Einbruchhemmende Sicherheitsfenster. Wie funktionieren die eigentlich?
Einfamilienhäuser sowie Wohnungen im Erdgeschoss und in unteren Stockwerken wecken oft das Interesse von Einbrechern, vor allem von Gelegenheitstätern aber auch von professionell vorgehenden Dieben. Statistiken zeigen, dass Einbrecher am häufigsten versuchen, durch Fenster und Terrassentüren in das Gebäude einzudringen. In Deutschland wird laut neuesten Studien alle 3 Minuten eingebrochen. Eine wirksame Methode, diese unerwünschten Gäste aufzuhalten, sind einbruchhemmende Sicherheitsfenster.
Abschließbare Griffe – ein Muss
Eine Methode, die von Einbrechern zum Öffnen von Fenstern gerne eingesetzt wird, besteht in der Verwendung einer Schnur. Wenn das Fenster leicht gekippt ist, stecken Diebe die Schnur durch den Spalt hinein und wickeln sie um den Fenstergriff auf der Innenseite. Dann ziehen sie einfach heftig an der Schnur und drehen den Griff in die Position, in der sich das Fenster vollständig öffnen lässt. Für einen geschickten Einbrecher ist es ein Kinderspiel. Der einzig wirksame Schutz ist in diesem Fall ein abschließbarer Griff, z. B. aus der Serie dESIGN+, der es ermöglicht, den Drehmechanismus mit einem Schlüssel zu sperren. Noch besser ist es natürlich, Sie lassen Ihr Fenster beim Verlassen des Hauses nicht in Kippstellung zurück. Denn ein gekipptes Fenster gilt versicherungstechnisch als geöffnetes Fenster.
Sicherungen, die nicht aufgebohrt werden können
Falls die einfachste Methode nicht funktioniert, ergreifen Einbrecher aggressivere Maßnahmen. Normalerweise haben sie einen Schraubendreher oder Keile dabei, mit dem sie den Beschlag aufhebeln und verschieben wollen, sodass sich der Flügel ganz leicht öffnen lässt. Sie versuchen auch, Schrauben aufzubohren, die den Griff fixieren. Vor so einem Angriff schützt ein zusätzliches Plättchen — ein Aufbohrschutz im Beschlag. Wenn Sie sich für einen abschließbaren Griff entscheiden, fragen Sie unbedingt danach, ob dieser auch mit einem Aufbohrschutz versehen ist.
Beschläge, die nicht aufgehebelt werden können
Eine gute Sicherung des Fenstergriffes genügt manchmal, um Vandalen und Gelegenheitstäter aufzuhalten. Professionellere Einbrecher kapitulieren leider nicht so einfach und werden versuchen, den ganzen Beschlag aufzuhebeln. Deswegen sind besondere Sicherheitsbeschläge mit einer sogenannten Pilzkopfzapfenverriegelung und einer Mindestanzahl an Sicherheitsschließblechen für einbruchhemmende Fenster unbedingt zu empfehlen. Bei ungesicherten Fenstern können Einbrecher die Schließzapfen aus dem Schließteil heraushebeln. Der Flügel verliert seine Verbindung zum Rahmen und springt auf. Geübte Täter brauchen hierfür lediglich ein paar Sekunden.
Sicherheitsglas mit Sicherheitsfolie
Keinem Einbrecher wird es ein Problem bereiten, eine gewöhnliche Scheibe in einem alten Fenster zu zerschlagen. Und Sie würden staunen, so laut wie wir es uns vorstellen, ist es in der Realität nicht. Beim Einsatz einer Sicherheitsverglasung werden zwei Glasscheiben mit einer dazwischenliegenden Folie verbunden. Daher nennen wir dieses Glas auch Verbundsicherheitsglas. Sie kennen das vermutlich von Ihrer Windschutzscheibe. Für Einbrecher ist es nun wesentlich schwerer und aufwendiger, ein Loch in die Verglasung zu schlagen. Ein Fenster mit vier einbruchhemmenden Folienschichten kann zum Beispiel einige Schläge von einer 4 kg schweren Metallkugel aushalten. Darüber hinaus wird das zerschlagene Glas nicht zerfallen, da es an der Folie haftet.
Alarmanlage im Fenster
Diese Methode ist zum Schutz gegen besonders hartnäckige Diebe geeignet. Im Fensterbeschlag kann eine Alarmanlage installiert werden, die ein Signal an eine Sicherheitsfirma sendet. Man kann z. B. Bewegungsmelder einsetzen, die unmittelbar auf einen Einbruchversuch reagieren. Dank der geringen Abmessungen sind sie für Diebe kaum erkennbar. Das System wird erst nach dem Verriegeln des Fensters und Aktivieren der Alarmanlage eingeschaltet. Hausbewohner werden also keinen zufälligen Alarm auslösen.
Widerstandsklassen „RC“
Die Qualität der Sicherungen in einbruchhemmenden Fenstern kann sehr unterschiedlich sein. Die Einteilung der Sicherheitsfenster erfolgt in bestimmte Widerstandsklassen (Resistance Class / RC), die internationale Gültigkeit besitzen. Es gibt insgesamt sieben Widerstandsklassen (RC 1 bis RC 6 inkl. einer Zwischenstufe). Die Widerstandsklassen zeigen an, wie lange das Fenster einem Einbrecher passiven Widerstand leistet. Berücksichtigt wird dabei auch, welche Werkzeuge und Hilfsmittel der Einbrecher benutzt. Z.B. leistet ein Fenster der Widerstandsklasse RC 2 mind. 3 Minuten Widerstand. Der Einbrecher agiert dabei mit Hebelwerkzeugen wie Schraubendreher, Zange oder Keilen. In der Regel geben Einbrecher ihr Vorhaben in das Haus zu gelangen schnell auf, wenn sie merken, dass ein Fenster gesichert ist.
Sie sollten unbedingt darauf achten, dass ihr einbruchhemmendes Sicherheitsfenster von einem anerkannten Institut in der entsprechenden Widerstandsklasse zertifiziert wurde. Denn nichts ist schlimmer als ein vermeintlich gesichertes Fenster, das im Alltag seinen Zweck nicht erfüllt. Fragen Sie Ihren Fensterfachhändler, ob er zertifizierte Sicherheitsfenster im Angebot hat.
Im privaten Wohnbereich empfiehlt die Polizei nahezu uneingeschränkt die Widerstandsklasse RC 2. Widerstandsklassen ab RC 4 kommen überwiegend in gewerblichen und öffentlichen Gebäuden zum Einsatz.
Auch die Montage ist enorm wichtig
Wenn Sie in einbruchhemmende Sicherheitsfenster investieren, vergewissern Sie sich, dass Ihr regionaler Fachbetrieb diese auch entsprechend den Montagerichtlinien für einbruchhemmende Sicherheitsfenster einbaut. Nur ein professioneller Betrieb wird Ihr Fenster fachgerecht montieren, so dass die verfügbaren Sicherungen auch richtig funktionieren. Nach abgeschlossener Montage erhalten Sie eine entsprechende Montagebescheinigung. Lassen Sie sich diese in jedem Fall ausfüllen und aushändigen.
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