 Jahre

Kunststofffenster sind wartungsarm, nicht wartungsfrei. Einmal jährlich 30 Minuten investieren verlängert die Lebensdauer von 30 auf 40 Jahre. Das sind zehn Jahre geschenkt für minimal Aufwand.

Jahreszeitlicher Wartungsplan

Wartung zweimal jährlich ist optimal – im Frühjahr und im Herbst. Mehr braucht es nicht.

Frühjahr (März/ April):

Entwässerungsöffnungen prüfen und reinigen. Diese kleinen Löcher im unteren Rahmen leiten Kondenswasser ab. Verstopfen sie durch Schmutz oder Insekten, staut sich Wasser im Rahmen. Das führt zu Feuchtigkeitsschäden und im schlimmsten Fall zu Schimmel.

Die Öffnungen sitzen typischerweise außen unten im Rahmen, oft verdeckt durch eine Abdeckklappe. Öffnen Sie die Klappe, entfernen Sie Schmutz mit einem dünnen Draht oder einer alten Zahnbürste. Spülen Sie mit etwas Wasser nach – das Wasser sollte frei ablaufen.

Dichtungen auf Risse und Verhärtung prüfen. Dichtungen altern durch UV-Strahlung und Temperaturschwankungen. Nach 15 bis 20 Jahren werden sie porös und dichten nicht mehr richtig. Fahren Sie mit dem Finger über die Dichtung – fühlt sie sich hart oder rissig an, ist sie fällig.

Scheiben von außen putzen. Im Winter sammelt sich Schmutz, Pollen setzen sich ab. Lauwarmes Wasser und ein Schuss Spülmittel reichen. Keine Hochdruckreiniger – der Druck beschädigt die Dichtungen. Keine Scheuermittel – die verkratzen beschichtetes Glas.

Herbst (September/ Oktober):

Beschläge ölen. Bewegliche Teile – Scharniere, Verriegelungspunkte, Schließbleche – brauchen Schmierung. Ein bis zwei Tropfen säurefreies Öl pro Punkt. Säurehaltiges Öl greift die Beschläge an. Nähmaschinenöl oder spezielles Fensteröl aus dem Baumarkt funktionieren perfekt.

Öffnen Sie das Fenster, tropfen Sie Öl auf die sichtbaren beweglichen Teile. Bewegen Sie den Griff mehrmals, damit sich das Öl verteilt. Wischen Sie überschüssiges Öl ab – sonst klebt Staub daran.

Dichtungen mit Pflegestift behandeln. Glycerin-haltige Pflegestifte kosten 5 bis 8 Euro im Baumarkt. Sie halten die Dichtungen elastisch und verhindern Risse. Fahren Sie einfach mit dem Stift über die Dichtung – wie mit einem Filzstift. Das dauert zwei Minuten pro Fenster.

Anpressdruck prüfen. Legen Sie ein Blatt Papier zwischen Rahmen und Flügel, schließen Sie das Fenster. Ziehen Sie am Papier – es sollte sich nicht herausziehen lassen. Falls doch, ist der Anpressdruck zu niedrig. Das lässt sich mit einem Inbusschlüssel an den Verriegelungspunkten einstellen.

Dichtungen richtig pflegen – das wichtigste Detail

Dichtungen sind die Schwachstelle jedes Fensters. Sie altern schneller als Profile oder Glas. Aber mit der richtigen Pflege halten sie 20 statt 15 Jahre.

Glycerin-haltige Pflegestifte sind besser als Silikon-Spray. Glycerin zieht ins Gummi ein und hält es elastisch. Silikon legt sich nur auf die Oberfläche und klebt Schmutz fest. Der Pflegestift kostet 5 bis 8 Euro und reicht für 20 bis 30 Fenster.

Behandeln Sie die Dichtungen zweimal jährlich – im Frühjahr und im Herbst. Fahren Sie mit dem Stift über die gesamte Länge der Dichtung, innen und außen. Das Material saugt das Glycerin auf, bleibt weich und reißt nicht.

Wenn die Dichtung bereits Risse zeigt, hilft kein Pflegestift mehr. Dann müssen Sie sie austauschen. Neue Dichtungen kosten 3 bis 8 Euro pro Meter, ein Fenster braucht etwa 4 bis 6 Meter. Material: 12 bis 48 Euro pro Fenster.

Den Austausch können Sie selbst machen. Die alte Dichtung rausziehen, die neue in die Nut drücken. An den Ecken sauber abschneiden und verkleben. Dauert 20 bis 30 Minuten pro Fenster. Oder Sie beauftragen einen Fachbetrieb – der nimmt 80 bis 120 Euro pro Fenster inklusive Material.

Beschläge einstellen – Anpressdruck optimieren

Der Anpressdruck bestimmt wie fest der Flügel am Rahmen anliegt. Zu wenig Druck – es zieht. Zu viel Druck – die Dichtungen werden platt gedrückt und verschleißen schneller.

Sie stellen den Anpressdruck an den Verriegelungszapfen ein. Das sind die kleinen Metallzylinder am Rand des Flügels, die beim Schließen in die Schließbleche am Rahmen einrasten. Mit einem Inbusschlüssel können Sie sie drehen.

Position 1 (geringe Anpressung): Für den Sommer. Die Dichtungen werden weniger belastet, halten länger. Position 2 (mittlere Anpressung): Standard-Einstellung. Position 3 (hohe Anpressung): Für den Winter, wenn es besonders dicht sein soll.

Manche empfehlen, im Winter auf hohe Anpressung zu stellen, im Sommer auf niedrige. Ehrlich gesagt: Das ist übertrieben. Moderne Dichtungen halten problemlos auf mittlerer Position. Wechseln Sie nur wenn Sie Zugluft bemerken oder wenn die Dichtungen bereits älter sind.

Wenn der Flügel nicht richtig schließt – er klemmt oder hängt durch – liegt es oft an verstellen Scharnieren. Die Scharniere haben Stellschrauben für drei Richtungen: hoch/runter, links/rechts, rein/raus. Mit einem Inbusschlüssel können Sie den Flügel millimetergenau ausrichten.

Das erfordert etwas Fingerspitzengefühl. Drehen Sie immer nur eine Viertelumdrehung, dann testen Sie wie das Fenster schließt. Zu viel verstellt macht es schlimmer. Wenn Sie unsicher sind: Ein Fachbetrieb stellt für 50 bis 80 Euro alle Fenster im Haus ein.

Glasreinigung – was schadet der Beschichtung?

Moderne Dreifachverglasung hat Beschichtungen auf dem Glas – Low-E-Schichten für Wärmedämmung oder Sonnenschutzbeschichtungen. Diese Schichten sitzen zwischen den Scheiben, nicht außen. Sie können sie also beim Putzen nicht beschädigen.

Außen und innen ist das Glas unbeschichtet. Normales Glasreinigen funktioniert problemlos. Warmes Wasser, ein Schuss Spülmittel, ein Microfasertuch oder Fensterleder. Für hartnäckigen Schmutz hilft ein Glasschaber – aber vorsichtig, nicht verkratzen.

Keine Scheuermittel oder aggressive Reiniger. Die verkratzen die Oberfläche mikroskopisch, Schmutz setzt sich in den Kratzern fest. Das Glas wird mit der Zeit milchig. Auch keine Hochdruckreiniger – der Druck kann bei bestimmten Winkeln die Dichtung zwischen Rahmen und Glas beschädigen.

Kalkflecken durch Regenwasser entstehen vor allem bei hartem Wasser. Sie lassen sich mit Essigwasser entfernen – ein Teil Essig auf zehn Teile Wasser. Aufsprühen, ein paar Minuten einwirken lassen, abwischen. Bei hartnäckigen Flecken wiederholen.

Kondenswasser zwischen den Scheiben bedeutet: Die Versiegelung ist defekt. Das passiert manchmal nach 20 bis 25 Jahren. Reparatur ist nicht möglich – die Verglasung muss komplett getauscht werden. Kosten: 150 bis 300 Euro pro Quadratmeter inklusive Ausbau und Einbau.

Typische Probleme lösen

Fenster schließt nicht richtig: Meist liegt es an verzogenen Beschlägen oder falschem Anpressdruck. Prüfen Sie zuerst den Anpressdruck an allen Verriegelungspunkten. Dann checken Sie die Scharniere – hängt der Flügel durch?

Fenster zieht trotz geschlossenem Zustand: Entweder sind die Dichtungen porös oder der Anpressdruck ist zu gering. Halten Sie ein Feuerzeug ans geschlossene Fenster – flackert die Flamme, zieht es. Erhöhen Sie den Anpressdruck oder tauschen Sie die Dichtungen.

Fenster beschlägt von innen: Luftfeuchtigkeit im Raum zu hoch. Prüfen Sie mit einem Hygrometer – über 60 Prozent ist kritisch. Lösung: Mehr lüften, Luftfeuchtigkeit senken. Nicht die Fenster sind schuld, sondern zu wenig Luftaustausch.

Griff lässt sich nicht bewegen: Die Fehlbedienungssperre hat eingerastet. Das passiert wenn Sie versuchen den Griff zu drehen während das Fenster noch gekippt ist. Drücken Sie den Flügel fest gegen den Rahmen, dann lässt sich der Griff wieder bewegen.

Verfärbungen am weißen Rahmen: Kunststoff vergilbt durch UV-Strahlung. Moderne Profile sind UV-stabilisiert und vergilben nicht mehr. Alte Fenster aus den 80ern oder 90ern werden aber gelb. Reiniger helfen nicht – das ist eine chemische Veränderung des Materials.

Feuchtigkeit im Rahmen: Die Entwässerungsöffnungen sind verstopft. Reinigen Sie sie wie oben beschrieben. Wenn Wasser im Rahmen steht, kann es zu Schimmel oder Materialschäden kommen. Lassen Sie das Wasser vollständig ablaufen bevor Sie die Öffnung wieder verschließen.

minimalistischer Garten

Fenster im Jahresverlauf: Sommer und Winter optimal nutzen

Fenster müssen das ganze Jahr funktionieren – eiskalte Winter, heiße Sommer, stürmische Herbsttage. Wer die saisonalen Besonderheiten kennt, spart Energie und vermeidet Probleme.

Sommer: Hitzeschutz nicht vergessen

Moderne Dreifachverglasung dämmt hervorragend – im Winter. Im Sommer wird das zum Problem. Die Wärme kommt rein, bleibt aber drinnen. Ohne Sonnenschutz heizt sich der Raum auf 28 bis 32 Grad auf, nachts kühlt er kaum ab.

Der g-Wert gibt an, wie viel Sonnenenergie durchs Glas kommt. Standard-Dreifachverglasung hat einen g-Wert um 0,50 bis 0,63. Das bedeutet: 50 bis 63 Prozent der Sonnenstrahlung gelangen in den Raum. An einem sonnigen Sommertag sind das pro Quadratmeter Fensterfläche etwa 400 bis 500 Watt – wie ein kleiner Heizlüfter.

Sonnenschutzglas mit g-Wert 0,25 bis 0,40 reduziert die Hitze deutlich. Die Beschichtung reflektiert Sonnenstrahlung, bevor sie durchs Glas kommt. Der Aufpreis liegt bei 40 bis 80 Euro pro Quadratmeter Glas. Bei großen Südfenstern lohnt sich das – die Alternative ist eine Klimaanlage für 2.000 bis 4.000 Euro plus 300 bis 600 Euro Stromkosten jährlich.

Aber Vorsicht: Sonnenschutzglas reduziert auch im Winter die solaren Gewinne. Bei Südfenstern ist das verschmerzbar – die Sonne steht im Winter tiefer, weniger Strahlung trifft aufs Fenster. Bei Ost- oder Westfenstern kann es kontraproduktiv sein. Rechnen Sie vorher durch oder fragen Sie einen Energieberater.

Außenliegende Verschattung ist effektiver als Sonnenschutzglas. Rollläden, Raffstores oder Markisen halten die Hitze draußen bevor sie durchs Glas kommt. Ein heruntergelassener Rollladen reduziert die Wärmegewinne um 70 bis 80 Prozent – deutlich besser als Sonnenschutzglas mit 40 bis 50 Prozent.

Kosten für außenliegende Verschattung: Aufsatzrollläden 300 bis 600 Euro pro Fenster, Raffstores 400 bis 800 Euro, Markisen für Balkone oder Terrassen 800 bis 2.000 Euro je nach Größe. Die Investition rechnet sich durch vermiedene Klimaanlagenkosten binnen fünf bis acht Jahren.

Innenliegende Verschattung wie Rollos oder Vorhänge hilft kaum. Die Sonnenstrahlung kommt durchs Glas, erwärmt das Rollo, das gibt die Wärme in den Raum ab. Besser als nichts, aber nur 20 bis 30 Prozent so effektiv wie außenliegende Verschattung.

Lüften im Sommer erfordert andere Strategien als im Winter. Tagsüber Fenster zu, Verschattung runter. Morgens zwischen 5 und 7 Uhr sowie abends zwischen 21 und 23 Uhr Stoßlüften oder Querlüften – dann ist die Außenluft kühler als die Raumluft. Nachts Fenster gekippt lassen wenn die Außentemperatur unter 20 Grad fällt.

Winter: Kondenswasser vermeiden

Kondenswasser am Fenster ist im Winter häufig – besonders morgens. Die Scheibe ist die kälteste Fläche im Raum, Luftfeuchtigkeit kondensiert dort. Bei alten Fenstern mit U-Wert 2,8 kondensiert Wasser schon ab 50 Prozent relativer Luftfeuchtigkeit. Bei modernen Fenstern mit U-Wert 0,9 erst ab 65 bis 70 Prozent.

Trotzdem: Wenn die Luftfeuchtigkeit nachts steigt – zwei Personen atmen im Schlafzimmer etwa einen Liter Wasser aus – kondensiert es am kältesten Punkt. Bei minus 10 Grad Außentemperatur ist die Scheibeninnenseite oft nur 14 bis 16 Grad warm. Bei 60 Prozent Luftfeuchtigkeit kondensiert Wasser.

Die Lösung ist nicht bessere Fenster – die haben Sie ja gerade eingebaut. Die Lösung ist Luftfeuchtigkeit senken durch Lüften. Morgens nach dem Aufstehen fünf bis zehn Minuten Stoßlüften. Die trockene kalte Außenluft nimmt Feuchtigkeit auf, die Luftfeuchtigkeit im Raum sinkt von 65 auf 45 bis 50 Prozent.

Wenn Kondenswasser regelmäßig auftritt trotz Lüften, ist die Raumluftfeuchtigkeit generell zu hoch. Prüfen Sie mit einem Hygrometer: Über 60 Prozent ist zu viel. Ursachen können sein: zu viele Pflanzen, Wäsche trocknen in der Wohnung, undichte Wasserleitungen, schlechte Dämmung der Außenwände.

Kondenswasser zwischen den Scheiben bedeutet: Die Versiegelung ist defekt. Das passiert manchmal nach 20 bis 30 Jahren. Reparatur ist nicht möglich, die Verglasung muss getauscht werden. Kosten: 150 bis 300 Euro pro Quadratmeter. Sollte bei neuen Fenstern nicht vorkommen – falls doch, ist es ein Garantiefall.

Wintermodus: Anpressdruck erhöhen – sinnvoll oder nicht?

Viele Fenster haben verstellbare Verriegelungszapfen. Sie können den Anpressdruck erhöhen (Wintermodus) oder verringern (Sommermodus). Die Idee: Im Winter dichter schließen, im Sommer Dichtungen schonen.

Hersteller und Monteure sind sich uneinig ob das sinnvoll ist. Pro Wintermodus: Bei alten Dichtungen (über 10 Jahre) kann höherer Anpressdruck Zugluft reduzieren. Im Winter ist maximale Dichtigkeit wichtiger als Dichtungsschonung. Contra Wintermodus: Moderne Dichtungen sind für konstanten Anpressdruck ausgelegt. Ständiges Verstellen belastet die Dichtungen mehr als konstante Belastung. Die Energieersparnis ist minimal – vielleicht 5 bis 10 Euro pro Jahr.

Unsere Meinung: Lassen Sie die Fenster auf Standard-Anpressdruck. Nur wenn Sie Zugluft bemerken oder die Dichtungen bereits älter sind, erhöhen Sie den Anpressdruck. Aber dann dauerhaft, nicht saisonal. Das ständige Verstellen bringt mehr Nachteile als Vorteile.

Falls Sie trotzdem umstellen wollen: Die Verriegelungszapfen haben kleine Markierungen oder sind asymmetrisch. Mit einem Inbusschlüssel oder einer Zange drehen Sie sie um 90 Grad. Markierung nach außen = geringer Anpressdruck (Sommer), Markierung nach innen = hoher Anpressdruck (Winter). Testen Sie mit einem Blatt Papier: Legen Sie es zwischen Rahmen und Flügel, schließen Sie das Fenster. Im Wintermodus sollte das Papier sich nicht herausziehen lassen.

Die beste Zeit für Fenstertausch

Frühjahr (März bis Mai) und Herbst (September bis Oktober) sind ideal für Fenstertausch. Die Temperaturen sind mild, es regnet weniger als im Spätherbst oder Winter. Das erleichtert die Montage – bei Frost lassen sich Dichtstoffe und Schäume schlecht verarbeiten.

Frühjahr: Vorteil ist die lange Trockenphase bis zum nächsten Winter. Falls bei der Montage Fehler passieren und Feuchtigkeit eindringt, haben Sie Zeit zum Nachbessern bevor der erste Frost kommt. Nachteil: Die Nachfrage ist hoch, Lieferzeiten können sich auf 12 bis 14 Wochen strecken.

Herbst: Vorteil ist, dass Sie den Winter mit neuen Fenstern verbringen und sofort Heizkosten sparen. Nachteil: Wenn etwas schiefgeht bei der Montage, haben Sie wenig Puffer bis zum Frost. Außerdem ist das Wetter im Oktober und November unberechenbarer als im Frühjahr.

Sommer: Möglich, aber nicht optimal. Bei Temperaturen über 30 Grad wird die Montage zur Qual für die Handwerker. Die Dichtstoffe härten zu schnell aus, Justierfehler können passieren. Außerdem sind viele Betriebe im Sommer ausgebucht oder machen Betriebsferien.

Winter: Nur im Notfall. Bei Minusgraden funktionieren PU-Schaum und Dichtstoffe nicht richtig. Die Montage dauert länger weil die Handwerker frieren. Und während der Montage ist das Fenster raus – bei minus 5 Grad kühlt der Raum binnen Minuten aus. Heizen Sie kräftig, kostet es ein Vermögen. Heizen Sie nicht, riskieren Sie eingefrorene Wasserleitungen.

BAFA-Antrag und Fördermittel sollten Sie bei der Zeitplanung berücksichtigen. Der Antrag braucht drei bis vier Wochen Bearbeitungszeit. Planen Sie also mindestens sechs Wochen zwischen Antragstellung und gewünschtem Montagetermin ein. Bei Frühjahrsantrag kann die Montage im Mai oder Juni stattfinden, bei Herbstantrag im Oktober oder November.

Fördermittel strategisch nutzen

BAFA-Förderung können Sie das ganze Jahr beantragen. Aber: Das Budget ist begrenzt. Gegen Jahresende wird es manchmal knapp. 2023 war das BAFA-Budget für Einzelmaßnahmen zeitweise ausgeschöpft, Anträge wurden erst im neuen Jahr bearbeitet.

Beantragen Sie Förderung im ersten Quartal (Januar bis März) haben Sie die besten Chancen. Das Budget für das neue Jahr ist aufgefüllt, die Bearbeitungszeiten sind kürzer als im Herbst wenn alle ihre Sanierung vor dem Winter abschließen wollen.

Ein weiterer strategischer Punkt: Kombinieren Sie mehrere Maßnahmen. BAFA fördert nicht nur Fenster, sondern auch Dämmung, Heizung, Lüftung. Wenn Sie ohnehin sanieren wollen, machen Sie alles auf einmal. Die Förderung steigt prozentual – mit individuellem Sanierungsfahrplan bekommen Sie 5 Prozent mehr.

Beispiel: Fenster allein 7.000 Euro, Förderung 1.400 Euro (20 Prozent). Fenster plus Dachdämmung 15.000 Euro, Förderung 3.000 Euro (20 Prozent). Plus: Der Energieberater, den Sie für den Sanierungsfahrplan brauchen, wird zur Hälfte gefördert (200 bis 300 Euro statt 400 bis 600 Euro). Die Gesamtersparnis ist höher wenn Sie gebündelt sanieren.

prolux fenster oknoplast

Konfigurator – Fenster selbst zusammenstellen

Wie funktioniert ein Fensterkonfigurator?

Die meisten Fensterhersteller bieten Online-Konfiguratoren an. Sie geben Maße, Form, Öffnungsart, Farbe und Verglasung ein – der Konfigurator zeigt sofort den Preis. Das ist transparent und hilft beim Vergleichen.

Maße: Breite und Höhe in Zentimetern. Wichtig: Das ist das Außenmaß des Rahmens, nicht die lichte Öffnung. Beim Ausmessen also den alten Rahmen komplett messen, nicht nur die Glasfläche.

Form: Rechteck, Rundbogen, Dreieck, Trapez. Sonderformen kosten Aufpreis – rechnen Sie mit 30 bis 50 Prozent mehr als rechteckige Fenster gleicher Fläche.

Öffnungsart: Dreh-Kipp ist Standard. Kipp-Fest oder Fest-Dreh sind günstiger, weil weniger Beschläge. Nur-Kipp oder Schwingflügel sind teurer.

Verglasung: Zweifach oder Dreifach, mit oder ohne Schallschutz, mit oder ohne VSG. Hier schlagen die Preisunterschiede am stärksten durch – 80 bis 200 Euro Unterschied pro Fenster sind normal.

Farbe: Weiß ist Standard. RAL-Farben, Holzdekore oder Anthrazit kosten 50 bis 150 Euro Aufpreis pro Fenster. Unterschiedliche Farben innen und außen – zum Beispiel anthrazit außen, weiß innen – kosten nochmal 30 bis 80 Euro mehr.

Sprossen: Echte Sprossen teilen das Glas mechanisch, kosten aber viel – 100 bis 200 Euro pro Fenster. Aufgesetzte Sprossen sind günstiger (30 bis 80 Euro), wirken aber nicht so hochwertig. Wiener Sprossen – zwischen den Scheiben – sind ein Kompromiss (60 bis 120 Euro).

Worauf beim Konfigurieren achten?

Öffnungsrichtung: DIN links oder DIN rechts – das verwechseln viele. DIN links bedeutet: Scharnier links, wenn Sie von innen auf das geschlossene Fenster schauen. Bei falscher Angabe passt das Fenster nicht – und Rücksendung wird teuer.

Dreh-Kipp oder Kipp-Dreh: Bei Dreh-Kipp dreht der Flügel zuerst nach innen, dann kippt er. Bei Kipp-Dreh kippt er zuerst, dann dreht er. Klingt egal, macht aber einen Unterschied bei der Bedienung. Dreh-Kipp ist Standard und intuitiver.

Griff links oder rechts: Wo soll der Griff sitzen? Bei Fenstern über Arbeitsflächen – Küche, Schreibtisch – ist es praktisch, wenn der Griff außen sitzt, wo Sie gut rankommen.

Unterlicht oder Oberlicht: Feste Verglasung unten oder oben, öffnender Flügel oben oder unten. Bei bodentiefen Fenstern macht ein festes Unterlicht Sinn – Sie sparen Beschläge und Glas, das Sie eh nie öffnen.

Wetterschenkel: Die kleine Abdeckung außen am unteren Fensterrand, die Regenwasser ableitet. Gehört zur Standardausstattung, manchmal muss man sie aber explizit mitbestellen.

Corner-Windows-Oknoplast

OKNOPLAST Kunststofffenster – seit 1994

Als einer der führenden Fensterhersteller in Europa produzieren wir jährlich über 1,5 Millionen Fenster und Türen. Unsere Kunststofffenster erreichen U-Werte bis 0,75 W/(m²K) durch Sieben-Kammer-Profile und optimierte Verglasung.

Unsere Fenstersysteme

PAVA: Unser neuestes System mit Mitteldichtung und niedrigem Flügelprofil. Bringt bis zu 10 Prozent mehr Tageslicht durch schmale Rahmen. U-Wert bis 0,75 W/(m²K), Rw bis 45 Dezibel. Für Neubauten mit hohen Energiestandards.

Winergetic Premium: Sechskammerprofil mit 82 Millimeter Bautiefe. U-Wert bis 0,85 W/(m²K), Rw bis 43 Dezibel. Das meistverkaufte System – gutes Preis-Leistungs-Verhältnis für Sanierungen und Neubauten.

Ecofusion: Fünfkammerprofil mit 70 Millimeter Bautiefe. U-Wert bis 0,95 W/(m²K), Rw bis 38 Dezibel. Budget-freundlich, erfüllt alle Standards. Ideal für Sanierungen mit knappem Budget.

Alle Systeme sind mit Dreifachverglasung, warmer Kante und RAL-Montage BAFA-förderfähig. Wir arbeiten mit 720 Fachhandelspartnern in Deutschland, Österreich und der Schweiz – Sie finden garantiert einen in Ihrer Nähe.

Entdecken Sie alle unsere Kunststofffenster-Systeme →

Kunststofffenster-Systeme

Design und Farben

Weiß ist Standard, aber langweilig. Wir bieten über 40 RAL-Farben und 15 Holzdekore. Besonders beliebt: Anthrazit außen, weiß innen – passt zu moderner Architektur und hält den Innenraum hell.

Holzdekore wie Golden Oak oder Nussbaum sehen täuschend echt aus. Die Oberfläche wird mit speziellen Folien beschichtet, die Maserung und Struktur nachbilden. Aus zwei Metern Entfernung ist der Unterschied zu echtem Holz kaum zu sehen. Vorteil: Null Pflegeaufwand.

Matte Oberflächen sind seit zwei Jahren stark im Kommen. Sie wirken edler als Glanz, zeigen weniger Fingerabdrücke und passen zu minimalistischer Architektur. Aufpreis: 80 bis 150 Euro pro Fenster.

10 Jahre Garantie

Wir geben zehn Jahre Garantie auf Profile und Beschläge, fünf Jahre auf Verglasung. Das ist überdurchschnittlich – viele Hersteller geben nur fünf Jahre auf alles. Bei fachgerechter Montage und normaler Nutzung halten unsere Fenster aber problemlos 30 bis 40 Jahre.

Was ist nicht abgedeckt? Dichtungen – die sind Verschleißteile und halten typischerweise 15 bis 20 Jahre. Danach können Sie sie für 80 bis 120 Euro pro Fenster erneuern lassen. Auch nicht abgedeckt: Schäden durch falsche Bedienung, Sturm, Hagel oder Vandalismus.

Worauf Sie beim Fensterkauf achten sollten

Mehrere Angebote einholen

Holen Sie mindestens drei Angebote ein – die Preisunterschiede können 25 bis 40 Prozent betragen bei identischer Ausstattung. Achten Sie darauf, dass alle Angebote vergleichbar sind: gleiche Verglasung, gleicher U-Wert, RAL-Montage inklusive.

Manche Anbieter locken mit Niedrigpreisen, rechnen dann aber Montage, Demontage, Entsorgung und Fensterbänke extra ab. Das kann schnell 30 bis 40 Prozent Aufschlag bedeuten. Fragen Sie explizit nach Gesamtkosten inklusive allem.

Aufmaß vom Profi

Lassen Sie einen Fachmann aufmessen. Fünf Millimeter Abweichung können bedeuten, dass das Fenster nicht passt – und Rücksendung wird teuer. Seriöse Anbieter kommen kostenlos vorbei und messen aus.

Eigenmessung ist riskant. Die meisten messen die lichte Öffnung statt das Außenmaß des Rahmens. Oder sie messen schräge Öffnungen nur an einer Stelle – alte Häuser haben selten rechtwinklige Öffnungen.

Auf Zertifikate achten

Seriöse Hersteller lassen ihre Fenster vom ift Rosenheim oder vergleichbaren Instituten prüfen. Fragen Sie nach Prüfzeugnissen für U-Wert, Schallschutz und Einbruchschutz. Ohne Prüfzeugnis keine BAFA-Förderung.

Das CE-Kennzeichen allein reicht nicht. Das bestätigt nur, dass das Fenster grundlegende Sicherheitsanforderungen erfüllt – sagt aber nichts über Dämmung oder Qualität.

Referenzen anschauen

Ein guter Händler zeigt Ihnen Referenzobjekte in der Umgebung. Schauen Sie sich an, wie die Fenster nach drei oder fünf Jahren aussehen und funktionieren. Sprechen Sie mit den Bewohnern – sind sie zufrieden? Gab es Probleme? Wie lief die Montage?

Vorsicht vor Referenzen auf der Website. Die sind oft geschönt oder zeigen nur die besten Projekte. Persönliche Referenzen von echten Kunden sind wertvoller.

Garantie und Service

Zehn Jahre Garantie sollten Standard sein – für Profile und Beschläge. Fünf Jahre für Verglasung ist akzeptabel. Weniger ist ein Warnsignal.

Wichtiger als lange Garantie ist aber: Gibt es den Anbieter in zehn Jahren noch? Bei Internetanbietern oder kleinen Lokalbetrieben ist das nicht sicher. Große Hersteller mit 30+ Jahren Geschichte sind da verlässlicher.

ECOFUSION Oknoplast

Häufige Fehler beim Fensterkauf – und wie Sie sie vermeiden

Fenstertausch macht man einmal in dreißig Jahren. Fehler fallen erst auf, wenn es zu spät ist. Diese sieben Fehler kosten am meisten Geld und Nerven.

Fehler 1: Eigenaufmaß statt professionelles Aufmaß

Sie messen selbst, sparen 50 bis 100 Euro Aufmaßgebühr. Klingt vernünftig. Das Problem: Fünf Millimeter Abweichung, und das Fenster passt nicht. Rücksendung, Neuanfertigung, Mehrkosten 300 bis 600 Euro pro Fenster. Plus Verzögerung von sechs bis acht Wochen.

Alte Häuser haben selten rechtwinklige Öffnungen. Die Laibung verzieht sich über Jahre, links ist das Maß anders als rechts, oben anders als unten. Sie messen an einer Stelle, das Fenster passt dort – aber nicht oben oder seitlich.

Profis messen an mehreren Punkten, nehmen das kleinste Maß und ziehen Toleranzen ab. Sie berücksichtigen Putzüberstände, schiefe Laibungen, unebene Brüstungen. Das Fenster passt dann garantiert, mit 10 bis 15 Millimeter Luft für die Dichtungsebenen.

Die Aufmaßgebühr wird oft mit dem Auftrag verrechnet. Sie zahlen also faktisch nichts extra. Selbst wenn nicht – 50 bis 100 Euro für Sicherheit, dass zehn Fenster für 7.000 Euro auch passen, sind gut investiert.

Fehler 2: Nur ein Angebot einholen

Ein Angebot, unterschreiben, fertig. Schnell entschieden, aber möglicherweise 25 bis 40 Prozent zu viel bezahlt. Die Preisunterschiede zwischen Anbietern sind enorm bei identischer Leistung.

Beispiel: Zehn Fenster, Dreifachverglasung, RAL-Montage. Anbieter A: 8.500 Euro. Anbieter B: 6.800 Euro. Anbieter C: 7.200 Euro. Gleiche Profile, gleiche Verglasung, gleiche Montage. Der Unterschied liegt in Kalkulation, Einkaufspreisen, Marge.

Holen Sie mindestens drei Angebote ein. Achten Sie darauf, dass sie vergleichbar sind. Gleiches Profil, gleiche Anzahl Kammern, gleicher U-Wert, RAL-Montage inklusive. Viele Anbieter locken mit Niedrigpreisen, rechnen dann Montage, Demontage, Entsorgung extra ab.

Prüfen Sie was inklusive ist. Demontage alter Fenster? Entsorgung? Fensterbänke innen und außen? Abdichtung? Kleinteile wie Abdeckkappen, Griffe? Manche Angebote sehen günstig aus, am Ende zahlen Sie durch Extras genauso viel oder mehr.

Fehler 3: Billigste Montage wählen

Montage für 80 bis 120 Euro pro Fenster statt 150 bis 250 Euro – das spart bei zehn Fenstern 700 bis 1.300 Euro. Verlockend. Das Problem: Billig-Monteure arbeiten oft ohne RAL-Standard.

Keine ordentliche Abdichtung, zu schmale Fugen, falsches Gefälle der Fensterbank, Überschäumen – solche Fehler führen zu Wärmebrücken, Zugluft, Schimmel. Die Mehrkosten durch höhere Heizkosten liegen bei 50 bis 150 Euro pro Jahr. Über dreißig Jahre sind das 1.500 bis 4.500 Euro.

Schlimmer: Ohne RAL-Montage keine BAFA-Förderung. Sie verlieren 1.400 Euro Zuschuss (bei 7.000 Euro Kosten mit 20 Prozent Förderung). Um 700 Euro zu sparen, verlieren Sie 1.400 Euro Förderung – Milchmädchenrechnung.

Fragen Sie explizit: Montage nach RAL-Standard? Drei Dichtungsebenen? Bestätigung für BAFA? Falls nein, suchen Sie einen anderen Anbieter. Die 150 bis 250 Euro pro Fenster sind gut investiert für dreißig Jahre dichte, energieeffiziente Fenster.

Fehler 4: BAFA-Antrag nach Vertragsunterzeichnung

Sie unterschreiben den Vertrag, dann kümmern Sie sich um Förderung. Zu spät – BAFA fördert nur Maßnahmen, die nach Antragstellung beauftragt wurden. Vertragsunterzeichnung vor Antrag? Förderung futsch.

Das ist der häufigste Fehler bei BAFA-Anträgen. Viele denken: Ich kann den Antrag doch auch danach stellen. Nein, können Sie nicht. Die Reihenfolge ist zwingend: erst Energieberater, dann Antrag, dann Zusage abwarten, dann unterschreiben.

Die Zusage kommt drei bis vier Wochen nach Antrag. Manche Anbieter drängen zur schnellen Unterschrift – angeblich läuft das Angebot bald ab. Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen. Seriöse Anbieter wissen um BAFA-Fristen und warten.

Wenn Sie unsicher sind: Fragen Sie den Energieberater. Der kennt die Prozesse und sagt Ihnen klar, wann Sie unterschreiben dürfen. Für seine Beratung zahlen Sie 400 bis 600 Euro, wovon die Hälfte gefördert wird. Das ist gut investiert für 1.400 Euro BAFA-Zuschuss.

Fehler 5: Keine Referenzen prüfen

Der Anbieter verspricht alles, die Website sieht professionell aus. Sie unterschreiben. Nach Montage stellen Sie fest: Pfusch. Fenster ziehen, Griffe klemmen, Scheiben haben Kratzer. Reklamation ist mühsam, Nachbesserung verzögert sich.

Fragen Sie nach Referenzen in Ihrer Nähe. Seriöse Anbieter zeigen Ihnen gern Objekte, die sie in den letzten zwei bis drei Jahren gemacht haben. Fahren Sie hin, schauen Sie sich die Fenster an, klingeln Sie und fragen die Bewohner.

Sind die Bewohner zufrieden? Gab es Probleme? Wie lief die Montage? Wurde alles sauber hinterlassen? Funktionieren die Fenster nach zwei bis drei Jahren noch einwandfrei? Diese Fragen geben Ihnen mehr Sicherheit als jede Hochglanzbroschüre.

Online-Bewertungen helfen, sind aber mit Vorsicht zu genießen. Manche sind gekauft, manche stammen von Konkurrenten. Suchen Sie nach detaillierten Bewertungen mit konkreten Angaben – die sind meist echt. Bewertungen mit nur „Super!“ oder „Nie wieder!“ ohne Details ignorieren.

Fehler 6: Verglasung falsch gewählt

Sie sparen bei der Verglasung, nehmen Zweifachglas statt Dreifachglas. Ersparnis: 100 bis 180 Euro pro Fenster, bei zehn Fenstern 1.000 bis 1.800 Euro. Das Problem: Keine BAFA-Förderung (braucht U-Wert unter 0,95, nur mit Dreifachglas erreichbar). Sie verlieren 1.400 Euro Zuschuss.

Netto verlieren Sie also 400 bis 600 Euro durch die vermeintliche Sparsamkeit. Plus höhere Heizkosten über dreißig Jahre – etwa 1.000 bis 1.500 Euro Mehrkosten. Gesamt: 1.400 bis 2.100 Euro Verlust.

Andersherum: Sie nehmen maximale Schallschutzverglasung für alle Fenster, obwohl nur die Straßenseite laut ist. Schallschutzglas kostet 80 bis 150 Euro pro Quadratmeter Aufpreis. Bei zehn Fenstern mit 1,2 Quadratmetern Glas sind das 960 bis 1.800 Euro Mehrkosten.

Sinnvoller: Schallschutz nur dort, wo er gebraucht wird. Straßenseite mit Rw 40 bis 45 Dezibel, Hofseite Standard mit Rw 32 bis 35 Dezibel. Das spart 500 bis 1.000 Euro ohne Komfortverlust.

Gleiches gilt für Sicherheitsglas. Erdgeschoss zur Straße: VSG sinnvoll. Erster Stock zur Hofseite: überflüssig. Einbrecher klettern nicht über zwei Stockwerke, wenn sie im Erdgeschoss einfacher reinkommen. Sparen Sie gezielt, nicht pauschal.

Fehler 7: Falsche Fensterfarbe gewählt

Anthrazit sieht auf dem Musterstück super aus. Zehn Fenster später merken Sie: Die dunklen Rahmen wirken erdrückend, der Raum erscheint dunkler. Umtausch? Praktisch ausgeschlossen bei maßgefertigten Fenstern.

Holen Sie sich große Muster. Kleine 20 mal 30 Zentimeter Kärtchen täuschen. Ein ein Meter großes Mustersegment zeigt besser, wie die Farbe wirkt. Manche Hersteller leihen Ihnen Muster für ein paar Tage – nutzen Sie das.

Stellen Sie das Muster dort auf, wo das Fenster hin soll. Schauen Sie zu verschiedenen Tageszeiten. Morgens, mittags, abends. Bei Sonnenlicht und bewölkt. Farben wirken je nach Licht völlig anders.

Kombinationen innen/außen sind beliebt: anthrazit außen, weiß innen. Das kostet 80 bis 150 Euro Aufpreis pro Fenster plus 30 bis 80 Euro für die zweite Farbe. Bei zehn Fenstern macht das 1.100 bis 2.300 Euro Mehrkosten. Überlegen Sie, ob es Ihnen das wert ist.

Holzdekore sehen täuschend echt aus – aus zwei Metern Entfernung. Aus fünfzig Zentimetern erkennen Sie die Folie. Wenn Ihnen Holzoptik wichtig ist, schauen Sie sich Referenzobjekte an. Aus der Nähe. Nicht nur auf Fotos.

Fenster in der Farbe Nussbaum

Nachhaltigkeit: Wie umweltfreundlich sind Kunststofffenster?

Kunststoff hat ein Imageproblem. Viele denken an Plastikmüll in den Ozeanen oder Mikroplastik. Aber Kunststofffenster sind langlebige Produkte mit guter Ökobilanz – wenn man die gesamte Lebensdauer betrachtet.

Recycling: Bis zu sieben Mal wiederverwertet

Kunststofffenster bestehen aus PVC (Polyvinylchlorid). Anders als viele andere Kunststoffe lässt sich PVC hervorragend recyceln. Die Profile können bis zu sieben Mal eingeschmolzen und neu verarbeitet werden ohne nennenswerten Qualitätsverlust.

Das bedeutet: Ein Fenster aus dem Jahr 2024 wird im Jahr 2064 zu 80 bis 90 Prozent recycelt. Die neuen Profile enthalten Regranulat aus alten Fenstern. Diese neuen Profile halten wieder 40 Jahre, werden 2104 wieder recycelt. Theoretisch kann dasselbe Material 280 Jahre genutzt werden – sieben Lebenszyklen à 40 Jahre.

In der Praxis erreichen moderne Recyclinganlagen Recyclingquoten von 85 bis 95 Prozent. Nur die Dichtungen und Beschläge werden aussortiert. Die gehen in die Stahlverwertung (Beschläge) oder thermische Verwertung (Dichtungen). Das Glas wird ebenfalls recycelt – zu etwa 90 Prozent.

Deutschland hat ein funktionierendes Rücknahmesystem. Der Branchenverband Rewindo organisiert die Sammlung alter Fenster. Fensterbauer geben ausgebaute Fenster bei Sammelstellen ab, von dort gehen sie in Recyclinganlagen. Für Sie als Endkunde kostenlos – die Entsorgung ist in der Regel im Montagepreis enthalten.

Vorsicht bei Fenstern vor 1995: Die enthalten oft noch Blei als Stabilisator. Blei ist giftig und muss als Sondermüll entsorgt werden. Kosten: 30 bis 50 Euro pro Fenster statt 10 bis 20 Euro für moderne Fenster. Seit 2015 ist Blei in neuen Fenstern EU-weit verboten. Moderne Profile nutzen Calcium-Zink-Stabilisatoren – ungiftig und recyclingfähig.

Ökobilanz: Energie-Rückgewinnung nach zwei bis drei Jahren

Die Herstellung eines Kunststofffensters verbraucht Energie. Etwa 600 bis 800 Kilowattstunden für ein Standardfenster 120 mal 120 Zentimeter – das entspricht etwa 180 bis 240 Kilogramm CO₂. Klingt nach viel. Aber: Das Fenster spart diese Energie binnen zwei bis drei Jahren wieder ein.

Ein altes Fenster mit U-Wert 2,8 verliert pro Quadratmeter etwa 80 Kilowattstunden mehr pro Heizperiode als ein neues mit U-Wert 0,9. Bei 1,44 Quadratmetern Fensterfläche (120 mal 120 Zentimeter) sind das 115 Kilowattstunden pro Jahr. Nach sechs Jahren hat das neue Fenster die Produktionsenergie kompensiert.

Über die gesamte Lebensdauer von 40 Jahren spart das Fenster etwa 4.600 Kilowattstunden. Das entspricht 1.380 Kilogramm CO₂-Vermeidung – fast sechsmal so viel wie die Herstellung verursacht hat. Die Ökobilanz ist also deutlich positiv.

Holzfenster haben theoretisch eine bessere Ökobilanz weil Holz nachwächst und CO₂ bindet. Praktisch wird der Vorteil durch zwei Faktoren relativiert: Erstens braucht Holz alle fünf Jahre Lasur oder Anstrich – das verbraucht Energie und Chemikalien. Zweitens halten Holzfenster nur 25 bis 35 Jahre statt 40 Jahre. Über die Lebenszeit gerechnet liegt Kunststoff gleichauf oder leicht vorne.

Aluminiumfenster haben die schlechteste Ökobilanz. Die Herstellung von Aluminium ist extrem energieintensiv – etwa dreimal so viel wie PVC. Aluminium hält zwar 50 Jahre, aber die lange Lebensdauer kompensiert den hohen Energieeinsatz bei der Herstellung nicht vollständig.

Cradle-to-Cradle: Der Kreislauf schließt sich

Manche Hersteller arbeiten nach dem Cradle-to-Cradle-Prinzip. Das bedeutet: Produkte werden so designed, dass am Ende der Nutzung alle Materialien wieder in technische oder biologische Kreisläufe zurückgeführt werden können. Kein Müll, nur Nährstoffe für neue Produkte.

Bei Kunststofffenstern bedeutet das: Profile ohne Schadstoffe, die komplett recycelbar sind. Dichtungen aus thermoplastischen Elastomeren statt Gummi – ebenfalls recycelbar. Beschläge aus sortenreinem Edelstahl – einschmelzen und wiederverwenden. Glas ist ohnehin zu 90 Prozent recycelbar.

OKNOPLAST hat für einige Produktlinien Cradle-to-Cradle-Zertifizierungen. Das ist noch nicht branchenüblich, aber der Trend geht in diese Richtung. Fragen Sie beim Kauf nach: Sind die Profile bleifrei? Welche Recyclingquote erreicht der Hersteller? Gibt es Rücknahmesysteme?

Die Zertifizierung kostet Geld – Profile mit C2C-Zertifikat sind etwa 5 bis 10 Prozent teurer als Standard. Aber Sie investieren in echte Nachhaltigkeit, nicht in Greenwashing. Und die Profile funktionieren genauso gut wie konventionelle.

Entsorgung: Was passiert mit alten Fenstern?

Alte Fenster sollten fachgerecht entsorgt werden. Einfach zum Sperrmüll? Geht, ist aber Verschwendung. Die wertvollen Materialien – PVC, Glas, Stahl – gehen verloren statt recycelt zu werden.

Fensterbauer nehmen alte Fenster in der Regel mit und führen sie dem Recycling zu. Das ist oft im Montagepreis enthalten. Falls nicht, fragen Sie explizit danach. Die Entsorgung über Rewindo-Sammelstellen kostet den Betrieb etwa 10 bis 20 Euro pro Fenster – das sollte im Preis enthalten sein.

Falls Sie selbst entsorgen müssen: Bringen Sie die Fenster zum Wertstoffhof. Dort werden sie sortiert. Moderne Fenster (nach 1995) sind normale Bauabfälle, kostenlos oder gegen geringe Gebühr. Alte Fenster (vor 1995) mit Blei sind Sondermüll, kosten 30 bis 50 Euro pro Fenster.

Manche Betriebe bieten an, alte Fenster zu übernehmen und selbst zu verwerten. Vorsicht: Nicht alle machen das sauber. Fragen Sie nach Nachweisen – wohin gehen die Fenster? Gibt es Recycling-Zertifikate? Seriöse Betriebe können das belegen.

Illegal entsorgte Fenster – im Wald oder an Straßenrändern abgeladen – sind ein zunehmendes Problem. Das ist nicht nur eine Ordnungswidrigkeit (Bußgeld bis 1.000 Euro), sondern auch ökologisch unverantwortlich. Bleihaltige Fenster geben Schwermetalle an die Umwelt ab, PVC verrottet nicht und liegt Jahrzehnte herum.

CO₂-Fußabdruck: Neue Fenster vs. Reparatur alter Fenster

Manchmal wird argumentiert: Alte Fenster reparieren ist nachhaltiger als neue kaufen. Das stimmt nur in seltenen Fällen.

Alte Fenster reparieren bedeutet meist: Dichtungen erneuern, Beschläge austauschen, neu streichen (bei Holz). Kosten: 150 bis 300 Euro pro Fenster. Energetisch verbessert sich wenig – der U-Wert sinkt vielleicht von 2,8 auf 2,5 W/(m²K). Die Einsparung liegt bei maximal 10 bis 15 Euro pro Jahr und Fenster.

Neue Fenster kosten 500 bis 900 Euro pro Fenster, sparen aber 60 bis 80 Euro pro Jahr bei der Heizung. Amortisation: 6 bis 11 Jahre. Nach 15 Jahren haben Sie 900 bis 1.200 Euro pro Fenster gespart – mehr als das Fenster gekostet hat. Die CO₂-Einsparung liegt bei 40 bis 60 Kilogramm pro Jahr und Fenster.

Reparatur lohnt sich nur bei sehr gut erhaltenen Fenstern jünger als 15 Jahre. Dann ist die Reparatur günstiger und die Restlebensdauer rechtfertigt die Investition. Bei Fenstern über 25 Jahren ist Austausch fast immer die bessere Wahl – ökologisch und ökonomisch.

Bei Denkmalschutz-Objekten ist Reparatur manchmal vorgeschrieben. Dann müssen Sie reparieren auch wenn es teurer ist. Moderne Restaurierungstechniken können alte Fenster auf U-Werte um 1,5 bis 1,8 W/(m²K) verbessern – nicht perfekt, aber deutlich besser als 3,0 bis 4,0.

Nachhaltige Alternativen: Holz-Aluminium und Holz

Kunststoff ist nicht die einzige Option. Holz-Aluminium kombiniert nachwachsenden Rohstoff mit Langlebigkeit. Innen Holz für Wohnklima, außen Aluminium für Wetterschutz. Die Ökobilanz ist gut – Holz bindet CO₂, Aluminium schützt es vor Verrottung und verlängert die Lebensdauer auf 40 bis 50 Jahre.

Kosten sind höher – 650 bis 1.100 Euro pro Fenster statt 350 bis 650 Euro für Kunststoff. Der Aufpreis von 300 bis 450 Euro amortisiert sich energetisch nicht – die U-Werte sind ähnlich. Aber manche zahlen den Aufpreis gern für die Holzoptik und das gute Gewissen.

Reine Holzfenster sind die nachhaltigste Option wenn Sie aus lokalen, FSC-zertifizierten Beständen stammen. Kosten 500 bis 900 Euro pro Fenster, brauchen aber alle fünf Jahre Pflege. Die Lebensdauer liegt bei 25 bis 35 Jahren. Über die Gesamtzeit gerechnet sind Holzfenster teurer als Kunststoff – aber sie fühlen sich anders an und passen zu bestimmten Architekturstilen besser.

Beim Holzkauf achten Sie auf Zertifizierungen. FSC (Forest Stewardship Council) garantiert nachhaltige Forstwirtschaft. PEFC (Programme for the Endorsement of Forest Certification) ist eine Alternative mit etwas weniger strengen Kriterien. Fenster ohne Zertifikat können aus Raubbau stammen – Regenwald-Abholzung für tropische Hölzer ist nach wie vor ein Problem.

Was Sie konkret tun können

Beim Kauf: Fragen Sie nach Recyclinganteil im Profil. Moderne Profile enthalten 20 bis 30 Prozent Regranulat ohne Qualitätsverlust. Manche Hersteller erreichen bis zu 50 Prozent. Je höher der Recyclinganteil, desto besser die Ökobilanz.

Bei der Entsorgung: Geben Sie alte Fenster dem Fensterbauer mit oder bringen Sie sie zum Wertstoffhof. Auf keinen Fall illegal entsorgen oder zum Restmüll. Die Materialien sind zu wertvoll für die Müllverbrennung.

Langfristig: Pflegen Sie Ihre Fenster ordentlich. Jedes Jahr mehr Lebensdauer spart Ressourcen. Fenster die 40 statt 30 Jahre halten reduzieren den Ressourcenverbrauch um 25 Prozent über die Lebenszeit.

Bei der Montage: RAL-Standard ist nicht nur für Dichtigkeit wichtig, sondern auch für Langlebigkeit. Schlecht montierte Fenster halten nur 20 bis 25 Jahre statt 40. Das ist Ressourcenverschwendung.

Nachhaltigkeit bei Fenstern bedeutet nicht zwingend den teuersten Öko-Hersteller. Es bedeutet: Fenster die lange halten, gut dämmen und am Ende recycelt werden. Kunststofffenster erfüllen diese Kriterien – wenn Sie auf Qualität und Pflege achten.

Neue Fenster verbessern mehr als nur die Energiebilanz

Bessere Dämmung senkt Heizkosten – das ist offensichtlich. Aber moderne Fenster bringen noch andere Vorteile, die schwerer zu quantifizieren sind:

Weniger Lärm: Schallschutzfenster mit 40 bis 45 Dezibel Dämmung reduzieren Straßenlärm um die Hälfte. Das verbessert Schlafqualität und Konzentrationsfähigkeit messbar.

Kein Kondenswasser: Alte Fenster mit schlechten U-Werten führen im Winter zu beschlagenen Scheiben und Schimmel am Rahmen. Moderne Fenster bleiben trocken, weil die Innenseite der Scheibe wärmer bleibt.

Höherer Immobilienwert: Neue Fenster erhöhen den Verkehrswert geschätzt um ein bis zwei Prozent. Bei einer Immobilie im Wert von 400.000 Euro sind das 4.000 bis 8.000 Euro – mehr als die Fenster kosten.

Besseres Raumklima: Moderne Fenster mit kontrollierten Lüftungsöffnungen sorgen für konstanten Luftaustausch ohne Zugluft. Das verhindert zu hohe Luftfeuchtigkeit und damit Schimmelbildung.

Mit BAFA-Förderung bis 20 Prozent rechnet sich der Fenstertausch schneller als die meisten denken. Kontaktieren Sie einen unserer 720 Fachhandelspartner – gemeinsam finden Sie die passende Lösung für Ihr Zuhause.

FAQ

Was kostet ein Kunststofffenster mit Einbau?

Ein Kunststofffenster in Standardgröße 120 mal 120 Zentimeter kostet mit Dreifachverglasung zwischen 350 und 650 Euro. Die Montage nach RAL-Standard schlägt mit weiteren 150 bis 250 Euro zu Buche. Gesamt rechnen Sie also mit 500 bis 900 Euro pro Fenster komplett montiert. Bei zehn Fenstern sind das 5.000 bis 9.000 Euro Material und Montage zusammen. Mit BAFA-Förderung (20 Prozent bei iSFP) sparen Sie 1.000 bis 1.800 Euro. Mehr zu Preisen und Systemen

Kunststoff, Holz oder Aluminium – was ist besser?

Kunststoff bietet das beste Preis-Leistungs-Verhältnis. Sie zahlen 350 bis 650 Euro pro Fenster, bekommen 30 bis 40 Jahre Lebensdauer und praktisch keinen Wartungsaufwand. Holz kostet 500 bis 900 Euro, braucht alle fünf Jahre Lasur und hält 25 bis 35 Jahre. Aluminium liegt bei 600 bis 1.200 Euro, ist extrem langlebig aber auch am teuersten. Für normale Sanierungen empfiehlt sich Kunststoff, für große Glasflächen Aluminium, für Altbauten mit Denkmalschutz Holz.

Lohnt sich Dreifachverglasung statt Zweifachverglasung?

Dreifachverglasung kostet 100 bis 180 Euro mehr pro Fenster, spart aber etwa 43 Euro pro Jahr bei zehn Fenstern mit jeweils 1,2 Quadratmetern Glas. Die Amortisation dauert 23 bis 42 Jahre – das klingt lang. Aber: Für BAFA-Förderung brauchen Sie U-Werte unter 0,95 W/(m²K), das erreichen Sie nur mit Dreifachverglasung. Außerdem ist Dreifachglas heute faktisch Standard, Zweifachglas bekommen Sie nur noch auf Anfrage. Bei Neubauten und geförderten Sanierungen führt kein Weg daran vorbei.

Wie beantrage ich BAFA-Förderung für neue Fenster?

Kontaktieren Sie zuerst einen Energieberater aus der dena-Liste. Der erstellt einen Sanierungsfahrplan (iSFP) für 400 bis 600 Euro, wovon die Hälfte gefördert wird. Dann holen Sie Angebote ein, aber unterschreiben Sie noch nichts! Der Berater stellt den BAFA-Antrag online. Nach drei bis vier Wochen kommt die Zusage. Erst dann unterschreiben Sie den Vertrag. Nach Montage reichen Sie Rechnungen und Bestätigungen ein. Das BAFA überweist 20 Prozent der Kosten auf Ihr Konto – bei 7.000 Euro Fenstertausch sind das 1.400 Euro zurück.

Wann sollte ich meine alten Fenster austauschen?

Kondensation zwischen den Scheiben bedeutet: Die Versiegelung ist defekt, sofort tauschen. Zugluft trotz geschlossenem Fenster zeigt poröse Dichtungen oder verzogene Profile. Schimmel am Fensterrahmen entsteht durch Wärmebrücken alter Fenster. Fenster älter als 25 Jahre haben typischerweise U-Werte um 2,5 bis 3,0 W/(m²K) – moderne Fenster mit 0,9 schaffen pro Quadratmeter etwa 40 bis 50 Kilowattstunden Einsparung pro Heizperiode. Bei zehn Fenstern sind das 60 bis 70 Euro pro Jahr weniger Heizkosten.

Was bedeutet RAL-Montage und warum ist sie wichtig?

RAL-Montage folgt der Richtlinie der Gütegemeinschaft Fenster und Fassaden. Drei Dichtungsebenen sind das Kernstück: außen ein diffusionsoffenes Band gegen Schlagregen, in der Mitte PU-Schaum zur Dämmung, innen ein dampfdichtes Band gegen Raumluft. Diese Montage kostet 150 bis 250 Euro pro Fenster. Billiganbieter montieren für 80 bis 120 Euro ohne ordentliche Abdichtung – das spart 500 bis 1.000 Euro, kostet Sie aber über Jahre das Vielfache an Heizkosten. Ohne RAL-Montage gibt es außerdem keine BAFA-Förderung.

Wie lange halten Kunststofffenster wirklich?

Kunststofffenster halten 30 bis 40 Jahre bei ordentlicher Montage und minimaler Wartung. UV-stabilisierte Profile vergilben nicht mehr wie früher. Nach 30 bis 40 Jahren werden die Dichtungen spröde, die Profile können sich leicht verziehen. Zum Vergleich: Holzfenster halten 25 bis 35 Jahre, brauchen aber alle fünf Jahre Lasur. Aluminiumfenster schaffen 40 bis 50 Jahre. Die Garantie liegt bei seriösen Herstellern bei zehn Jahren für Profile und Beschläge, fünf Jahre für Verglasung.

Kann ich Kunststofffenster selbst einbauen?

Theoretisch ja, praktisch wird es schwierig. Für BAFA-Förderung brauchen Sie zwingend einen Fachbetrieb mit RAL-Bestätigung. Eigenleistung fällt raus. Außerdem: Professionelles Aufmessen ist kritisch – fünf Millimeter Abweichung bedeuten, das Fenster passt nicht. RAL-Montage mit drei Dichtungsebenen erfordert Erfahrung. Fehler wie Überschäumen, zu schmale Fugen oder falsches Gefälle der Fensterbank führen zu Wärmebrücken und Zugluft. Bei einem Fenster zahlen Sie 150 bis 250 Euro Montage – das ist gut investiertes Geld für 30 Jahre dichte Fenster.

Was ist der U-Wert und welcher ist gut?

Der U-Wert (Uw) gibt an, wie viel Wärme durch das Fenster nach draußen geht – je niedriger, desto besser. Alte Fenster bis 1995 liegen bei 2,7 bis 3,0 W/(m²K). Moderne Kunststofffenster mit Dreifachverglasung schaffen 0,7 bis 0,9 W/(m²K). Die gesetzliche Anforderung für Neubauten liegt bei 1,3, für BAFA-Förderung brauchen Sie unter 0,95. Ein Fenster mit Uw 0,9 statt 2,8 spart pro Quadratmeter etwa 40 bis 50 Kilowattstunden pro Heizperiode – das sind bei aktuellen Gaspreisen etwa 5 bis 6 Euro pro Jahr und Quadratmeter.

Wie oft muss ich Kunststofffenster warten?

Einmal im Jahr genügt. Dichtungen mit einem Pflegestift behandeln – das dauert zwei Minuten pro Fenster und verhindert, dass die Gummis porös werden. Beschläge mit etwas Öl schmieren – auch das braucht nur zwei bis drei Minuten. Fensterrahmen mit Wasser und mildem Spülmittel abwischen. Für ein Einfamilienhaus mit zehn Fenstern rechnen Sie etwa 30 Minuten Aufwand pro Jahr. Das war’s – kein Anstrich, kein Abschleifen, keine Lasur wie bei Holzfenstern.

Rechnen sich neue Fenster finanziell?

Bei Sanierung alter Fenster ja. Zehn Fenster mit altem U-Wert 2,8 gegen moderne Fenster mit 0,9 getauscht sparen etwa 520 Kilowattstunden pro Heizperiode. Bei Gaspreisen um 12 Cent sind das 62 Euro pro Jahr. Die Kosten liegen bei 7.000 Euro Material und Montage, minus 1.400 Euro BAFA-Förderung = 5.600 Euro effektiv. Amortisation: etwa elf Jahre. Hinzu kommen nicht-monetäre Vorteile wie weniger Lärm, kein Kondenswasser, besseres Raumklima und höherer Immobilienwert. Immobilien-Gutachter rechnen neue Fenster mit einem bis zwei Prozent Wertsteigerung.

Welche Fensterfarbe ist am beliebtesten?

Weiß bleibt Standard und ist im Basispreis enthalten. Auf Platz zwei liegt Anthrazit – besonders die Kombination anthrazit außen, weiß innen passt zu moderner Architektur. RAL-Farben und Holzdekore kosten 50 bis 150 Euro Aufpreis pro Fenster. Unterschiedliche Farben innen und außen schlagen mit weiteren 30 bis 80 Euro zu Buche. Matte Oberflächen sind seit zwei Jahren stark im Trend, wirken edler als Glanz und zeigen weniger Fingerabdrücke. Aufpreis: 80 bis 150 Euro pro Fenster.

Welche Öffnungsart ist für welchen Raum am besten?

Für Wohnräume ist Dreh-Kipp die beste Wahl – Sie können von innen putzen und flexibel lüften. In der Küche über der Spüle reicht oft Nur-Kipp, das spart 40 bis 60 Euro und die Mechanik ist langlebiger. Im Badezimmer genügt ebenfalls Nur-Kipp, Sie brauchen keine Drehfunktion. Für bodentiefe Fenster im Wohnzimmer kombinieren Sie öffenbare Flügel mit festen Elementen – das spart 40 bis 60 Prozent der Kosten für Beschläge. Kinderzimmer brauchen abschließbare Griffe (15 bis 30 Euro Aufpreis) und bei Fenstern unter 80 Zentimeter Brüstungshöhe Absturzsicherung durch VSG-Glas (50 bis 90 Euro pro Quadratmeter).

Warum entsteht nach Fenstertausch plötzlich Schimmel?

Alte Fenster mit U-Wert 2,8 waren undicht und lüfteten unkontrolliert – etwa 0,7-facher Luftwechsel pro Stunde durch Fugen. Moderne Fenster mit U-Wert 0,9 sind luftdicht, der natürliche Luftwechsel sinkt auf 0,1 bis 0,2 pro Stunde. Vier Personen produzieren täglich 10 bis 12 Liter Wasserdampf, diese Feuchtigkeit muss raus. Ohne bewusstes Lüften steigt die Luftfeuchtigkeit auf 60 bis 70 Prozent, Schimmel bildet sich an kalten Wänden. Lösung: Drei bis vier Mal täglich 5 bis 10 Minuten Stoßlüften, oder dezentrale Lüftungsgeräte für 1.500 bis 3.600 Euro installieren. Kipplüften bringt nichts – dauert 30 bis 60 Minuten für vollständigen Luftwechsel und verschwendet Heizenergie.

Lohnen sich dezentrale Lüftungsgeräte?

Ja, für Berufstätige die tagsüber außer Haus sind. Ein Gerät kostet 300 bis 800 Euro plus 200 bis 400 Euro Installation, für eine Dreizimmerwohnung brauchen Sie drei Geräte (Investition 1.500 bis 3.600 Euro). Die Geräte arbeiten paarweise, wechseln alle 60 bis 90 Sekunden die Richtung und gewinnen bis zu 90 Prozent der Wärme zurück. Stromverbrauch liegt bei 40 bis 130 Kilowattstunden pro Jahr für drei Geräte – etwa 12 bis 40 Euro Stromkosten. Die Heizersparnis liegt bei 200 bis 300 Euro jährlich, weil Sie nicht mehr übers Fenster lüften müssen. Amortisation: 5 bis 12 Jahre. Wartung ist minimal – alle drei bis sechs Monate Filter wechseln (10 bis 20 Euro pro Gerät).

Was muss ich bei der Fensterwartung wirklich tun?

Zweimal jährlich – Frühjahr und Herbst – jeweils 30 Minuten für zehn Fenster. Im Frühjahr: Entwässerungsöffnungen im unteren Rahmen reinigen (verstopfen durch Schmutz), Dichtungen auf Risse prüfen, Scheiben putzen. Im Herbst: Beschläge mit säurefreiem Öl schmieren (1-2 Tropfen pro beweglichem Teil), Dichtungen mit Glycerin-Pflegestift behandeln (5-8 Euro, reicht für 20-30 Fenster), Anpressdruck prüfen mit Blatt Papier. Das verlängert die Lebensdauer von 30 auf 40 Jahre. Dichtungen halten dann 20 statt 15 Jahre. Keine Scheuermittel, keine Hochdruckreiniger – die beschädigen Dichtungen und Glas.

Welcher U-Wert ist gesetzlich vorgeschrieben?

Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) schreibt für Neubau und Sanierung maximal 1,3 W/(m²K) vor. Das schaffen praktisch alle modernen Kunststofffenster mit Zweifachverglasung problemlos. Für BAFA-Förderung brauchen Sie aber Uw unter 0,95 W/(m²K) – das erreichen Sie nur mit Dreifachverglasung. Passivhäuser verlangen unter 0,8 W/(m²K), KfW Effizienzhaus 40 ebenfalls unter 0,8. Der Fensterbauer muss eine Unternehmererklärung ausstellen die bestätigt, dass die U-Werte erreicht werden. Ohne diese Erklärung keine BAFA-Förderung. Bei Denkmalschutz-Objekten gelten Ausnahmen – die Denkmalbehörde kann weniger strenge Anforderungen zulassen wenn historische Optik erhalten bleiben muss.

Wann ist die beste Zeit für Fenstertausch?

Frühjahr (März bis Mai) und Herbst (September bis Oktober) sind ideal. Milde Temperaturen erleichtern die Montage – bei Frost funktionieren Dichtstoffe und PU-Schaum nicht richtig. Frühjahr hat den Vorteil der langen Trockenphase bis zum Winter, falls Montagefehler passieren. Nachteil: hohe Nachfrage, Lieferzeiten 12 bis 14 Wochen. Herbst hat den Vorteil, dass Sie den Winter mit neuen Fenstern verbringen und sofort Heizkosten sparen. Nachteil: wenig Puffer bis zum Frost wenn etwas schiefgeht. Sommer ist möglich aber nicht optimal – über 30 Grad erschwert die Montage, Dichtstoffe härten zu schnell aus. Winter nur im Notfall – bei Minusgraden funktioniert PU-Schaum nicht, während der Montage kühlt der Raum binnen Minuten aus.

Brauche ich Sonnenschutz bei Dreifachverglasung?

Bei großen Südfenstern ja. Standard-Dreifachverglasung hat g-Wert 0,5 bis 0,63 – das bedeutet 50 bis 63 Prozent der Sonnenenergie kommen durch. An sonnigen Sommertagen sind das pro Quadratmeter Glas 400 bis 500 Watt – wie ein kleiner Heizlüfter. Ohne Sonnenschutz heizt sich der Raum auf 28 bis 32 Grad auf. Außenrollläden sind am effektivsten – reduzieren Wärmegewinne um 70 bis 80 Prozent, kosten 300 bis 600 Euro pro Fenster. Sonnenschutzglas mit g-Wert 0,25 bis 0,4 kostet 40 bis 80 Euro pro Quadratmeter Aufpreis, ist aber weniger effektiv als Rollläden. Bei Ost- oder Westfenstern kann Sonnenschutzglas kontraproduktiv sein – es reduziert auch im Winter die solaren Gewinne.

Wie umweltfreundlich sind Kunststofffenster?

Sehr umweltfreundlich über die Lebensdauer gerechnet. PVC-Profile können bis zu sieben Mal recycelt werden ohne Qualitätsverlust – theoretisch 280 Jahre Materiallebensdauer. Moderne Profile enthalten 20 bis 30 Prozent Regranulat aus alten Fenstern. Die Herstellung verbraucht etwa 600 bis 800 Kilowattstunden Energie pro Standardfenster (180 bis 240 Kilogramm CO₂), aber das Fenster spart diese Energie binnen zwei bis drei Jahren wieder ein. Über 40 Jahre Lebensdauer spart ein Fenster etwa 4.600 Kilowattstunden – fast sechsmal so viel wie die Herstellung verursacht hat. Wichtig: Fenster vor 1995 enthalten oft Blei und müssen als Sondermüll entsorgt werden (30 bis 50 Euro pro Fenster). Seit 2015 ist Blei EU-weit verboten, moderne Profile nutzen ungiftige Calcium-Zink-Stabilisatoren.

Soll ich im Winter den Anpressdruck erhöhen?

Nicht unbedingt. Der sogenannte Wintermodus erhöht den Anpressdruck am Fenster für dichteres Schließen. Moderne Dichtungen sind aber für konstanten Anpressdruck ausgelegt – ständiges Verstellen belastet sie mehr als konstante Belastung. Die Energieersparnis ist minimal, vielleicht 5 bis 10 Euro pro Jahr. Lassen Sie die Fenster auf Standard-Anpressdruck. Nur wenn Sie Zugluft bemerken oder die Dichtungen älter als zehn Jahre sind, erhöhen Sie den Anpressdruck – aber dann dauerhaft, nicht saisonal. Test mit Blatt Papier: zwischen Rahmen und Flügel legen, Fenster schließen. Lässt sich das Papier herausziehen, ist der Anpressdruck zu niedrig. Mit Inbusschlüssel an den Verriegelungszapfen einstellen.

Was bedeutet der g-Wert bei Fenstern?

Der g-Wert (Gesamtenergiedurchlassgrad) gibt an, wie viel Sonnenenergie durch das Glas in den Raum gelangt. Standard-Dreifachverglasung hat g-Wert 0,5 bis 0,63 – das bedeutet 50 bis 63 Prozent der Sonnenstrahlung kommen durch. Im Winter ist das gut – kostenlose solare Gewinne heizen den Raum. Im Sommer wird es zum Problem – der Raum heizt sich auf. Sonnenschutzglas mit g-Wert 0,25 bis 0,4 reduziert die Hitze, kostet aber 40 bis 80 Euro pro Quadratmeter Aufpreis und reduziert auch die Wintergewinne. Faustregel: Bei Südfenstern über 3 Quadratmeter lohnt sich Sonnenschutzglas oder außenliegende Rollläden. Bei Nord-, Ost- oder Westfenstern ist Standard-Verglasung meist besser – die solaren Gewinne im Winter überwiegen.

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