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Fensterplanung: Nordseite vs. Südseite – Was kostet der Unterschied wirklich?


Luxuriöse Fensterfronten

OKNOPLAST

23.12.2025

20 Minuten

Nordfenster verlieren 30 bis 40 Prozent mehr Wärme als Südfenster. Bei 10 Quadratmetern Fensterfläche macht das 180 bis 250 Euro Mehrkosten pro Jahr. Südfenster bringen im Winter kostenlose Sonnenwärme ins Haus – aber nur wenn Sie den g-Wert richtig wählen.

Die Orientierung Ihrer Fenster entscheidet über Hunderte Euro Heizkosten jährlich. An der Nordseite zählt nur eines: maximale Dämmung. An der Südseite müssen Sie zwischen Wärmegewinn im Winter und Überhitzung im Sommer abwägen. Beide Seiten brauchen andere Fenster – und beide haben unterschiedliche Preise.

In diesem Artikel lernen Sie Folgendes:

  • Nordfenster richtig planen: Welcher U-Wert sich lohnt (0,8 vs 0,9 vs 1,1), was warme Kante bringt, und warum Dreifachverglasung hier Pflicht ist
  • Südfenster optimal nutzen: Wie Sie mit dem richtigen g-Wert 250-350 EUR pro Jahr an kostenloser Sonnenwärme gewinnen – und trotzdem keine Überhitzung im Sommer haben
  • Konkrete Kostenrechnung: 8 detaillierte Rechenbeispiele zeigen Euro für Euro, was sich amortisiert und was rausgeworfenes Geld ist
  • Die 3 wichtigsten Entscheidungen: U-Wert Nord vs Süd, Sonnenschutzglas oder Raffstore, und wie Sie Ihre Fensterflächen auf die Himmelsrichtungen aufteilen
  • 7 häufige Fehler vermeiden: Jeder kostet zwischen 1.000 und 6.000 EUR – wir zeigen wie Sie sie umgehen
  • OKNOPLAST Produkte für Nord und Süd: Winergetic Premium (Uw 0,76) für Nordseite, Grande Classic (Uw 0,92) universal – mit konkreten Preisen und Empfehlungen
  • BAFA-Förderung nutzen: 15-20% Zuschuss holen, Schritt-für-Schritt-Zeitplan, und welche U-Werte förderfähig sind
  • Wartung nach Orientierung: Nordfenster brauchen Anti-Kondenswasser-Pflege, Südfenster UV-Schutz – konkrete Wartungspläne für beide

In diesem Artikel rechnen wir durch was Nordfenster wirklich kosten, wie viel Südfenster im Winter sparen können und welche U-Werte und g-Werte sich wann lohnen.

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DAS WICHTIGSTE AUF EINEN BLICK

Nordfenster – Wärmeverlust minimieren:

  • U-Wert: 0,8 bis 0,9 W/(m²K) (Dreifachverglasung Pflicht)
  • g-Wert: egal (keine Sonne, also keine solaren Gewinne)
  • Kosten 10m²: 180 bis 250 EUR/Jahr Wärmeverlust bei Uw 0,9
  • Empfehlung: Kunststoff Dreifach 0,85-0,9 oder Passivhaus 0,7-0,8

Südfenster – Solare Gewinne nutzen:

  • U-Wert: 0,9 bis 1,1 W/(m²K) (kann etwas höher sein)
  • g-Wert: 0,55 bis 0,63 (mehr Sonne = mehr kostenlose Wärme)
  • Gewinn 10m²: 350 bis 550 kWh/Jahr kostenlose Wärme (40-65 EUR)
  • Sonnenschutz: Außenrollo oder Raffstore Pflicht gegen Überhitzung

Rechenbeispiel 10m² Fensterfläche:

  • Nordseite Uw 0,9 verliert: 600 kWh/Jahr = 72 EUR (Gaspreis 0,12 EUR/kWh)
  • Südseite Uw 1,0 verliert: 670 kWh/Jahr aber gewinnt 450 kWh = Netto 220 kWh = 26 EUR
  • Differenz: Nordfenster kosten 46 EUR/Jahr mehr als Südfenster

Faustregel Fensterverteilung:

  • 50% Fensterfläche Südseite (maximale solare Gewinne)
  • 25% Ost + West (je 12,5%)
  • 10% Nordseite (Minimum, nur wo nötig)
  • 15% Reserve flexibel

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Nordfenster: Jeder Zehntel U-Wert zählt

Auf der Nordseite gibt es keine direkte Sonne – nie. Das bedeutet: Fenster verlieren hier nur Wärme, gewinnen aber nichts zurück. Jedes Zehntel beim U-Wert macht sich bemerkbar.

Die Zahlen: Was kostet Nordseite?

Rechnen wir’s durch für 10 Quadratmeter Fensterfläche Nordseite:

Szenario 1: Alte Fenster mit Isolierverglasung (Uw 2,7)

  • Temperaturdifferenz Winter: durchschnittlich 20 Grad (20°C innen, 0°C außen)
  • Heizperiode: 180 Tage (Oktober bis März)
  • Wärmeverlust: 2,7 W/(m²K) × 10m² × 20K × 24h × 180 Tage = 2.332 kWh
  • Kosten bei Gas 0,12 EUR/kWh: 280 Euro pro Winter

Szenario 2: Standard Zweifachverglasung (Uw 1,3)

  • Wärmeverlust: 1,3 W/(m²K) × 10m² × 20K × 24h × 180 Tage = 1.123 kWh
  • Kosten: 135 Euro pro Winter
  • Ersparnis vs Szenario 1: 145 Euro

Szenario 3: Moderne Dreifachverglasung (Uw 0,9)

  • Wärmeverlust: 0,9 W/(m²K) × 10m² × 20K × 24h × 180 Tage = 778 kWh
  • Kosten: 93 Euro pro Winter
  • Ersparnis vs Szenario 2: 42 Euro
  • Ersparnis vs Szenario 1: 187 Euro

Szenario 4: Passivhausfenster (Uw 0,7)

  • Wärmeverlust: 0,7 W/(m²K) × 10m² × 20K × 24h × 180 Tage = 605 kWh
  • Kosten: 73 Euro pro Winter
  • Ersparnis vs Szenario 3: 20 Euro

Die Differenz zwischen Standard-Dreifach (0,9) und Passivhaus (0,7) sind nur 20 Euro pro Jahr bei 10m². Lohnt sich das?

Mehrkosten Passivhausfenster:

  • 10m² Passivhaus (Uw 0,7) kosten: 2.400 bis 3.200 EUR
  • 10m² Standard-Dreifach (Uw 0,9) kosten: 1.800 bis 2.400 EUR
  • Differenz: 600 bis 800 EUR Mehrkosten

Amortisation: 600 EUR / 20 EUR pro Jahr = 30 Jahre. Lohnt sich nicht für normale Wohnhäuser. Passivhaus nur wenn: (a) Sie bauen Passivhaus (dann Pflicht), (b) Sie wollen absolutes Maximum herausholen, (c) Förderung deckt Mehrkosten.

Welcher U-Wert für Nordseite?

Für Neubau/Sanierung:

  • Standard: Uw 0,85 bis 0,95 W/(m²K) (Dreifach-Verglasung)
  • Premium: Uw 0,75 bis 0,85 W/(m²K) (Dreifach + warme Kante)
  • Passivhaus: Uw ≤ 0,8 W/(m²K) (Pflicht laut Passivhaus-Standard)

Minimale gesetzliche Anforderung (GEG):

  • Bei Sanierung: Uw ≤ 1,3 W/(m²K)
  • Bei Neubau: Uw ≤ 0,95 W/(m²K) (in der Praxis)

Aber: GEG-Minimum ist keine Empfehlung. Mit Uw 1,3 zahlen Sie 135 EUR/Jahr für 10m² statt 93 EUR bei Uw 0,9. Über 20 Jahre: 840 Euro mehr Heizkosten.

g-Wert bei Nordfenstern: Komplett egal

Der g-Wert (Gesamtenergiedurchlassgrad) gibt an wie viel Sonnenenergie durch das Glas kommt. Typische Werte:

  • Standard-Glas: g = 0,60 bis 0,63
  • Sonnenschutzglas: g = 0,35 bis 0,50
  • Dreifachverglasung: g = 0,50 bis 0,60 (etwas niedriger wegen mehr Scheiben)

Auf der Nordseite: völlig egal. Es kommt ohnehin keine direkte Sonne. Selbst im Sommer steht die Sonne mittags im Süden – Nordseite bleibt im Schatten.

Wählen Sie einfach Standard-Dreifachverglasung (g = 0,50-0,55). Sonnenschutzglas bringt nichts, kostet aber 80 bis 120 EUR/m² mehr.

Material-Wahl Nordfenster

Auf der Nordseite zählt nur der U-Wert. Das Material beeinflusst primär den Uf-Wert (Rahmen). Der Gesamt-Uw setzt sich zusammen aus Ug (Glas) und Uf (Rahmen).

Kunststoff (Mehrkammersystem):

  • Uf: 1,0 bis 1,3 W/(m²K)
  • Mit Dreifachverglasung Ug 0,5: Gesamt Uw 0,85-0,95
  • Kosten 10m²: 1.800 bis 2.400 EUR
  • Lebensdauer: 35 bis 40 Jahre
  • Wartung: 30 EUR/Jahr (Dichtungen, Beschläge)

Aluminium (thermisch getrennt):

  • Uf: 1,2 bis 1,6 W/(m²K) (schlechter als Kunststoff!)
  • Mit Dreifachverglasung Ug 0,5: Gesamt Uw 0,9-1,05
  • Kosten 10m²: 2.800 bis 4.000 EUR
  • Lebensdauer: 50+ Jahre
  • Wartung: 40 EUR/Jahr

Holz-Aluminium:

  • Uf: 0,9 bis 1,2 W/(m²K) (am besten!)
  • Mit Dreifachverglasung Ug 0,5: Gesamt Uw 0,8-0,9
  • Kosten 10m²: 3.200 bis 4.500 EUR
  • Lebensdauer: 50+ Jahre
  • Wartung innen: 60 EUR/Jahr (Holz ölen)

Für Nordseite empfohlen: Kunststoff Mehrkammer-Profil (5-6 Kammern) mit Dreifachverglasung. Bestes Preis-Leistungs-Verhältnis. Erreicht Uw 0,85-0,95 zu vernünftigen Kosten.

Holz-Alu nur wenn: Premium-Optik wichtig, Budget vorhanden (1.400 EUR mehr für 10m²), oder Sie bauen ohnehin überall Holz-Alu ein.

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Warme Kante: Lohnt sich bei Nordseite

Die „warme Kante“ ist der Abstandhalter zwischen den Glasscheiben. Standard ist Aluminium, das leitet Wärme (Wärmebrücke). Moderne warme Kante aus Kunststoff oder Edelstahl verbessert den Uw-Wert um 0,05 bis 0,08.

Rechenbeispiel 10m² Nordseite:

  • Ohne warme Kante: Uw 0,95, Verlust 820 kWh/Jahr = 98 EUR
  • Mit warmer Kante: Uw 0,88, Verlust 760 kWh/Jahr = 91 EUR
  • Ersparnis: 7 EUR/Jahr

Mehrkosten warme Kante:

  • 30 bis 50 EUR pro m² Glas
  • Bei 10m² Fensterfläche (ca. 7m² Glas): 210 bis 350 EUR

Amortisation: 300 EUR / 7 EUR = 43 Jahre. Lohnt sich finanziell nicht.

ABER: Warme Kante verhindert Kondenswasser am Glasrand. An der kalten Nordseite bildet sich sonst im Winter Kondensat → Schimmelgefahr. Aus diesem Grund: trotzdem empfehlenswert.

Fazit warme Kante Nordseite: Ja, trotz langer Amortisation. Verhindert Kondenswasser und Schimmel.

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Südfenster: Die richtige Balance zwischen Wärmegewinn und Überhitzung

Auf der Südseite kommt die Sonne das ganze Jahr rein – im Winter flach und tief ins Haus, im Sommer steil von oben. Im Winter wollen Sie maximale Sonnenwärme (hoher g-Wert), im Sommer keine Überhitzung (niedriger g-Wert oder Sonnenschutz).

Wie lösen Sie diesen Widerspruch?

Die Zahlen: Was bringen Südfenster?

Rechnen wir’s durch für 10 Quadratmeter Südfenster:

Solare Gewinne (abhängig von g-Wert):

Deutschland bekommt auf Südseite durchschnittlich 1.000 kWh Sonneneinstrahlung pro m² und Jahr. Davon fallen 500 kWh in die Heizperiode (Oktober-März).

  • g-Wert 0,35 (Sonnenschutzglas): 10m² × 500 kWh × 0,35 = 1.750 kWh Gewinn = 210 EUR
  • g-Wert 0,50 (Dreifachverglasung): 10m² × 500 kWh × 0,50 = 2.500 kWh Gewinn = 300 EUR
  • g-Wert 0,60 (Zweifachverglasung): 10m² × 500 kWh × 0,60 = 3.000 kWh Gewinn = 360 EUR

Wärmeverluste (abhängig von U-Wert):

Gleiche Rechnung wie Nordseite (20K Differenz, 180 Tage):

  • Uw 1,1 (Zweifachverglasung): 10m² verlieren 950 kWh = 114 EUR
  • Uw 0,9 (Dreifachverglasung): 10m² verlieren 778 kWh = 93 EUR

Netto-Bilanz Südfenster:

Option A: Zweifachverglasung Uw 1,1, g 0,60

  • Verlust: 114 EUR
  • Gewinn: 360 EUR
  • Netto: +246 EUR (Fenster verdient Geld!)

Option B: Dreifachverglasung Uw 0,9, g 0,50

  • Verlust: 93 EUR
  • Gewinn: 300 EUR
  • Netto: +207 EUR

Option C: Dreifach mit Sonnenschutzglas Uw 0,9, g 0,35

  • Verlust: 93 EUR
  • Gewinn: 210 EUR
  • Netto: +117 EUR

Was bedeutet das konkret?

Südfenster mit normalem Glas (g 0,50-0,60) bringen im Winter mehr Energie rein als sie verlieren. Sie heizen kostenlos mit Sonnenenergie.

ABER: Im Sommer wird’s heiß. Mit g 0,60 kommen 3.000 kWh Sonnenwärme ins Haus – verteilt auf 12 Monate. Im Sommer (Mai-August) sind das 1.500 kWh. Bei 10m² Südfenster können Sie ohne Sonnenschutz im Juli 35 Grad im Wohnzimmer haben.

Die Lösung: Hoher g-Wert + Außensonnenschutz

Wählen Sie Fenster mit g 0,50 bis 0,60 (Standard-Glas, keine Sonnenschutzbeschichtung). Installieren Sie außenliegenden Sonnenschutz:

Raffstore (außen):

  • Hält 80 bis 90% Sonnenwärme draußen ab
  • Kosten: 300 bis 500 EUR pro m²
  • Für 10m²: 3.000 bis 5.000 EUR
  • Flexibel einstellbar (im Winter hochfahren, im Sommer runter)

Rollläden (außen):

  • Halten 70 bis 80% Sonnenwärme ab
  • Kosten: 250 bis 400 EUR pro m²
  • Für 10m²: 2.500 bis 4.000 EUR
  • Bonus: Einbruchschutz + Wärmedämmung nachts

Markisen:

  • Halten 60 bis 70% Sonnenwärme ab
  • Kosten: 200 bis 350 EUR pro m²
  • Nur für Terrasse/Balkon geeignet

Sonnenschutzglas (Alternative):

  • g 0,35-0,40, Beschichtung fest im Glas
  • Kosten: +80 bis 120 EUR pro m² vs Standard
  • Nachteil: Auch im Winter weniger Sonnenwärme (verlieren 90-150 EUR/Jahr)

Empfehlung Südseite: Normales Glas (g 0,50-0,60) + Raffstore außen. Im Winter Raffstore oben (volle Sonne), im Sommer runter (Schutz). Das ist flexibel und nutzt solare Gewinne optimal.

Sonnenschutzglas nur wenn: Architektur erlaubt keine Außenrollos, Sie wollen „wartungsfrei“, oder großflächige Büroverglasung mit viel Sommerlast.

Mehr über Sonnenschutz-Lösungen

U-Wert Südfenster: Kann etwas höher sein

Auf der Südseite müssen Sie zwischen U-Wert (Dämmung) und g-Wert (Sonnengewinn) abwägen. Dreifachverglasung hat niedrigeren g-Wert als Zweifach – Sie verlieren solare Gewinne.

Vergleich Zweifach vs Dreifach Südseite:

Zweifachverglasung:

  • Uw 1,1, g 0,60
  • Verlust: 114 EUR, Gewinn: 360 EUR, Netto: +246 EUR
  • Kosten 10m²: 1.200 bis 1.600 EUR

Dreifachverglasung:

  • Uw 0,9, g 0,50
  • Verlust: 93 EUR, Gewinn: 300 EUR, Netto: +207 EUR
  • Kosten 10m²: 1.800 bis 2.400 EUR
  • Mehrkosten: 600 bis 800 EUR

Die Dreifachverglasung spart 21 EUR weniger pro Jahr (246 – 207 = 39 EUR Unterschied) kostet aber 700 EUR mehr. Amortisation: 700 / 21 = 33 Jahre.

Lohnt sich Dreifach auf Südseite?

Finanziell: Nein, nicht nur wegen Energiebilanz. Dreifach amortisiert sich auf Südseite langsamer als auf Nordseite.

Trotzdem empfehlenswert wenn:

  • Sie wollen überall einheitliche Fenster (optisch + Wartung)
  • Neubau mit GEG-Anforderungen (Uw ≤ 0,95 oft nötig)
  • Förderprogramme (BAFA, KfW) erfordern Uw ≤ 0,95

Ausnahme: Passivhaus Südfenster: Im Passivhaus kann Zweifachverglasung auf Südseite sinnvoll sein – höherer g-Wert bringt mehr solare Gewinne. Voraussetzung: g ≥ 0,60, Uw ≤ 1,0, hochwertige Edelgas-Füllung.

Die meisten Passivhaus-Planer verwenden trotzdem Dreifach überall (einheitlich, einfacher). Aber Zweifach Süd + Dreifach Nord/Ost/West ist bauphysikalisch schlauer.

Fenstergröße Südseite

Große Südfenster bringen viel Sonne rein – im Winter gut, im Sommer Problem.

Faustregel Südfenster:

  • 15 bis 30% der Südfassaden-Fläche
  • Nicht mehr als 50% verglasen (sonst im Sommer unerträglich)
  • Bei über 20% Verglasung: Außensonnenschutz Pflicht

Beispiel Einfamilienhaus:

  • Südfassade 10m breit × 6m hoch = 60m² Wandfläche
  • 25% Verglasung = 15m² Fenster
  • Solare Gewinne Winter: 15m² × 500 kWh × 0,55 = 4.125 kWh = 495 EUR
  • Verluste: 15m² × 778 kWh = 1.167 kWh = 140 EUR
  • Netto: +355 EUR pro Jahr

Die Südseite verdient also Geld. Aber: 15m² Raffstore kosten 4.500 bis 7.500 EUR. Amortisation nur über Komfort (keine Überhitzung), nicht über Energiekosten.

Ost- und Westseite: Der Kompromiss

Ost- und Westfenster bekommen jeweils 3 bis 4 Stunden direkte Sonne pro Tag. Weniger als Süd, mehr als Nord.

Typische Werte:

  • Uw: 0,9 bis 1,0 W/(m²K) (Standard-Dreifach reicht)
  • g: 0,50 bis 0,60 (kein spezielles Sonnenschutzglas nötig)
  • Solare Gewinne: 200 bis 300 kWh pro m² und Jahr (halb so viel wie Süd)

Westfenster-Problem: Abendsonne im Sommer

Die tiefstehende Abendsonne im Juli/August kommt direkt rein – genau dann wenn das Haus den ganzen Tag aufgeheizt ist. Westfenster überhitzen im Sommer stärker als Südfenster.

Lösung: Innenliegender Sonnenschutz (Plissee, Rollo) reicht meist. Kosten: 50 bis 150 EUR pro m².

Außensonnenschutz nur bei: Großflächiger Verglasung (>5m²), Panoramafenster, oder Sie haben Budget und wollen maximalen Komfort.

Ostfenster: Unkritisch

Morgensonne im Sommer ist weniger problematisch (Haus noch kühl von der Nacht). Standard-Fenster ohne Sonnenschutz meist ausreichend.

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Praktische Umsetzung: Fenster richtig planen

Schritt 1: Fensterflächen aufteilen

Für optimale Energiebilanz:

Neubau (Sie können Fenster frei planen):

  • 50% Südseite (maximale solare Gewinne)
  • 20% West (Abendsonne)
  • 20% Ost (Morgensonne)
  • 10% Nord (Minimum für Licht und Durchblick)

Bestandssanierung (Fenster-Positionen fix): Optimieren Sie innerhalb der vorhandenen Öffnungen:

  • Nordseite: Beste Dämmung (Uw 0,8-0,9)
  • Südseite: Hoher g-Wert + Außensonnenschutz nachrüsten
  • Ost/West: Standard-Dreifach

Schritt 2: U-Werte und g-Werte festlegen

Nordseite:

  • Uw 0,8-0,9 W/(m²K)
  • g egal (0,50-0,55 Standard)
  • Warme Kante: Ja
  • Dreifachverglasung Pflicht

Südseite:

  • Uw 0,9-1,0 W/(m²K)
  • g 0,55-0,60 (hoher Wert für solare Gewinne)
  • Dreifachverglasung empfohlen (GEG, Förderung)
  • Raffstore außen oder Rollladen

Ost/West:

  • Uw 0,9-1,0 W/(m²K)
  • g 0,50-0,55 Standard
  • Westseite: Innensonnenschutz (Plissee) Minimum

Schritt 3: Kosten kalkulieren

Beispielhaus 120m² Wohnfläche, 20m² Gesamtfensterfläche:

Fensterverteilung:

  • 10m² Südseite (50%)
  • 6m² Ost + West (30%)
  • 4m² Nordseite (20%)

Kosten Kunststoff Dreifachverglasung Uw 0,9:

  • Nordseite 4m²: 720-960 EUR (180-240 EUR/m²)
  • Südseite 10m²: 1.800-2.400 EUR
  • Ost/West 6m²: 1.080-1.440 EUR
  • Gesamt Fenster: 3.600-4.800 EUR

Zusatzkosten Sonnenschutz:

  • Südseite Raffstore 10m²: 3.000-5.000 EUR
  • Westseite Plissee innen 3m²: 150-450 EUR
  • Gesamt Sonnenschutz: 3.150-5.450 EUR

Gesamtinvestition: 6.750-10.250 EUR

Schritt 4: Förderung nutzen

BAFA Bundesförderung effiziente Gebäude (BEG):

  • Einzelmaßnahme Fenster: 15% Zuschuss
  • Mit iSFP (Sanierungsfahrplan): 20% Zuschuss
  • Maximum: 60.000 EUR förderfähige Kosten = 12.000 EUR Zuschuss
  • Voraussetzung: Uw ≤ 0,95 W/(m²K)

BAFA-Förderung Schritt für Schritt erklärt

Bei 8.000 EUR Kosten:

  • BAFA 15%: 1.200 EUR zurück
  • BAFA 20% (mit iSFP): 1.600 EUR zurück

KfW-Kredit 261/262:

  • Zinsgünstiger Kredit bis 150.000 EUR
  • Ab 0,01% Zins je nach Effizienzklasse
  • Kombinierbar mit BAFA-Zuschuss

Förderung rechnet sich praktisch immer. Der iSFP kostet 300-600 EUR, bringt aber 400 EUR mehr Zuschuss (20% statt 15% bei 8.000 EUR).

Schritt 5: Zeitplan und Ablauf

Planung (4-8 Wochen):

  1. Fachbetrieb beauftragen für Aufmaß
  2. Angebote einholen (3-5 Betriebe vergleichen)
  3. Energieberater für BAFA-Antrag (falls Förderung)
  4. BAFA-Antrag stellen VOR Vertragsabschluss

Bestellung (6-10 Wochen Lieferzeit): 5. Vertrag unterschreiben nach BAFA-Bewilligung 6. Produktion Fenster (6-8 Wochen) 7. Lieferung koordinieren

Montage (2-5 Tage): 8. Alte Fenster ausbauen (1 Tag) 9. Neue Fenster einbauen nach RAL-Standard (1-2 Tage) 10. Sonnenschutz montieren (1-2 Tage)

Förderung (8-12 Wochen): 11. Verwendungsnachweis einreichen (4 Wochen nach Fertigstellung) 12. BAFA-Auszahlung (6-8 Wochen)

Gesamt: 5-7 Monate von Planung bis Förderung

Spezialfall: Dachfenster

Dachfenster haben andere Anforderungen als Fassadenfenster.

Problem Dachfenster:

  • Liegen schräg → Sonne im Sommer steht senkrecht drauf
  • Viel stärkere Einstrahlung als vertikale Fenster
  • Hitze staut sich unterm Dach

Lösung:

  • Uw ≤ 0,9 W/(m²K) (wie Nordfenster – gegen Wärmeverlust)
  • g ≤ 0,40 (niedriger als Südfenster – gegen Überhitzung)
  • Außenrollladen oder Hitzeschutzmarkise Pflicht
  • Alternativ: Sonnenschutzglas ab Werk

Kosten Dachfenster:

  • 78×118cm (0,92m²) mit Uw 0,9: 400-600 EUR
  • Außenrollladen elektrisch: 250-400 EUR
  • Gesamt: 650-1.000 EUR pro Dachfenster

Ohne Sonnenschutz kann es unterm Dach im Juli 40 Grad werden. Der Rollladen ist keine Option – er ist Pflicht für Wohnkomfort.

Fensterfarben 2025

Rechenbeispiele: Was kostet Orientierung wirklich?

Beispiel 1: Einfamilienhaus Neubau

Objekt:

  • 140m² Wohnfläche
  • 25m² Fensterfläche gesamt
  • Verteilung: 12m² Süd, 8m² Ost/West, 5m² Nord

Variante A: Überall gleiche Fenster (einfach)

  • Alle Fenster Uw 0,9, g 0,50, Kunststoff Dreifach
  • Kosten: 25m² × 200 EUR = 5.000 EUR
  • Energiebilanz:
    • Nord 5m² Verlust: 389 kWh = 47 EUR
    • Ost/West 8m² Netto: +40 EUR (Verlust – Gewinn)
    • Süd 12m² Netto: +250 EUR (Gewinn – Verlust)
    • Gesamt: +243 EUR/Jahr

Variante B: Optimiert nach Orientierung

  • Nord 5m²: Uw 0,7 Passivhaus (500 EUR/m²) = 2.500 EUR
  • Ost/West 8m²: Uw 0,9 Standard (200 EUR/m²) = 1.600 EUR
  • Süd 12m²: Uw 1,0, g 0,60 (180 EUR/m²) = 2.160 EUR
  • Kosten gesamt: 6.260 EUR (1.260 EUR mehr)
  • Energiebilanz:
    • Nord Verlust: 303 kWh = 36 EUR (11 EUR gespart)
    • Ost/West Netto: +40 EUR
    • Süd Netto: +295 EUR (45 EUR mehr durch höheren g-Wert)
    • Gesamt: +299 EUR/Jahr (56 EUR mehr als Variante A)

Lohnt sich Variante B? Mehrkosten 1.260 EUR / Mehrertrag 56 EUR = Amortisation 22,5 Jahre. Lohnt sich nicht.

Fazit: Bei Neubau mit Förderung (Uw ≤ 0,95 Pflicht) überall Standard-Dreifach Uw 0,9 verwenden. Einfacher, günstiger, ausreichend.

Passivhausfenster nur auf Nordseite wenn: Haus ist Passivhaus-zertifiziert (dann Pflicht), oder Sie haben sehr große Nordfenster (>10m²) wo sich jedes Zehntel U-Wert lohnt.

Beispiel 2: Altbau-Sanierung

Objekt:

  • 100m² Wohnfläche, Baujahr 1978
  • 18m² alte Fenster (Isolierverglasung Uw 2,7)
  • Verteilung fix: 6m² Süd, 7m² Ost/West, 5m² Nord
  • Jährliche Heizkosten aktuell: 2.200 EUR (Gas)

Ist-Zustand alte Fenster:

  • Gesamtverlust: 18m² × 2,7 W/(m²K) × 20K × 24h × 180 Tage = 4.199 kWh
  • Kosten: 504 EUR/Jahr nur für Fensterverluste
  • Solare Gewinne Süd: minimal (altes Glas, g ca. 0,70, aber viel Rahmen)

Sanierung neue Fenster:

  • Alle 18m² Kunststoff Uw 0,9, g 0,55: 3.600 EUR
  • Montage + Anschluss an Dämmung: 1.800 EUR
  • Investition: 5.400 EUR

Neue Energiebilanz:

  • Nord 5m² Verlust: 389 kWh = 47 EUR
  • Ost/West 7m² Netto: +35 EUR
  • Süd 6m² Netto: +125 EUR
  • Gesamt Fensterbilanz: +113 EUR Gewinn

Einsparung:

  • Alt: 504 EUR Verlust
  • Neu: 113 EUR Gewinn (effektiv 0 EUR Kosten)
  • Ersparnis: 617 EUR/Jahr

BAFA-Förderung:

  • 5.400 EUR × 20% (mit iSFP): 1.080 EUR zurück
  • Nettoinvestition: 4.320 EUR

Amortisation:

  • 4.320 EUR / 617 EUR = 7 Jahre

Das lohnt sich! Altbau-Sanierung ist fast immer wirtschaftlich wenn alte Fenster Uw > 2,0 haben.

Beispiel 3: Nur Nordseite sanieren (Teilsanierung)

Frage: Lohnt es sich nur die schlechtesten Fenster (Nord) zu tauschen?

Objekt:

  • 5m² Nordfenster alt (Uw 2,7)
  • Verlust aktuell: 1.166 kWh = 140 EUR/Jahr

Sanierung Nordseite:

  • 5m² neu Uw 0,8: 1.000 EUR
  • Verlust neu: 346 kWh = 42 EUR/Jahr
  • Ersparnis: 98 EUR/Jahr

Ohne Förderung:

  • Amortisation: 1.000 / 98 = 10,2 Jahre

Mit BAFA 20%:

  • Nettoinvestition: 800 EUR
  • Amortisation: 800 / 98 = 8,2 Jahre

Problem: BAFA-Mindestinvestition ist 2.000 EUR. Bei nur 1.000 EUR keine Förderung.

Lösung: Mindestens 2.000 EUR Auftragswert schaffen:

  • Nordfenster 5m²: 1.000 EUR
  • Plus 2 Ostfenster 3m²: 600 EUR
  • Plus Haustür: 800 EUR (auch BAFA-fähig)
  • Gesamt: 2.400 EUR → BAFA 480 EUR

Teilsanierung nur lohnenswert wenn: Sie erreichen 2.000 EUR Mindestvolumen für BAFA, oder Fenster sind so alt (Einfachverglasung, Uw > 4,0) dass Amortisation auch ohne Förderung unter 10 Jahren liegt.

OKNOPLAST Fenster für Nord- und Südseite: Die richtige Wahl

OKNOPLAST bietet spezialisierte Fenstersysteme mit unterschiedlichen U-Werten und g-Werten – optimal abgestimmt auf verschiedene Orientierungen. Hier die Übersicht welches System für welche Himmelsrichtung.

Winergetic Premium – Ideal für Nordseite

Das Problem Nordseite: Maximale Dämmung nötig, g-Wert egal.

Die Lösung: Winergetic Premium

  • Uw-Wert: 0,76 W/(m²K) mit Dreifachverglasung + Warmatec
  • g-Wert: 0,54 (Standard Dreifach, ausreichend)
  • LT-Wert: 74% (hervorragende Lichtdurchlässigkeit trotz Dreifach)
  • Profilsystem: 7 Kammern Rahmen + 8 Kammern Flügel
  • Bautiefe: 82mm

Besonderheit: 3mm ESG-Glas optional – 25% leichter bei gleicher Dämmung. Bei großen Nordfenstern (>3m²) sinnvoll wegen Gewichtsreduktion und längerer Lebensdauer der Beschläge.

Für wen geeignet:

  • Nordseite mit hohen Dämmungsanforderungen
  • Neubau mit GEG-Standard (Uw ≤ 0,95)
  • Sanierung mit BAFA-Förderung
  • Passivhaus (erfüllt 0,76 Anforderung)

Kosten (Orientierung):

  • 1,23m × 1,48m (1,82m²): 450-600 EUR
  • Pro m²: 250-330 EUR
  • 10m² Nordfenster: 2.500-3.300 EUR

BAFA-förderfähig: Ja, Uw 0,76 erfüllt ≤0,95 Anforderung.

Winergetic Premium im Detail ansehen

Winergetic Premium Passiv – Für höchste Ansprüche

Wann sinnvoll: Nur für echte Passivhäuser oder extrem große Nordfenster (>8m²).

Technische Daten:

  • Uw-Wert: 0,62 bis 0,68 W/(m²K) mit Vierfachverglasung
  • SpaceBlock-Technologie: Aerogel aus Raumfahrt + Polyurethanschaum
  • Zusätzliche Mitteldichtung (3. Dichtungsebene)

Mehrkosten vs Winergetic Premium:

  • +150-200 EUR pro m²
  • Bei 10m²: +1.500-2.000 EUR

Lohnt sich nur wenn:

  • Passivhaus-Zertifizierung erforderlich (Uw ≤ 0,8)
  • Sehr große Nordfenster wo jedes Zehntel zählt
  • KfW-Effizienzhaus 40 Plus (strengere Anforderungen)

Amortisation: 20+ Jahre, primär für Zertifizierung nicht für Wirtschaftlichkeit.

Grande Classic – Universal für alle Seiten

Das Allround-Talent: Wenn Sie überall die gleichen Fenster wollen.

Technische Daten:

  • Uw-Wert: 0,92 W/(m²K) mit Dreifachverglasung
  • g-Wert: 0,55 (gut für Süd- und Westseite)
  • LT-Wert: 74%
  • Profilsystem: 6 Kammern RAL Güteklasse A
  • Design: Schlanke Profile, bis zu 22% mehr Licht

Für wen geeignet:

  • Wenn überall einheitliche Fenster gewünscht
  • Standard-Neubau (GEG-konform mit Uw 0,92)
  • Budget 200-280 EUR/m²
  • Keine extremen Anforderungen (kein Passivhaus)

Vorteile:

  • Ein Fenstersystem für alle Orientierungen
  • Mengenrabatt bei größerer Bestellung
  • Einfachere Ersatzteil-Lagerhaltung
  • Wartung einheitlich

Kosten:

  • Pro m²: 200-280 EUR
  • 20m² Gesamtfensterfläche: 4.000-5.600 EUR
  • Montage: +80-120 EUR/m²

BAFA-förderfähig: Ja, Uw 0,92 erfüllt ≤0,95.

Grande Classic Produktdetails

Empfehlung nach Orientierung

Nordseite (höchste Priorität Dämmung):

  • Standard: Winergetic Premium Uw 0,76 (250-330 EUR/m²)
  • Passivhaus: Winergetic Premium Passiv Uw 0,65 (400-530 EUR/m²)
  • Budget: Grande Classic Uw 0,92 (200-280 EUR/m²)

Südseite (Balance U-Wert + g-Wert):

  • Empfohlen: Grande Classic Uw 0,92, g 0,55 (optimal)
  • Premium: Winergetic Premium Uw 0,76, g 0,54 (wenn überall gleich)

Ost/West:

  • Standard: Grande Classic Uw 0,92, g 0,55 (ausreichend)

Einheitliche Lösung (alle Seiten gleich):

  • Grande Classic Uw 0,92 – bester Kompromiss für alle Orientierungen
  • Oder Winergetic Premium Uw 0,76 wenn Budget vorhanden und höchste Qualität gewünscht

Konfiguration und Bestellung

OKNOPLAST verkauft über 720+ Fachpartner in Deutschland. Der Ablauf:

  1. Fachpartner finden: oknoplast.de → Händlersuche
  2. Beratungstermin: Kostenlos, Aufmaß vor Ort
  3. Konfiguration: Material, Farbe, Größe, Extras
  4. Angebot: Binnen 3-5 Tagen
  5. Förderung: Partner hilft bei BAFA-Antrag
  6. Lieferzeit: 6-10 Wochen Produktion
  7. Montage: 1-2 Tage durch Fachpartner
  8. Garantie: 10 Jahre bei Fachpartner-Montage

Online-Konfigurator verfügbar: Erste Preis-Indikation auf oknoplast.de. Finales Angebot vom Fachpartner.

OKNOPLAST Fachpartner finden

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7 häufige Fehler bei Fensterplanung – und was sie kosten

Fehler 1: Zu viele Nordfenster geplant – Verlust 150-300 EUR/Jahr

Was passiert:

Sie planen Neubau, Architekt zeichnet 8m² Nordfenster (30% der Gesamt-Fensterfläche). Begründung: „Gleichmäßige Belichtung von allen Seiten.“

Das Problem: Jeder m² Nordfenster kostet 9-12 EUR/Jahr mehr als eine gedämmte Nordwand. Bei 8m² Nordfenster statt 3m² sind das 5m² × 11 EUR = 55 EUR/Jahr Mehrkosten. Über 30 Jahre: 1.650 EUR.

Die Kosten:

  • Mehrkosten Heizung: 55 EUR/Jahr × 30 Jahre = 1.650 EUR
  • Mehrkosten Fenster vs Wand: 5m² × 200 EUR = 1.000 EUR (Fenster teurer als Mauerwerk)
  • Gesamt: 2.650 EUR verschwendet

Wie vermeiden:

Faustregel Fensterverteilung einhalten:

  • Nordseite: maximal 10-15% der Gesamt-Fensterfläche
  • Bei 25m² total → max 2,5-3,75m² Nord

Wenn Architekt mehr plant: Nachfragen „Warum so viel Nord? Können wir das reduzieren?“ Oft ist das nur Gewohnheit, keine Notwendigkeit.

Ausnahmen wo mehr Nord OK:

  • Hanglage mit spektakulärem Nordblick
  • Atelier (Nordlicht für Künstler)
  • Verschattete Südseite (dann Nord besser als gar kein Licht)

Fehler 2: Sonnenschutz vergessen – Nachrüstung 3.000-5.000 EUR

Was passiert:

Sie bauen 12m² Südfenster, g-Wert 0,60, freuen sich auf Sonnenwärme im Winter. Im ersten Sommer: 34 Grad im Wohnzimmer, unerträglich. Sie müssen nachträglich Raffstore montieren.

Die Kosten:

  • Raffstore nachträglich: 350-500 EUR/m² (teurer als bei Neubau)
  • Bei 12m²: 4.200-6.000 EUR
  • Montage komplizierter: +500-800 EUR (Fassade aufbohren, Strom nachrüsten)
  • Gesamt: 4.700-6.800 EUR

Wenn gleich beim Bau geplant: 300-400 EUR/m² = 3.600-4.800 EUR. Ersparnis: 1.100-2.000 EUR durch Vorausplanung.

Wie vermeiden:

Bei Fensterfläche Süd >5m² IMMER Sonnenschutz einplanen. Schon in Bauplanung berücksichtigen:

  • Raffstore-Kästen: Platz in Fassade vorsehen
  • Stromversorgung: Leitungen legen
  • Fassadenanschluss: Löcher für Führungsschienen einplanen

Das spart später Nachrüstungs-Chaos und Kosten.

Fehler 3: Zweifach statt Dreifach auf Nordseite – Verliert 1.500 EUR Förderung

Was passiert:

Sie sanieren Altbau, wollen sparen. Nordfenster 6m² bekomm Zweifachverglasung (Uw 1,2) weil 300 EUR günstiger als Dreifach. Sie stellen BAFA-Antrag.

Ablehnung: „Uw 1,2 erfüllt nicht Anforderung ≤0,95.“ Keine Förderung.

Die Kosten:

  • „Ersparnis“ Zweifach: 300 EUR
  • Verlorene BAFA-Förderung 20% von 5.000 EUR: 1.000 EUR
  • Mehrverbrauch Zweifach 6m²: 35 EUR/Jahr × 20 Jahre = 700 EUR
  • Netto-Verlust: 1.400 EUR

Wie vermeiden:

Auf Nordseite IMMER Dreifachverglasung. Die 300 EUR Mehrkosten holen Sie durch:

  • BAFA-Förderung: +1.000 EUR
  • Heizkosten-Ersparnis: +700 EUR über 20 Jahre
  • Gesamt: +1.400 EUR Gewinn statt 300 EUR „Ersparnis“

Zweifach macht auf Nordseite NIE Sinn, weder finanziell noch energetisch.

Fehler 4: Warme Kante vergessen – Schimmel nach 3 Jahren

Was passiert:

Sie kaufen günstige Dreifachverglasung ohne warme Kante (Standard Alu-Abstandhalter). Uw-Wert 0,92 – scheint OK. Nach 3 Jahren im Winter: Kondenswasser am unteren Glasrand (Nordseite), Schimmelbildung.

Die Kosten:

  • Schimmelbeseitigung: 300-600 EUR
  • Fenster ausbauen, Warme Kante nachträglich: nicht möglich
  • Entweder leben mit Schimmel-Risiko oder Fenster komplett tauschen nach 8-10 Jahren: 1.800 EUR (für 6m² Nord)

Wie vermeiden:

Bei Nordseite IMMER warme Kante mitbestellen. Mehrkosten: 30-50 EUR/m² = 180-300 EUR für 6m².

Das verhindert:

  • Kondenswasser am Glasrand
  • Schimmelbildung
  • Wärmebrücke am Randverbund

Auf Südseite weniger kritisch (wärmer), aber auf Nordseite Pflicht.

Fehler 5: Falsche Fenstergröße Süd – Überhitzung permanent

Was passiert:

Sie bauen 18m² Südfenster (40% der Südfassade), denken „viel Licht = gut“. Im Sommer: permanente Überhitzung trotz Raffstore. Grund: Zu viel Glasfläche, Sonnenschutz kann nicht alles kompensieren.

Die Kosten:

  • Klimaanlage nachrüsten: 3.000-5.000 EUR
  • Stromkosten Klima: 200-300 EUR/Jahr
  • Über 20 Jahre: 7.000-11.000 EUR

Wie vermeiden:

Faustregel Südfenster: 15-30% der Südfassaden-Fläche, maximal 35%.

Beispiel Südfassade 10m breit × 6m hoch = 60m²:

  • Optimal: 15-30% = 9-18m² Fenster
  • Maximal: 35% = 21m²
  • NICHT: 40%+ = Überhitzungs-Garantie

Bei großen Glasflächen >20m²: Sonnenschutzglas zusätzlich zu Raffstore erwägen (g 0,35-0,40).

Fehler 6: Keine RAL-Montage – Förderung weg + Wärmebrücken

Was passiert:

Sie sparen 300 EUR pro Fenster, lassen ohne RAL montieren. Bei BAFA-Verwendungsnachweis: „Montagebescheinigung nach RAL fehlt.“ Förderung wird abgelehnt oder zurückgefordert.

Plus: Ohne RAL-Standard entstehen Wärmebrücken (Luft zieht durch undichte Stellen). Effektiver U-Wert 10-20% schlechter als berechnet.

Die Kosten:

  • BAFA-Förderung verloren: 1.200-2.000 EUR (je nach Auftragswert)
  • Wärmeverlust durch Undichtigkeiten: 40-80 EUR/Jahr
  • Über 20 Jahre: 2.000-3.600 EUR zusätzlich
  • Gesamt: 3.200-5.600 EUR Verlust

Wie vermeiden:

RAL-Montage ist KEINE Option, sondern Pflicht für:

  • BAFA-Förderung (ohne RAL keine Förderung)
  • 10 Jahre Garantie (die meisten Hersteller)
  • Korrekte Dämmung der Laibung
  • Luftdichtheit nach DIN

Die 200-300 EUR Mehrkosten pro Fenster sind bestinvestiertes Geld.

Fehler 7: Energieberater zu spät beauftragt – Zeitverlust 3 Monate

Was passiert:

Sie unterschreiben Fenster-Vertrag, stellen dann BAFA-Antrag. Energieberater sagt: „Antrag muss VOR Vertragsbeschluss.“ Sie müssen Vertrag rückabwickeln oder auf Förderung verzichten.

Oder: Sie beauftragen Energieberater 2 Wochen vor gewünschtem Montagetermin. Energieberater braucht 3-4 Wochen für TPB (Technische Projektbeschreibung). BAFA braucht 6-8 Wochen Bearbeitungszeit. Montage verschiebt sich um 3 Monate.

Die Kosten:

  • Zeitverlust: 3 Monate (im Winter = Heizperiode)
  • Mehrkosten Heizung alte Fenster: 150-300 EUR für 3 Monate
  • Stress, Frustration, Termin-Koordination

Wie vermeiden:

Richtiger Zeitplan (8-12 Wochen vor gewünschter Montage):

Woche 1-2: Angebote einholen, Fachbetrieb auswählen Woche 3: Energieberater beauftragen (noch kein Vertrag!) Woche 4-5: Energieberater erstellt TPB Woche 6: BAFA-Antrag online stellen Woche 6-13: BAFA prüft (6-8 Wochen) Woche 14: Bewilligung da → JETZT Vertrag unterschreiben Woche 14-24: Produktion Fenster (6-10 Wochen) Woche 24-25: Montage

Merksatz: Energieberater ZUERST, Vertrag NACH BAFA-Bewilligung.

Wartung und Pflege nach Orientierung

Fenster brauchen Wartung – aber Nordfenster andere als Südfenster. Hier der komplette Guide.

Nordfenster: Anti-Kondenswasser-Pflege

Problem Nordseite: Kalte Scheiben im Winter → Kondenswasser → Schimmelgefahr am Glasrand.

Wartungsplan Nordfenster:

Herbst (Oktober):

  • Dichtungen prüfen: Risse? Härte? Wenn brüchig → austauschen
  • Dichtungen pflegen: Gummipflegemittel oder Talkum auftragen (5 EUR, hält Gummi geschmeidig)
  • Glasrand auf alte Kondenswasser-Spuren prüfen: Dunkle Flecken = Schimmel-Vorstadium
  • Drainage prüfen (wenn Nullschwelle): Laub entfernen

Zeitaufwand: 15 Minuten pro Fenster Kosten: 5 EUR Gummipflege

Winter (Dezember-Februar):

  • 1x wöchentlich Kondenswasser am Glasrand abwischen (wenn vorhanden)
  • Zimmer gut lüften: 3x täglich Stoßlüften 5 Min
  • Luftfeuchtigkeit unter 60% halten

Zeitaufwand: 5 Min/Woche Kosten: 0 EUR

Frühjahr (März):

  • Laufschienen reinigen: Staubsauger + feuchter Lappen
  • Laufrollen fetten: Silikonspray auf Kugellager (10 EUR, hält 3-5 Jahre)
  • Beschläge prüfen: Tür schließen, Papier einklemmen, ziehen – rutscht raus? → Beschläge nachstellen

Zeitaufwand: 20 Minuten pro Fenster Kosten: 10 EUR (Spray)

Alle 2 Jahre:

  • Beschläge nachstellen (falls noch nicht gemacht)
  • Kosten: 80-150 EUR Fachbetrieb oder 0 EUR Eigenleistung (Inbusschlüssel 4mm)

Jährliche Gesamtkosten Nordfenster: 15 EUR Material + 0-40 EUR Fachbetrieb (optional) = 15-55 EUR/Jahr

Südfenster: UV-Schutz und Sonnenschutz-Wartung

Problem Südseite: Intensive UV-Strahlung → Dichtungen altern schneller, Sonnenschutz braucht Wartung.

Wartungsplan Südfenster:

Frühjahr (April):

  • Sonnenschutz-Check: Raffstore/Rolladen ausfahren, testen
  • Lamellen reinigen: feuchter Lappen (10 Min pro Fenster)
  • Motor-Test: hoch/runter fahren, Geräusche? Wenn quietscht → Fachbetrieb
  • Dichtungen prüfen: UV-Schäden? (Süd-Dichtungen halten 12-15 Jahre vs 15-20 Jahre Nord)

Zeitaufwand: 25 Minuten pro Fenster Kosten: 0 EUR

Sommer (Juli):

  • Raffstore-Führungen reinigen: Staub und Pollen entfernen
  • Lamellen auf Verbiegung prüfen: Verbogene Lamellen ersetzen (20-40 EUR pro Lamelle)

Zeitaufwand: 15 Minuten Kosten: 0-40 EUR (falls Lamellen kaputt)

Herbst (Oktober):

  • Sonnenschutz winterfest machen: Bei Sturm hochfahren (automatisch über Wind-Sensor empfohlen)
  • Dichtungen pflegen: Gummipflegemittel
  • Laufschienen reinigen

Zeitaufwand: 20 Minuten Kosten: 5 EUR

Alle 15-20 Jahre:

  • Raffstore-Antrieb tauschen: 300-500 EUR
  • Oder Rolladen-Gurt erneuern: 80-150 EUR

Jährliche Gesamtkosten Südfenster: 15 EUR Material + 15-25 EUR/Jahr Rücklage für Sonnenschutz-Reparaturen = 30-40 EUR/Jahr

Ost/West-Fenster: Standard-Wartung

Wartungsplan Ost/West:

Weniger kritisch als Nord (kein Dauerschatten) oder Süd (weniger UV). Standard-Pflege reicht:

Frühjahr + Herbst (2x jährlich):

  • Laufschienen reinigen: 15 Min
  • Dichtungen prüfen + pflegen: 5 Min
  • Laufrollen fetten: 5 Min

Zeitaufwand: 25 Min × 2 = 50 Min/Jahr Kosten: 10-15 EUR/Jahr

Was kostet Wartungs-Vernachlässigung?

Szenario: 10 Jahre KEINE Wartung

Nordseite 5m²:

  • Kondenswasser → Schimmel am Glasrand nach 4 Jahren: 400 EUR Beseitigung
  • Dichtungen porös nach 8 Jahren: 250 EUR Tausch
  • Laufrollen verschlissen nach 10 Jahren: 350 EUR
  • Gesamt: 1.000 EUR

Südseite 10m²:

  • Sonnenschutz-Antrieb defekt nach 12 Jahren: 400 EUR
  • Dichtungen UV-geschädigt nach 10 Jahren: 500 EUR (10m²)
  • Lamellen verbogen: 200 EUR
  • Gesamt: 1.100 EUR

Mit regelmäßiger Wartung (10 Jahre):

  • Nordseite: 150 EUR Material (15 EUR × 10)
  • Südseite: 300 EUR Material + Reparatur-Rücklage
  • Gesamt: 450 EUR

Differenz: 1.650 EUR gespart durch 1 Stunde Arbeit pro Jahr.

Wartungsvertrag Fachbetrieb – Lohnt sich das?

Manche Fachbetriebe bieten Wartungsverträge:

  • Kosten: 150-250 EUR/Jahr für 20m² Fensterfläche
  • Leistung: 1x jährlich Inspektion, Reinigung, Einstellung
  • Ersatzteile: meist extra

Lohnt sich wenn:

  • Sie haben keine Zeit/Lust (60-90 Min/Jahr Eigenarbeit)
  • Große Fensterfläche (>30m²)
  • Schwer erreichbare Fenster (z.B. Dachgeschoss)
  • Motorisierte Sonnenschutzsysteme (komplexe Technik)

Lohnt sich nicht wenn:

  • Standard-Einfamilienhaus 20-25m² Fenster
  • Alle Fenster erreichbar
  • Sie können selbst Inbusschlüssel bedienen

Eigenleistung spart 1.500-2.500 EUR über 10 Jahre.

Mehr über Fenster-Wartung

FAQ

Welcher U-Wert ist für Nordfenster optimal?

Uw 0,85 bis 0,95 W/(m²K) – das ist der Sweet Spot zwischen Kosten und Dämmung. Dreifachverglasung mit Kunststoff-Mehrkammer-Rahmen. Passivhaus-Fenster (Uw ≤ 0,8) lohnen sich finanziell meist nicht, außer Sie bauen echtes Passivhaus.

OKNOPLAST Winergetic Premium mit Uw 0,76

Brauchen Südfenster wirklich Sonnenschutz?

Ja, bei Fensterfläche über 3m² pro Raum. Ohne Sonnenschutz heizen sich Räume im Sommer auf 32-35 Grad auf. Außenrollos oder Raffstore halten 80-90% Wärme draußen ab. Innensonnenschutz (Plissee, Rollo) nur 20-30% – besser als nichts, aber nicht ausreichend bei großen Fenstern.

Lohnt sich Zweifachverglasung auf der Südseite?

Nur in Ausnahmefällen. Zweifach hat höheren g-Wert (0,60 statt 0,50) = 60 EUR mehr solare Gewinne pro Jahr bei 10m². Aber: Erfüllt oft nicht GEG-Anforderungen (Uw > 1,1), keine BAFA-Förderung möglich. Nur sinnvoll bei Passivhaus mit sehr hohen solaren Gewinnen und wenn Zweifach trotzdem Uw ≤ 1,0 erreicht (Spezialverglasung mit Edelgas).

Was kostet ein Fenster pro Quadratmeter?

  • Kunststoff Zweifach Uw 1,3: 150-180 EUR/m²
  • Kunststoff Dreifach Uw 0,9: 180-240 EUR/m²
  • Aluminium Dreifach Uw 0,9: 280-400 EUR/m²
  • Holz-Alu Dreifach Uw 0,85: 320-450 EUR/m²
  • Passivhaus Uw 0,7: 400-600 EUR/m²

Dazu Montage: 80-150 EUR/m² je nach Anschluss-Situation.

Wie viel spare ich durch neue Fenster?

Abhängig vom Ausgangszustand:

  • Alt Einfachverglasung Uw 4,7 → Neu Uw 0,9: 485 kWh/m² = ca. 58 EUR/m²/Jahr
  • Alt Isolierglas Uw 2,7 → Neu Uw 0,9: 233 kWh/m² = ca. 28 EUR/m²/Jahr
  • Alt Zweifach Uw 1,3 → Neu Uw 0,9: 52 kWh/m² = ca. 6 EUR/m²/Jahr

Bei 20m² Fensterfläche und altem Isolierglas (typisch 1970-1995): 560 EUR/Jahr Ersparnis.

Welcher g-Wert ist optimal für Südfenster?

g = 0,55 bis 0,60 für maximale solare Gewinne im Winter. Kein Sonnenschutzglas verwenden (das hat g = 0,35-0,40 und kostet Sie 90-120 EUR/Jahr an verlorenen Gewinnen bei 10m²). Stattdessen: normales Glas + Außenrollos im Sommer.

Lohnt sich die „warme Kante“?

Energetisch: Nein, Amortisation 30-40 Jahre. Aber: Verhindert Kondenswasser am Glasrand und Schimmelbildung. An der Nordseite trotzdem empfehlenswert für Bauphysik (Anti-Schimmel). Mehrkosten: 30-50 EUR/m².

Muss ich auf der Nordseite kleinere Fenster haben?

Sollten Sie. Jeder Quadratmeter Nordfenster kostet 9-12 EUR/Jahr mehr als Nordwand mit Dämmung. Große Nordfenster nur wenn: (a) Sie brauchen Licht (z.B. Atelier), (b) Ausblick wichtig (Hanglage), (c) Sie verwenden Passivhaus-Fenster Uw ≤ 0,7.

Faustregel: Nordseite maximal 10-15% der Gesamt-Fensterfläche.

Können Südfenster im Winter mehr Energie bringen als sie verlieren?

Ja! Bei g ≥ 0,55 und Uw ≤ 1,0 bringen Südfenster in Deutschland netto 20-30 EUR Gewinn pro m² und Jahr. Das Fenster heizt kostenlos. Voraussetzung: keine Verschattung durch Nachbargebäude/Bäume, Ausrichtung ±30° von Süden.

Was ist wichtiger: U-Wert oder g-Wert?

Kommt drauf an:

  • Nordseite: Nur U-Wert zählt (keine Sonne)
  • Südseite: Beide wichtig. Optimum: niedriger U-Wert UND hoher g-Wert. Das erreichen Qualitäts-Dreifachverglasungen mit Uw 0,9 und g 0,55.
  • Ost/West: U-Wert wichtiger, g-Wert Standard (0,50-0,55) reicht
Brauche ich verschiedene Fenster für verschiedene Himmelsrichtungen?

Nein, nicht zwingend. Bei Neubau/Komplettsanierung: überall Standard-Dreifach Uw 0,85-0,95 verwenden. Einfacher (eine Fenstertype), günstiger (Mengenrabatt), ausreichend für alle Orientierungen.

Unterschiedliche Fenster nur wenn: Altbau mit Budget-Einschränkung (dann Nord priorisieren), oder Sie optimieren auf letztes Prozent (dann Nord Uw 0,7, Süd Uw 1,0 mit g 0,60).

Wann lohnt sich BAFA-Förderung?

Praktisch immer bei Fenstertausch. Sie bekommen 15-20% zurück. Voraussetzungen:

  • Uw ≤ 0,95 W/(m²K) (erfüllt jede moderne Dreifachverglasung)
  • Mindestinvestition 2.000 EUR
  • Fachbetrieb-Montage mit Rechnung
  • Antrag VOR Beauftragung

Bei 6.000 EUR Investition: 900-1.200 EUR BAFA-Zuschuss. Verzicht wäre verschenktes Geld.

BAFA-Förderung für Fenster: Complete Guide

Wie lange dauert die Amortisation neuer Fenster?

  • Alt Einfachglas (Uw 4,7) → Neu: 5-8 Jahre
  • Alt Isolierglas (Uw 2,7) → Neu: 8-12 Jahre
  • Alt Zweifach (Uw 1,3) → Neu: 18-25 Jahre

Mit BAFA-Förderung jeweils 2-3 Jahre schneller. Alte Fenster vor 1995 lohnen sich praktisch immer. Fenster aus 2000-2010 lohnen sich nur wenn zusätzliche Gründe (Schimmel, Zugluft, Lärm, Optik).

Was bringt Sonnenschutzglas im Vergleich zu Außenrollos?

Sonnenschutzglas (g = 0,35-0,40):

  • Einmalig: +80-120 EUR/m² Mehrkosten
  • Jährlich: -90 EUR weniger solare Gewinne (bei 10m² Süd)
  • Vorteil: wartungsfrei, kein bewegliches Teil
  • Nachteil: auch im Winter weniger Sonne

Außenrollos (halten 80-90% ab):

  • Einmalig: 300-500 EUR/m²
  • Jährlich: ±0 EUR (im Winter oben = volle Sonne)
  • Vorteil: flexibel, optimal für alle Jahreszeiten
  • Nachteil: Wartung alle 15-20 Jahre, Antrieb kann kaputt gehen

Empfehlung: Außenrollos, wenn Budget vorhanden. Sonnenschutzglas nur bei Architektur-Einschränkungen oder wenn Sie „wartungsfrei“ wollen.

Muss ich alle Fenster gleichzeitig tauschen?

Nein. Sie können etappenweise vorgehen:

Priorisierung:

  1. Nordseite (größte Verluste, keine solaren Gewinne)
  2. Große Fensterflächen (>3m² pro Fenster)
  3. Alte Fenster (vor 1995, Uw > 2,5)
  4. Zugige Fenster (undichte Dichtungen)
  5. Rest nach Budget

Aber: BAFA Mindestinvestition 2.000 EUR beachten. Lieber 2-3 Fenster auf einmal tauschen als einzeln.

Welches Rahmenmaterial ist am besten?

Für Nordfenster: Kunststoff-Mehrkammer (5-6 Kammern) erreicht beste U-Werte bei vernünftigen Kosten. Uf 1,0-1,3 W/(m²K).

Für Südfenster: Material egal, da Rahmen nur 20-30% der Fläche. Wählen Sie nach Optik und Budget.

Für Premium/Holz-Optik: Holz-Aluminium. Innen Holz, außen Alu. Uf 0,9-1,2, aber 60-80% teurer als Kunststoff.

Reines Aluminium: Nur mit thermischer Trennung. Uf schlechter als Kunststoff (1,2-1,6), aber lange Lebensdauer (50+ Jahre).

Wie wichtig ist RAL-Montage?

Sehr wichtig. Falsche Montage kostet Sie 10-20% der U-Wert-Verbesserung durch Wärmebrücken und Luftundichtigkeiten. RAL-Montage kostet 200-300 EUR mehr pro Fenster, aber:

  • Garantie 10 Jahre (statt 2-5)
  • Korrekte Dämmung der Laibung (keine Wärmebrücken)
  • Luftdichtheit geprüft
  • BAFA-Pflicht für Förderung

Ohne RAL-Montage: keine BAFA-Förderung möglich. Schon deswegen Pflicht.

RAL-Montage: Was sie bringt und was sie kostet

Kann ich bei Nordseite auf Dreifachverglasung verzichten?

Nein. Zweifachverglasung (Uw 1,1-1,3) verliert auf Nordseite 40-50% mehr Wärme als Dreifach (Uw 0,9). Bei 10m² sind das 40-50 EUR/Jahr Mehrkosten, über 20 Jahre 900-1.000 EUR.

Dreifach kostet nur 300-400 EUR mehr als Zweifach (ca. 40 EUR/m²). Amortisation: 7-10 Jahre. Lohnt sich.

Plus: Uw ≤ 0,95 ist Voraussetzung für BAFA-Förderung. Ohne Dreifach verlieren Sie 15-20% Zuschuss.

Wie viel Geld spare ich durch optimale Fensterplanung?

Beispiel Neubau 140m² mit 25m² Fensterfläche:

Variante ungünstig:

  • 40% Nordseite, 35% Süd, 25% Ost/West
  • Alle Fenster Uw 1,1 (Zweifach), kein Sonnenschutz
  • Jährliche Kosten: 450 EUR Verluste, 300 EUR Gewinne = 150 EUR netto

Variante optimal:

  • 50% Südseite, 30% Ost/West, 20% Nord
  • Alle Uw 0,9 (Dreifach), Südseite mit Raffstore
  • Jährliche Bilanz: 250 EUR Verluste, 500 EUR Gewinne = +250 EUR netto

Differenz: 400 EUR/Jahr = über 30 Jahre 12.000 EUR (ohne Zinsen).

Die Fensterplanung nach Himmelsrichtung kann über die Lebensdauer eines Hauses einen fünfstelligen Betrag ausmachen.

Lohnen sich Dachfenster energetisch?

Nur mit Sonnenschutz. Dachfenster ohne Außenrollo sind im Sommer problematisch (direkte Sonneneinstrahlung von oben). Im Winter verlieren sie ähnlich viel wie Nordfenster (schräge Lage = weniger solare Gewinne als Südfenster).

Faustregel Dachfenster:

  • Uw ≤ 0,9 W/(m²K) (wie Nordfenster)
  • g ≤ 0,40 (niedriger als Südfenster wegen Überhitzung)
  • Außenrollo Pflicht (300-400 EUR pro Fenster)
  • Ohne Rollo: 38-42 Grad unter’m Dach im Juli

Total Cost über 20 Jahre (78×118cm Dachfenster):

  • Fenster mit Rollo: 850 EUR einmalig + 15 EUR/Jahr Verlust = 1.150 EUR
  • Fenster ohne Rollo: 550 EUR einmalig + 25 EUR/Jahr Verlust + 800 EUR Klimaanlage nachgerüstet = 1.850 EUR

Der Rollo spart langfristig Geld.

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